Description
Bad Homburg vor der Höhe (amtlich Bad Homburg v. d. Höhe) ist die Kreisstadt des Hochtaunuskreises und eine von sieben Städten mit Sonderstatus im Land Hessen. Bad Homburg ist ein Heilbad und gemäß hessischem Landesentwicklungsplan als Mittelzentrum ausgewiesen. Die Stadt versteht sich als Kur- und Kongressstadt und wirbt für sich mit dem Motto „Champagnerluft und Tradition“.
Die Stadt Bad Homburg mit ihren knapp 53.000 Einwohnern liegt im Ballungsraum Rhein-Main und grenzt direkt an Frankfurt am Main. Der Zusatz „Bad“ wird seit 22. November 1912 geführt. International bekannt ist Bad Homburg als Kurstadt und für seine Spielbank, die „Mutter von Monte-Carlo“ genannt wird. Zudem ist die Stadt für ihre teure Wohnlage mit einer Reihe von Villengebieten bekannt. Die Kurstadt ist, wie einige weitere Taunusstädte, bevorzugtes Wohngebiet für in Frankfurt tätige und meist gut verdienende Pendler. Zugleich ist Homburg Sitz einer Reihe von Unternehmen, deren Belegschaft aus mehr Auswärtigen als Einheimischen besteht. Die Stadt ist Sitz des Bundesausgleichsamtes und verfügt über einen Dienstsitz des Bundesamtes für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen.
Bad Homburg wies im Jahr 2017 einen weit überdurchschnittlichen Kaufkraftindex von 154 Prozent des Bundesdurchschnitts auf und belegte damit einen bundesweiten Spitzenwert.
Geographie
Die Stadt Bad Homburg liegt in 137 bis 250 m ü. NN, im Mittel bei 194 Metern.
Nachbargemeinden
Bad Homburg grenzt im Norden an die Gemeinde Wehrheim und die Stadt Friedrichsdorf, im Osten an die Städte Rosbach vor der Höhe und Karben (beide Wetteraukreis), im Süden an die kreisfreie Stadt Frankfurt am Main, im Südwesten an die Stadt Oberursel (Taunus), im Westen (zu einem minimalen Teil) an die Gemeinde Schmitten sowie im Nordwesten an die Stadt Neu-Anspach.
Stadtgliederung
- Innenstadt (mit Altstadt)
- Berliner Siedlung/Gartenfeld
- Dornholzhausen
- Gonzenheim
- Kirdorf
- Ober-Erlenbach
- Ober-Eschbach
Geschichte
Der Name der Stadt Homburg leitet sich von der Burg Hohenberg ab. „Die Höhe“ ist der traditionelle Name des Taunus, dessen heutige Bezeichnung sich erst ab dem 18. Jahrhundert durchsetzte.
Die Stadt Homburg, das heutige Bad Homburg, ist urkundlich erstmals um 1180 nachgewiesen. Archäologische Untersuchungen haben für den gleichen Zeitraum Nachweise von Besiedlung erbracht. Die Zuschreibung einer Erwähnung Villa Tidenheim = „Dietigheim“ im Lorscher Codex aus dem Jahr 782 für die Stadt ist daher unwahrscheinlich.
Für die Annahme, Homburg habe um 1330 Stadt- und Marktrecht erhalten, gibt es ebenfalls keine eindeutigen Beweise, denn eine entsprechende Urkunde liegt nicht vor. 1335 gestattete allerdings Kaiser Ludwig IV., genannt der Bayer, den Herren von Eppstein, in dem zu ihrem Territorium gehörenden „Dal und Burg zu Hoenberg“ ebenso wie in Steinheim und Eppstein je zehn Juden anzusiedeln. Da Ludwig den beiden ebenfalls genannten Orten bereits Stadtrechte verliehen hatte, wird angenommen, dass dies auch für Homburg zutraf; im 15. Jahrhundert wird Homburg nur noch Stadt genannt.
