Description
Der Jura ist ein Kanton in der Romandie, dem frankophonen Landesteil der Schweizund zählt zur Grossregion Espace Mittelland. Der Hauptort und zugleich grösste Ort ist Delsberg (frz. Delémont).
Jura & Drei-Seen-Land
Die Region Jura & Drei-Seen-Land besticht durch die Vielfalt ihrer Landschaften, ihre intakte und geschützte Natur, sowie durch ihre Geschichte und ihr reiches, oft mit der Uhrmacherei verknüpftes bauliches Erbgut.
Zwischen Himmel und See bieten die Neuenburger Berge den Anblick eines grünen Paradieses. Immer einen Besuch wert sind der Felsenkessel Creux du Van und die Asphaltminen im Val-de-Travers, sowie die Städte La Chaux-de-Fonds und Le Locle, seit Juni 2009 aufgrund ihrer bemerkenswerten Synthese von Urbanistik und Uhrmacherkunst von der UNESCO anerkannt.
Geprägt von Natur und Tradition, bietet der Berner Jura seinen Besuchern viel Freiraum zwischen Tälern, Bergen und blühenden Wiesen, ein ideales abwechslungsreiches Wandergebiet. Der Chasseral, höchster Punkt der Region, ist ein regionaler Naturpark. Von seinem Gipfel in 1'607 m Höhe geniesst man einen einmaligen Panoramablick über Seen und Täler hinweg.
Der weitläufige, in 1000 m Höhe gelegene Kanton Jura ist ein Ort der Begegnung von Mensch und Pferd. Zwischen Ebenen und Hügeln schlängeln sich Flüsse und stürzen sich in imposante Schluchten. Hier können Sie Naturkleinode wie das Naturschutzgebiet Clos-du-Doubs oder die Hochebene der Freiberge entdecken.
Wie kann man das Drei-Seen-Land am besten beschreiben? Man denkt an Natur, Gemüsekulturen, Weinberge, moderne Städte, malerische Dörfer, die Mischung von deutscher und französischer Sprache, und nicht zuletzt an Wasser. In der Tat ist eine Schifffahrt auf dem Bieler-, Murten- und Neuenburgersee oder auf der Aare ein unvergessliches Erlebnis. Den grossen Klassiker, die Drei-Seen-Rundfahrt, sollte man auf keinen Fall versäumen.
Auch Radsportler schätzen das Drei-Seen-Land. Zwei nationale Routen durchqueren die Region und zahlreiche Radwege lassen keine Wünsche offen. Besonders geeignet für Familien ist der Weg durch die Gemüsekulturen.
Sehr unterschiedlich sind auch die Städte. Allen voran Solothurn, die schönste Barockstadt der Schweiz, dann Murten und seine Stadtmauer, Estavayer-le-Lac, das mittelalterliche Städtchen schlechthin, Neuenburg am gleichnamigen See und Fuss der Weinberge und Biel, die Uhrmacherstadt mit ihren oft verkannten historischen und architektonischen Schätzen. Die hier vorhandene Vielfalt wird jeden Besucher begeistern.
Geographie
Der Kanton Jura liegt im Nordwesten der Schweiz. Er bildet im Westen und Norden einen Teil der schweizerischen Staatsgrenze zu Frankreich, wobei er in seinem äussersten Westen bei Les Bois auch an den Kanton Neuenburggrenzt. Im Süden grenzt der Kanton Bern an den Kanton Jura, im Osten die Kantone Solothurn und Basel-Landschaft.
Der Fläche nach belegt der Kanton Platz 14 von 26, aufgrund der geringen Einwohnerdichte liegt er von der Einwohnerzahl her auf Platz 20.
Der Kanton Jura umfasst die geografischen Regionen Delsberger Becken, Ajoie (deutsch Elsgau), Clos du Doubs,Freiberge und das Bergland von Movelier.
Geschichte
Der Kanton Jura ist der jüngste Kanton in der Schweiz. Er entstand aufgrund von kulturell-politischen Spannungen. Nach mehreren lokalen Plebisziten und der eidgenössischen Volksabstimmung vom 24. September 1978 wurde am 1. Januar 1979 der nördliche Teil des Juras durch Abspaltung vom Kanton Bern getrennt – nach rund 165-jähriger Zugehörigkeit.
