Lamia (Griechenland)

Description

Lamia (griechisch Λαμία (f. sg.)) ist die Hauptstadt der Region Mittelgriechenland.

Geografie

Die Stadt hat heute rund 75.000 Einwohner.

Etwa 9 km südlich der Stadt befinden sich die heißen Quellen und das Schlachtfeld der Thermopylen.

Geschichte

Die Herkunft des Namens der Stadt Lamia ist bis heute nicht gesichert. Einige Quellen behaupten, die Stadt sei nach der mythischen Figur der Lamia, der Tochter des Poseidon und Königin der Trachineer, benannt. Andere Anhaltspunkte wiederum besagen, der Name sei von den Maliern, den Einwohnern der Umgebung der Stadt, abgeleitet.

Antike

In Lamia wurde eine große Burg aus der vorklassischen Zeit archäologisch ausgegraben, die im frühen Mittelalter noch einmal aufgebaut wurde. Die älteste erhaltene Erwähnung der Stadt stammt aus der Zeit nach einem Erdbeben im Jahre 424 v. Chr. Damals war Lamia ein wichtiger Militärstützpunkt der Spartaner. Später eroberte Alexander der Große, König der Makedonen, die Stadt. Sein Nachfolger Antipatros suchte bei einem Aufstand der Athener nach Alexanders Tod Zuflucht in der Stadt, worauf der einjährige Lamische Krieg folgte, der von 323 v. Chr. bis 322 v. Chr. dauerte und erst beendet war, als der Befehlshaber der athenischen Truppen, Leosthenes, gefallen und ein 20.000 Mann starkes makedonisches Entsatzheer angerückt war.

Im 3. Jahrhundert v. Chr. begann die Blütezeit der Stadt unter ätolischer Herrschaft, welche um 190 v. Chr. endete, als der römische Konsul Acilius Glabrio hierher kam, um zu verhindern, dass die einheimische Bevölkerung Antiochos III. bei einem Krieg gegen das Römische Reich beistehen würde.

Mittelalter

Im Mittelalter wurde die Stadt, die damals Zetounion hieß, zum Sitz eines orthodoxen Bischofs. Unter der Herrschaft der Franken trug sie den Namen Girton, während der Katalanenherrschaft El Cito. Die Türken nannten sie Iztin.

Neuzeit

In ihrer heutigen Gestalt wurde die Stadt durch Eingemeindung der Nachbargemeinden Gorgopotamos, Lianokladi, Pavliani und Ypati zum 1. Januar 2011 geschaffen.

Wirtschaft

Heute ist Lamia das Handelszentrum eines vorwiegend landwirtschaftlich geprägten Umlandes, wobei die Nahrungsmittelindustrie die Haupteinnahmequelle der Stadt ist. Außer dem Industriepark gibt es noch eine bedeutende Landwirtschaftsmesse in der Stadt. Touristisch ist die Stadt von untergeordneter Bedeutung.

Verkehr

Lamia ist ein wichtiger Verkehrsknoten an der Straßenverbindung Thessaloniki – Athen mit Verbindungen nach Volos im Osten und Karpenisi im Westen.

Die Bahnstrecke Piräus–Thessaloniki umfährt die Stadt westlich. Hier liegt der Bahnhof Lianokladi. Drei weitere, ehemalige Bahnhöfe auf dem Gebiet der Stadt, Gorgopotamus, Lygaria und Stirfaka, werden heute nicht mehr betrieben. Von der Hauptstrecke aus führt eine Stichstrecke ins Stadtzentrum.

Der nächste Hafen befindet sich in der etwa 15 Kilometer östlich am Malischen Golf gelegenen Stadt Stylis.

Kultur

Im Zentrum der Stadt gibt es ein kleines volkskundliches Museum und in der Burg ist ein archäologisches Museum untergebracht, das eine große Sammlung von Fundstücken aus vorklassischer Zeit beherbergt.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Aris Velouchiotis, Führungspersönlichkeit des kommunistischen Flügels der griechischen Partisanenbewegung im Zweiten Weltkrieg
  • Athanasios Diakos, griechischer Freiheitskämpfer und Nationalheld während der griechischen Revolution
  • Niki Tzavela (* 1947), griechische Politikerin

 

Address


Lamia
Greece

Lat: 38.896030426 - Lng: 22.434919357