1486 verkaufte Gottfried X. von Eppstein Burg, Amt und Stadt Homburg für 19.000 Gulden an Graf Philipp I. von Hanau-Münzenberg. 1504/1521 verlor Hanau Homburg in Folge des Landshuter Erbfolgekriegs, bei dem es auf der Seite der Verlierer stand, wiederum an die Landgrafschaft Hessen. Mit deren Teilung nach dem Tod des Landgrafen Philipp I. fiel Homburg an Hessen-Darmstadt, 1622 an die Nebenlinie Hessen-Homburg. 1866 fiel Homburg nach dem Aussterben des Landgrafengeschlechts von Hessen-Homburg an das Großherzogtum Hessen-Darmstadt zurück, wurde jedoch im gleichen Jahr infolge des Preußisch-Österreichischen Kriegs preußisch.
Mit Aufkommen des Kurbetriebs ab Mitte des 19. Jahrhunderts, der sehr von der Einrichtung einer Spielbank profitierte, wandelte sich die Stadt zu einem international berühmten Bad.
Nach 1888 wurde Bad Homburg Sommerresidenz von Kaiser Wilhelm II. Aufgrund einer landespolizeilichen Anordnung des Wiesbadener Regierungspräsidenten durfte Homburg vor der Höhe ab 1912 seinem Namen ein „Bad“ voranstellen und sich Bad Homburg vor der Höhe nennen.
Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Bad Homburg am 30. März 1945 von Truppen der 3. US-Armee besetzt.
Der Kurbetrieb in Bad Homburg ging vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem auch das Kurhaus durch Bomben schwer beschädigt wurde, stark zurück. Führende Hotels wurden zudem von der Militärregierung beansprucht. Die Bedeutung der Stadt als Sitz von Behörden und Verwaltungen nahm zu. Schon im Herbst 1946 ordnete die Militärregierung die Gründung bizonaler Behörden an. Sitz der Verwaltungsstelle für Finanzen wurde Bad Homburg. Hier richtete am 23. Juli 1947 der Wirtschaftsrat der Bizone zur Vorbereitung der Währungsreform die „Sonderstelle Geld und Kredit“ ein, deren Leiter Ludwig Erhard wurde. Nach der Gründung der Bundesrepublik mit der Hauptstadt Bonn blieben in Bad Homburg noch die Bundesschuldenverwaltung, die 2002 in Bundeswertpapierverwaltung umbenannt wurde und seit 1. August 2006 Teil der Deutschen Finanzagentur ist, das Amt für Wertpapierbereinigung und das Bundesausgleichsamt.
Im Verlauf des 20. Jahrhunderts war Bad Homburg zu einem bevorzugten Wohnsitz wohlhabender Frankfurter Familien geworden, eine Tendenz, die sich als Folge der Kriegszerstörungen in Frankfurt verstärkte. Am 30. November 1989 wurde der in Bad Homburg wohnende Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, durch eine Bombe getötet, die Terroristen bei seinem vorbeifahrenden Dienstwagen zündeten.
Eingemeindungen
Die Eingemeindung der umliegenden Dörfer setzt 1901 mit Kirdorf ein, 1937 folgt Gonzenheim. Am 31. Dezember 1971 wurden im Zuge der Gebietsreform in Hessen Ober-Eschbach sowie Dornholzhausen auf freiwilliger Basis eingegliedert. Am 1. August 1972 wurde Ober-Erlenbach per Landesgesetz eingegliedert.
Für das Gebiet der eingegliederten Gemeinden Dornholzhausen, Ober-Eschbach und Ober-Erlenbach wurden per Hauptsatzung Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher errichtet. Die Grenzen der Ortsbezirke Ober-Eschbach und Ober-Erlenbach folgen den seitherigen Gemarkungsgrenzen. Der Ortsbezirk Dornholzhausen umfasst neben der Gemarkung Dornholzhausen die Teile der Gemarkungen Bad Homburg v. d. Höhe und Kirdorf, die westlich der Bundesstraße 456 (Saalburgchaussee/Hohemarkstraße) liegen.
Bereits in mittelalterlicher Zeit kam es zur Übernahme des Dorfes Mittelstedten, wobei hier lediglich die Bevölkerung in die Stadt umgesiedelt und das Dorf aufgegeben wurde.