Im Mittelalter gehörte das Gebiet des heutigen Kantons Jura zum Fürstbistum Basel, einem bischöflich regierten Territorialstaat. Während die Gebiete des heutigen bernischen Juras durch den Einfluss der Stadt Bern im 16. Jahrhundert zur Reformation übertraten, blieb der nördliche Teil katholisch oder wurde in der Gegenreformation rekatholisiert. Seit der Reformation residierten die Fürstbischöfe nicht mehr in Basel, sondern im nordjurassischen Pruntrut in der Ajoie. Das Fürstbistum war zwischen 1579 und 1717 mit den katholischen Orten der Eidgenossenschaft verbündet. Der Südjura galt aber als Teil der Eidgenossenschaft, weil die Städte Neuenstadtund Biel/Bienne sowie die Propstei Moutier-Grandval mit Bern im Burgrecht standen. Der Bischof von Basel galt damals weltlich als ein Fürst des deutschen Reiches; deshalb durfte ein deutscher Heerführer während des dreissigjährigen Krieges 1639 seine Truppen ins Bistum legen, ohne dass die Eidgenossenschaft dies als Grenzverletzung in ihrem zugewandten Ort ahnden konnte. Im nördlichen Teil des Fürstbistums wurde 1792 als Folge der Besetzung durch französische Revolutionstruppen kurzzeitig die Raurakische Republik ausgerufen. Schon im folgenden Jahr wurde der gesamte Jura allerdings Teil der Französischen Republik.
Am Wiener Kongress 1815 wurden die Gebiete des ehemaligen Fürstbistums Basel den Kantonen Bern und Basel zugesprochen. Das Birseck ging an Basel, und die Gebiete des heutigen Juras und das Laufental gingen an Bern. Eine Kompensation für den Verlust des Aargaus und der Waadt 1803 war zweitrangig. In den katholischen Teilen des Jura kam es bereits im 19. Jahrhundert während des Kulturkampfes zu massiven Spannungen zwischen den Behörden des Kantons Bern und der Bevölkerung. Diese Spannungen dauerten auch nach dem Kulturkampf bis ins 20. Jahrhundert hinein an, etwas abgemildert und später wieder intensiver.
Ein Höhepunkt der Jurafrage war die sogenannte Moeckli-Affäre. 1947 verweigerten deutschsprachige Berner Politiker einem bern-jurassischen Politiker die Führung des Baudepartements, weil es «zu wichtig» sei, um dieses an einen welschen Politiker zu übergeben.
Der Kanton Bern ist grösstenteils reformiert und deutschsprachig. Die Bewohner des 1815 erworbenen Gebietes dagegen sind heute mehrheitlich französischsprachig und – im Nordteil – katholisch. Dass der Konflikt, der letzten Endes zur Abtrennung des Juras von Bern führte, ursprünglich weniger sprachlicher, sondern kultureller Art war, zeigt sich daran, dass bei den Volksabstimmungen über die Kantonsgründung der zwar ebenfalls französischsprachige, aber protestantische Südteil des Juras, die Amtsbezirke La Neuveville, Moutier und Courtelary, stets für den Verbleib bei Bern stimmte. Der Kantonsgründung voran gingen in den 1960er und 1970er Jahren teils gewalttätige Ausschreitungen. Im 1984 verübte die Jugendorganisation «Béliers» Sprengstoffanschläge, denen u. a. auch das Soldatendenkmal des Ersten Weltkriegs in Les Rangiers zum Opfer fiel. Führender Kopf der Sezessions-Bewegung war Roland Béguelin vom Rassemblement jurassien.
Die in der Berner Kantonsverfassung und der Bundesverfassung vorgesehenen Verfahren mit Volksabstimmungen auf verschiedenen Staatsebenen verhinderten letztendlich eine bürgerkriegsähnliche Eskalation. An der zweiten Volksabstimmung zur Jurafrage vom 1. März 1970 hatte das Berner Stimmvolk mit einem Zusatz zur Staatsverfassung den sieben jurassischen Bezirken das Recht eingeräumt, selbst über ihre politische Zukunft zu entscheiden und der Amtsbezirk Laufen erhielt das Recht, sich einem anderen benachbarten Kanton anzuschliessen. Die einzelnen Bezirke als auch Gemeinden an den Bezirksgrenzen konnten über den Verbleib beim Kanton Bern abstimmen. 1975 entschieden sich die drei Amtsbezirke Moutier, Courtelary und La Neuveville beim Kanton Bern zu bleiben, während die drei nordjurassischen Bezirke Porrentruy, Freiberge und Delémont dem neuen Kanton Jura beitreten wollten. Der Grenzbezirk Laufen stimmte vorerst für den Verbleib beim Kanton Bern. Das eidgenössische Parlament hiess im September 1977 die jurassische Verfassung gut, mit Ausnahme des Artikels 138, der die Möglichkeit vorsah, den ganzen oder einen Teil des bernisch gebliebenen Juras – unter dem Vorbehalt einer gesetzeskonformen Ablösung – dem neuen Kanton anzugliedern. Am 24. September 1978 ratifizierten das Schweizer Volk (71 Prozent Ja) und alle Stände die Schaffung des Kantons Jura, indem sie einer diesbezüglichen Änderung der Bundesverfassung zustimmten, und ermöglichten damit dessen Schritt in die Souveränität am 1. Januar 1979. Am 10. März 1996 ermöglichten 91,7 Prozent der Stimmenden der Schweiz und sämtliche Kantone den Wechsel der kleinen bernischen Gemeinde Vellerat den Übertritt zum Kanton Jura, weil es ihnen gemäss Meinungsumfragen primär um das Recht auf Selbstbestimmung auf Gemeindeebene ging.