Neben den Eingemeindungen sind vor allem die in der Zeit der Hugenottenansiedlung von Homburg ausgehende östlich gelegene heute selbständige Neugründung Friedrichsdorf sowie die Wiederbesiedlung des Gebietes der Wüstung Dornholzhausen, das heute wieder Stadtteil von Bad Homburg ist, zu nennen.
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Kommunalwahl am 6. März 2016 lieferte folgendes Ergebnis, in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:
Oberbürgermeister
Die Bürgermeister von Homburg, dem Hauptort der Landgrafschaft Hessen-Homburg, wurden ursprünglich von dem jeweiligen Landesherren ernannt. Nachdem Stadt und Landgrafschaft ab 1866 an Preussen fiel, verlieh Kaiser Wilhelm II., der regelmäßig im Schloss residierte, als König von Preußen den seit 1892 amtierenden Bürgermeistern als persönliche Auszeichnung den Titel Oberbürgermeister, wenn auch zum Teil erst ein bis zwei Jahre nach ihrem Amtsantritt als Bürgermeister. Nach dem Ende der Monarchie wurde diese Bezeichnung den Stadtoberhäuptern nicht mehr verliehen.
Georg Eberlein durfte nach 1945 aufgrund Bestimmung der Besatzungsbehörden die Dienstbezeichnung Oberbürgermeister führen; seinem Nachfolger Karl Horn gestattete das die Landesregierung. Seit 1979 tragen alle Stadtoberhäupter die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister, da Bad Homburg zu einer „Stadt mit Sonderstatus“ wurde.
Oberbürgermeisterwahl 2009
Ursula Jungherr (CDU) war von Dezember 2003 bis September 2009 Oberbürgermeisterin. Seit der Kommunalwahl im Jahr 2006 regiert eine schwarz-gelbe Koalition. Bei der Oberbürgermeisterwahl am 26. April 2009 erhielt Ursula Jungherr 39,0 Prozent, der Herausforderer Michael Korwisi (Grüne), der als Unabhängiger angetreten war, 39,3 Prozent. Der Kandidat der Sozialdemokraten, Karl Heinz Krug, erzielte 21,7 Prozent der Stimmen. Am 10. Mai 2009 kam es zu einer Stichwahl zwischen Ursula Jungherr und Michael Korwisi. Bei dieser erreichte Ursula Jungherr 40,5 Prozent, Herausforderer Michael Korwisi 59,5 Prozent der Bad Homburger Wählerstimmen. Die Wahlbeteiligung war mit 45,8 Prozent einige Prozentpunkte höher als beim ersten Wahlgang. Die Amtszeit von Michael Korwisi begann am 18. September 2009. Nach der Kommunalwahl 2011 schmiedete Korwisi ein Minderheiten-Bündnis aus Grünen, SPD, BLB und NHU, das mit Hilfe der Linken einen neuen Bürgermeister und einen neuen hauptamtlichen Stadtrat wählte. Im Sommer 2014 zerbrach das Bündnis aufgrund geheimer Gespräche der SPD mit der CDU. Seither wurde in der Stadtverordnetenversammlung mit wechselnden Mehrheiten regiert.
Oberbürgermeisterwahl 2015
Bei der Oberbürgermeisterwahl am 14. Juni 2015 erhielt Michael Korwisi, der erneut als Unabhängiger angetreten war, 29,8 Prozent der Stimmen. Bürgermeister Krug (SPD) kam auf 22,2 Prozent und der Fraktionsvorsitzende der CDU in der Stadtverordnetenversammlung, Alexander Hetjes, 48,0 Prozent. In der Stichwahl am 28. Juni 2015 erzielte Alexander Hetjes 61,5 Prozent der Stimmen. Amtsinhaber Michael Korwisi kam auf 38,5 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 46,1 Prozent und damit fast auf dem Niveau des ersten Wahlgangs. Die Amtszeit von Alexander Hetjes begann am 18. September 2015.
Wappen
Partnerstädte/Patenstadt
Partnerstädte sind:
- Schweiz Chur, Schweiz
- Kroatien Dubrovnik, Kroatien
- Vereinigtes Konigreich Exeter, Vereinigtes Königreich
- Tschechien Marienbad, Tschechien (1953 übernahm die Stadt die Patenschaft für die heimatvertriebenen deutschen Marienbader, seit 3. August 1991 Städtepartnerschaft)
- Osterreich Mayrhofen, Österreich
- Russland Peterhof, Russland
- Italien Terracina, Italien
- Luxemburg Bad Mondorf, Luxemburg
- Frankreich Cabourg, Frankreich
Projektpartnerschaften
- Deutschland Greiz im Vogtland, Thüringen
- Serbien Niš, Serbien
Ehemalige Partnerstadt
Im Jahr 1956 wurde eine Städtepartnerschaft zwischen Bejaia und Bad Homburg vor der Höhe vereinbart. Es war damals die einzige Städtepartnerschaft mit Algerien und nur eine von sechs zwischen Deutschland und Afrika. Mit der Machtergreifung Ben Bellas 1963 wurde diese Städtepartnerschaft von algerischer Seite beendet. Der Versuch einer Reaktivierung der Städtepartnerschaft durch den Bürgermeister Bejaias im Jahr 1975 scheiterte.
Wirtschaft und Infrastruktur
Bad Homburg verfügt über einen weit überdurchschnittlichen Kaufkraftindex von 154 Prozent. Die überdurchschnittlich hohe Kaufkraft der ansässigen Bevölkerung ist für den Bad Homburger Einzelhandel sehr vorteilhaft, ein geringer Teil fließt in den angrenzenden Frankfurter Einzelhandel ab. Politisch wird die Innenstadt attraktiv gehalten; Ansiedlungen, zum Beispiel von Discountmärkten in Stadtrandlage, sind verboten. Dies führte zu einer rapiden Expansion der an das Bad Homburger Stadtgebiet angrenzenden Industriegebiete in den Frankfurter Stadtteilen Nieder-Eschbach und Kalbach-Riedberg. Inzwischen überragt gemessen an Nachbarorten mit ebenfalls hoher Kaufkraft Bad Homburg, rund 96 von 100 Euro werden auch hier ausgegeben. Zum Vergleich sind es in Oberursel knapp 66 Euro, in Königstein 51 Euro und in Kronberg 30 Euro.
Die als besonders hoch angesehene Lebensqualität Bad Homburgs führt dazu, dass die Bodenpreise in der Kurstadt zu den höchsten in der ganzen Bundesrepublik zählen.
Bad Homburg ist Sitz einer Reihe von Unternehmen, deren Belegschaft aus mehr Auswärtigen (rund 27.000 Einpendler) als Einheimischen (rund 12.000 Auspendler) besteht. In der Stadt haben unter anderem Amadeus Germany, die Basler Securitas Versicherung, Bridgestone Deutschland, Delton, die Deutsche Leasing, Feri Finance, Fresenius, Hewlett-Packard, Ixetic, Lilly Deutschland, Kawasaki Gas Turbine Europe, Kewill, Linotype, MEDA Pharma, PIV-Drives, Ringspann –ein Unternehmen der Antriebs- und Spanntechnik, die Verwaltung der Quandt-Gruppe sowie die Syzygy ihren Sitz.
Horex war eine bekannte deutsche Motorradmarke der Horex – Fahrzeugbau, die 1923 von Fritz Kleemann in Bad Homburg gegründet wurde. In Bad Homburg entstand daher ein Horex-Museum. Der 1,6 Millionen Euro teure Neubau in der Nähe der inzwischen abgetragenen Horex-Fabrik wurde im September 2012 eröffnet.
Daneben ist die Stadt Sitz der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs, der AOK Hessen und der Spielbank Bad Homburg. Ferner ist hier einer der Sitze der Taunus Sparkasse.
Mit der Landgräflich Hessischen concessionierten Landesbank in Homburg war Bad Homburg zwischen 1855 und 1876 Sitz einer Notenbank. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten das Bundesausgleichsamt und die Bundesschuldenverwaltung ihren Sitz in Bad Homburg.