Der deutschsprachige Bezirk Laufen ist zwar katholisch, die Sprache führte aber damals zum Entscheid, bei Bern zu verbleiben. Vom verbleibenden Berner Kantonsgebiet territorial getrennt, wechselte der Bezirk Laufen aber 1994 zum Kanton Basel-Landschaft.
Der Kanton Jura und sezessionistische Kräfte im Südjura agitierten weiterhin für eine Wiedervereinigung. Seit 1994 arbeitet die Interjurassische Versammlung (französischAssemblée interjurassienne) – eine von der Schweizerischen Eidgenossenschaft bestellte Kommission mit allen interessierten Kreisen – an der Lösung der Jurafrage. Im September 2004 hat sie ein Projekt begonnen, das einen völlig neuen Kanton anvisiert, in dem Nordjura (heute Kanton Jura) und der Südjura (Jura bernois) nach den Vorstellungen der Nordjurassier vereinigt werden sollen. Damit wurde ein weiterer Anlauf unternommen, den Südjura von Bern zu lösen und damit die vom Kanton Jura und separatistischen Kräften des Berner Juras gewünschte «Einheit des jurassischen Volkes» herzustellen. 2013 wurde im Kanton Jura und im zum Kanton Bern gehörenden Berner Jura abgestimmt, ob der Berner Jura beim Kanton Bern bleiben oder dem Kanton Jura angegliedert werden soll.[13]
[14] Bei der Abstimmung sprach sich eine Mehrheit für einen Verbleib beim Kanton Bern aus.
Eine besondere Bedeutung besitzt die Region auch für die Geschichte der Arbeiterbewegung. 1871 schlossen sich mehrere örtliche, in der Ersten Internationale organisierte Sektionen – vor allem Uhrenarbeiter – zur Juraföderation zusammen. Als Vertreter eines regionalistisch-kollektivistischen Anarchismus wurde diese 1872 aus der Internationale ausgeschlossen. Die anschliessende Gründung der kurzlebigen Antiautoritären Internationale auf einem Gegenkongress in Saint-Imier machte die Region für einige Jahre zum europäischen Zentrum der anarchistischen Bewegung in Europa.
Schlösser, Denkmäler
Schloss Vorbourg
Schloss Asuel
Schloss Pleujouse
Schloss Löwenburg
Schloss Raymontpierre
Schloss von Porrentruy
Fürstbischöfe 'Castle
Schloss von Domont
Schloss von Saint-Ursanne
Schloss Coeuve
Museen
Der Jura hat mehrere Museen:
das Jura-Museum für Kunst und Geschichte (MJAH) in Delémont (regionale Geschichte und regionale Künstler)
das Museum des Hôtel-Dieu in Porrentruy (Treasury von St. Peter-Kirche, 19. Pharmazeutika, Uhren, Edelsteine Werkstatt, Drucke des Bistums Basel)
Jura Museum der Naturwissenschaften in Porrentruy (Mineralien, Fossilien, Geologie, Pilze, thematische Dioramen, die Geschichte der Evolution)
Einige sind weniger wichtig:
Keramik-Museum in Bonfol
Rural Jura-Museum in Genevez (Land Habitat alt, Dachschindeln, Öfen, Gewölbe, Werkzeuge, Objekte 600)
Musée Chappuis-Fähndrich Develier (Tausende von Gegenständen des täglichen Lebens des Jura 1700-1950)
Museum der Waage Asuel (Ikonographie, Kunstwerke und archäologische Artefakte der Burg von Asuel + Präsentation der mittelalterlichen Burgen von Jura)
Museum Berg repais in der Kapelle des Caquerelle Asuel gelegen (verewigen die Geschichte der Region Rangiers)
Löwen Museum (archäologischen Funde des Neandertaler bis zur Neuzeit)
Museum der alten Handwerke in Fahy
Museum der alten Traditionen in Grandfontaine (Landwirtschaftsmuseum und Alte Traditionen)
Lapidarium in St. Ursanne (karolingischen und merowingischen Gräber)
Arche Noah in Vicques (mehr als 2.000 Stofftiere).
Gastronomie
Der Damassine ist der Name eines regionalen Wassergeister hauptsächlich in Ajoie von der Art Pflaume genannt Damassine, nach einer Vielzahl von Pflaume von Damaskus: die damassinier.
Das Schweinefleisch in Handarbeit in Ajoie anlässlich der St. Martin und seine Feste haben einen einzigartigen Ruf.
Kontakt
Jura & Trois-Lacs
Rue d’Aarberg 107A
2502 Biel / Bienne
Tel. +41 (0)32 328 40 10
Fax +41 (0)32 328 40 11
info@j3l.ch
www.j3l.ch
Source https://de.wikipedia.org/wiki/Kanton_Jura
Source http://www.myswitzerland.com/de/reiseziele/regionen/jura-drei-seen-land.html
Address
Canton du Jura
Switzerland
Lat: 47.344448090 - Lng: 7.143060684