Kurbetrieb und Fremdenverkehr
Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist der Kurbetrieb, der auf die zahlreich vorhandenen Heilquellen gründet. Zentrum des Kurbetriebs ist das 1982 bis 1984 errichtete, postmoderne neue Kurhaus. Das traditionelle Kaiser-Wilhelms-Bad liegt im Kurpark Bad Homburg, einem 44 Hektar großen Park im englischen Landschaftsstil nach einem Entwurf von Peter Joseph Lenné am Ostrand der Innenstadt. Der untere Teil des Parks ist vor allem für die vielen Brunnen bekannt, die relativ dicht beieinander liegen, aber zum Teil sehr unterschiedliche Mineraliengehalte aufweisen.
Eine Reihe von Kliniken bieten Heilbehandlungen aller Art an. Neben den Hochtaunus-Kliniken, den Kliniken des Hochtaunuskreises sind dies unter anderem die Wickerklinik, Klinik Wingertsberg, Klinik Dr. Baumstark und die Paul-Ehrlich-Klinik.
Neben dem Kurbetrieb bietet Stadt und Umgebung insbesondere Tagesgästen bekannte Sehenswürdigkeiten:
- Gotisches Haus
- Hirschgarten
- Kastell Saalburg
- Schloss Bad Homburg
- Sinclair-Haus – Ausstellungshaus für Moderne Kunst
Siehe auch Liste von Brunnen in Bad Homburg vor der Höhe.
Verkehr
Bad Homburg ist durch die S-Bahn-Linie S5, der Homburger Bahn, mit Frankfurt verbunden. Der Bahnhof Bad Homburg ist weiterhin der Endbahnhof der kommunalen Taunusbahn, die die Kreisstadt mit den Orten des Hintertaunus verbindet und in den Hauptverkehrszeiten nach Frankfurt Hauptbahnhof weitergeführt wird. In Bad Homburg existiert ein Stadtbusnetz, welches zehn Tages-, sechs Abend- und sieben Schulbuslinien umfasst, sowie an Wochenenden drei Nachtbuslinien nach Frankfurt, Friedrichsdorf und Usingen/Neu-Anspach. Betreiber der Busse war vom 1. Januar 2009 bis 31. Dezember 2015 die Verkehrsgesellschaft Mittelhessen. Zuvor war die Connex-Tochter Alpina Bad Homburg Betreiber im Auftrag der Stadt. Sie hat, als Transdev, am 1. Januar 2016 den Betrieb zunächst für ein Jahr wieder übernommen.
Des Weiteren bestehen acht Regionalbuslinien, die die Stadt mit Schmitten, Weilrod, Grävenwiesbach, Friedrichsdorf, Karben, Bad Vilbel, Weilmünster, Weilburg, Kronberg und Königstein verbinden. Seit 1995 sind alle Verkehrslinien im Rhein-Main-Verkehrsverbund zusammengefasst.
Von 1899 bis 1935 gab es die elektrische Straßenbahn Bad Homburg vor der Höhe der Elektrizitäts-AG vormals W. Lahmeyer & Co. Dazu gehörte die 1900 eröffnete Saalburgbahn zum Römerkastell Saalburg im Taunus. Von 1910 bis 1962 fuhren elektrische Züge der Frankfurter Lokalbahn von Frankfurt kommend entlang der Louisenstraße bis zum Markt, dann nur noch zum Alten Bahnhof, dem heutigen Rathaus. Die Strecke wird seit dem 19. Dezember 1971 von der Stadtbahnlinie U2 nur noch bis Gonzenheim befahren. Derzeit läuft das Planfeststellungsverfahren, um diese Stadtbahnlinie bis zum 1907 im wilhelminischen Stil errichteten Bad Homburger Bahnhof weiterzuführen.
Frühere Überlegungen, die U-Bahn durch Bad Homburg bis zum Sportzentrum Nordwest und sogar über die Saalburg in den Hintertaunus zu verlängern, um den Pendlern auf der überlasteten Bundesstraße 456 einen Anreiz zum Umstieg auf den öffentlichen Personennahverkehr zu geben, werden derzeit nicht mehr verfolgt.
Bad Homburg liegt am Fuß des Saalburgpasses, der Straßenverbindung zwischen Frankfurt und dem Usinger Land. Heute verläuft hier die vielbefahrene Bundesstraße 456. Der Umbau der Peters-Pneu-Kreuzung in Bad Homburg, durch eine Tunnellösung zur Vermeidung des täglichen Staus, ist in Bad Homburg politisch hoch umstritten. Drei Abfahrten der Bundesautobahn 661 erschließen Bad Homburg. Das Bad Homburger Kreuz stellt die Kreuzung zwischen der A 661 und A 5 dar.
Medien
- Taunus-Zeitung, Regionalausgabe der Frankfurter Neuen Presse für den Hochtaunuskreis
- Bad Homburger Woche, Anzeigenblatt mit umfangreichem redaktionellen Teil
- Regionalbeilage der Frankfurter Rundschau
- Rhein-Main-Zeitung, Regionalausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
Außerdem war Bad Homburg von 2003 bis 2014 Standort des regionalen Fernsehsenders Rheinmaintv für das Rhein-Main-Gebiet.
Behörden, Gerichte und Einrichtungen
Bad Homburg verfügt über folgende Behörden, Gerichte und Einrichtungen:
- Bundesagentur für Arbeit
- Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen, Dienstsitz Bad Homburg v. d. Höhe
- Bundesausgleichsamt
- Landratsamt des Hochtaunuskreises
- Finanzamt Bad Homburg v. d. Höhe
- Amtsgericht Bad Homburg v. d. Höhe
- Industrie- und Handelskammer Bad Homburg v. d. Höhe, Geschäftsstelle
Bildung
Grundschulen
- Friedrich-Ebert-Schule, Gonzenheim
- Grundschule Dornholzhausen
- Grundschule im Eschbachtal, Ober-Eschbach
- Hölderlin-Schule, Bad Homburg
- Ketteler-Francke-Schule, Kirdorf
- Landgraf-Ludwig-Schule, Bad Homburg
- Paul-Maar-Schule, Ober-Erlenbach
Weiterführende Schulen
- accadis International School Bad Homburg – internationales zweisprachiges Gymnasium
- Kaiserin-Friedrich-Gymnasium – Gymnasium mit gymnasialer Oberstufe
- Humboldtschule – Gymnasium mit gymnasialer Oberstufe
- Gesamtschule am Gluckenstein – Gesamtschule mit gymnasialer Eingangsstufe, ohne gymnasiale Oberstufe
- Maria-Ward-Schule – private Realschule und berufliches Gymnasium für Mädchen
- Feldbergschule – Berufsschule, Außenstelle Bad Homburg, BGJ und BVJ
Hochschulen
- accadis Hochschule Bad Homburg – private Wirtschaftshochschule
Sonstige Schulen
- International Language School – private Sprachschule
- Maria-Scholz-Schule – Förderschule
- Volkshochschule/Musikschule
Kirchen, Freikirchen und Religionsgemeinschaften
Katholische Kirchengemeinden
Zum Bistum Limburg gehören:
- Pfarrei St. Marien mit den Filialkirchen Herz Jesu und Heilig Kreuz
- St. Marienkirche in der Stadtmitte, erbaut von Ludwig Becker
- Heilig-Kreuz-Kirche in Gonzenheim, erbaut 1952/1953, mit 1867 vom englischen Hersteller J. W. Walker für die Englische Kirche erbauten Orgel, die dann 1953 von der Stadt Bad Homburg der Heilig-Kreuz-Gemeinde geschenkt wurde
- Herz-Jesu-Kirche in der Gartenfeldsiedlung
- St. Johanneskirche in Kirdorf
- Gemeindezentrum St. Franziskus in Kirdorf
- Italienische Gemeinde Bad Homburg
Zum Bistum Mainz gehören:
- St. Elisabeth in Ober-Eschbach
- St. Martin in Ober-Erlenbach
Evangelische Kirchengemeinden
- Christuskirche in der Berliner Siedlung (Stadtmitte)
- Englische Kirche, 1868–1914 als Gotteshaus für englische und amerikanische Kurgäste genutzt, heute Kulturzentrum in der Stadtmitte
- Erlöserkirche in der Stadtmitte, erbaut nach Plänen von Max Spitta und Franz Schwechten
- Evangelische Kirche in Gonzenheim
- Gedächtniskirche in Kirdorf
- Waldenserkirche in Dornholzhausen
- Zur Himmelspforte in Ober-Eschbach
Russisch-Orthodoxe Kirche
- Allerheiligenkirche, russische Kapelle im Kurpark
Freikirchen
- Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde – In Bad Homburg befinden sich auch der Sitz des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland, der Europäisch-Baptistischen Föderation sowie der Spar- und Kreditbank Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden.
- Evangelische Gemeinschaft Bad Homburg
Jüdische Gemeinde
In Bad Homburg bestand seit dem späten Mittelalter eine jüdische Gemeinde. 1639 werden elf Juden gezählt. Die Zahl der Juden stieg im weiteren Verlauf deutlich an. 1803 waren es 105 Familien und um 1925 bestand die jüdische Gemeinde aus etwa 400 Personen, rund 2,5 Prozent der damals etwa 16.000 Einwohner.
Die jüdische Gemeinde hörte nach der Zerstörung der Synagoge in der Pogromnacht 1938 und der Deportation der letzten Bad Homburger Juden im Jahre 1942 auf zu existieren. Seit 2013 gibt es wieder ein jüdisches Zentrum mit einem festen Rabbiner in Bad Homburg, das sich in provisorischen, angemieteten Räumlichkeiten befindet. Aktuell 2017 leben ca. 300 Juden in Bad Homburg, vornehmlich aus der ehemaligen Sowjetunion, sowie weitere 300 jüdische Bürger im Umland von Bad Homburg. Betreut und verwaltet wird das Zentrum von der jüdischen Gemeinde Frankfurt. Die Gemeinde sucht zusammen mit der Stadt Bad Homburg nach geeigneten Räumlichkeiten für eine neue Synagoge. Am Standort der ehemaligen Synagoge in der Elisabethenstraße befindet sich heute eine Freifläche, die als Spielplatz genutzt wird. Ein Denkmal und eine Bronzetafel erinnern an die Synagoge und die jüdischen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.
Weitere Religionsgemeinschaften
- Bahai
- Zeugen Jehovas
Kultur, Sport, Soziales und Sehenswürdigkeiten
Kulturelle Veranstaltungen
Seit 1997 findet alle zwei Jahre im Kurpark eine Skulpturenausstellung mit renommierten Bildhauern der Gegenwart verbunden mit einem Förderpreiswettbewerb unter dem Namen Blickachsen statt. Außerdem wird seit 1989 jedes Jahr am 6. Juni, dem Vortodestag Friedrich Hölderlins, zusammen mit einem Förderpreis der Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg verliehen.
Seit 1995 findet alle zwei Jahre Fugato, ein internationales Orgelfestival mit weltbekannten Musikern sowie einem weiteren Förderpreis statt. Außerdem findet seit 1935 (zwischenzeitlich wegen des Zweiten Weltkrieges unterbrochen) immer am ersten Septemberwochenende das Laternenfest Bad Homburg statt.
Im Jahr 2000 wurden die Bad Homburger Schlosskonzerte wieder ins Leben gerufen.
Bad Homburger Stiftungen
In Bad Homburg existieren die Bleib-Gesund-Stiftung, die den Oskar-Kuhn-Preis verleiht, die Else-Kröner-Fresenius-Stiftung, die Flersheim Stiftung, die Fritz-Acker-Stiftung zur Förderung der medizinischen Forschung zum Nutzen der Allgemeinheit, die Herbert-Quandt-Stiftung der Altana, die Johanna-Quandt-Stiftung, die Martin-Carl-Adolf-Böckler-Stiftung, die die „Homburger Gespräche“ organisiert, die gemeinnützige Patienten-Heimversorgung sowie die Stiftung, die Johann Christian Rind 1776 testamentarisch verfügte. Außerdem die Rotary-Bad Homburg-Schloss-Stiftung und die Werner-Reimers-Stiftung.
Sportveranstaltungen
Das Gordon-Bennett-Rennen 1904 rückte Bad Homburg in den Mittelpunkt der Sportwelt.
Sportvereine in Bad Homburg
- AFC Bad Homburg Sentinels, American Football, gegründet 2015
- Bad Homburger Rock’n’Roll Tanzzentrum Acht nach Sechs, gegründet 1981
- Bad Homburger Schwimmclub 1927
- Baseball- und Softballverein Bad Homburg Hornets, gegründet 7. Juli 1992, Baseball-Bundesliga
- Budokan Bad Homburg, gegründet 1957, ältester Karateverein in Deutschland
- DJK SV Helvetia Bad Homburg-Kirdorf 1920
- FC Bomber Bad Homburg
- Hockey-Club Bad Homburg, gegründet am 10. Juli 1921
- Homburger Golf Club 1899, der Old Course im Kurpark ist der älteste Golfplatz in Deutschland. Er wird seit 1889 bespielt
- Homburger Reit- und Fahrverein, gegründet 1898
- Homburger Schützengesellschaft 1390
- Homburger Turngemeinde, gegründet 1846
- Luftsportclub Bad Homburg, Betreiber des Flugplatzes Anspach
- RSG Fichtenhof, Reitsportzentrum Fichtenhof
- Schachklub Bad Homburg 1927
- SG Ober-Erlenbach
- SGK Bad Homburg 1890
- SpVgg Bad Homburg
- Tennisclub im Kurpark, gegründet 1876, der älteste Tennisclub auf dem Festland
- TSG Ober-Eschbach
- TSV Vatanspor Bad Homburg
- TV Gonzenheim 1894
- TSV Ober-Erlenbach
- TTC Ober-Erlenbach 1987, Tischtennis
Sportstätten
Freizeitbad und -therme
Bad Homburg verfügt über zwei bekannte Freizeitbäder: das Seedammbad und die Taunus-Therme.
Das Seedammbad ist ein stadteigenes Erlebnis- und Freizeitbad. Im Hallenbereich stehen ganzjährig neben Solarien und Saunaangeboten ein 50-Meter-Sportbecken, eine Wassertretanlage, Whirlpools, mehrere Kinderbecken und eine Röhrenrutsche zur Verfügung. Die Besonderheit des Seedammbades ist das sogenannte „Abenteuerbecken“. Dieses Becken mit Wasserpilzen, Spritzen, Massagedüsen, Rutschen, Karussell, Tunnel und Strömungskanal befindet sich als Teil des Hallenbades unter einer Glaskuppel, die bei gutem Wetter geöffnet werden kann. Bei geöffneter Kuppel ist dieses Becken Teil des großen Freibades. Das Freibad verfügt über zusätzliche drei Schwimmbecken, Sprungturm, Kinderbecken, Kinderspielplatz und riesige Liegewiesen. Zur Beliebtheit des Bades trägt bei, dass die Eintrittspreise durch die Stadt hochsubventioniert sind.
Die Taunus-Therme liegt dem Seedammbad direkt gegenüber am Rande des Kurparks. Das privat betriebene Bad bietet neben Sauna, Solarium und verschiedenen Schwimmbecken medizinische Anwendungen, Gastronomie und zwei Kinos an.
Soziale Vereine in Bad Homburg
- Bad Homburger Hospiz-Dienst
- Bad Homburger Waldkinder
- Bund der Vertriebenen Ortsverband Bad Homburg
- Bürgerhilfe Bad Homburg
- Taunus-Pfadfinder
- Weißer Ring
Skulpturenallee
Die Skulpturenallee zwischen Bahnhof und Rathaus in Bad Homburg ist eine Grünanlage neben dem Gebäude der ehemaligen Bundesschuldenverwaltung, dem heutigen Technischen Rathaus der Stadtverwaltung, in dem eine Reihe von Skulpturen namhafter Künstler ausgestellt sind.​
Denkmäler
Um das Schloss Bad Homburg erstreckt sich der Schlosspark Bad Homburg, ein nach englischem Vorbild entstandener Landschaftsgarten und Teil der Landgräflichen Gärten Bad Homburg, die sich bis zum Gotischen Haus aufreihen.
Im Kurpark stehen unter anderem Denkmäler für Friedrich Hölderlin, Peter Joseph Lenné, Wilhelm Filchner, Maximilian Oskar Bircher-Benner, die Kaiser Wilhelm I., Wilhelm II. und Friedrich III. sowie seiner Gattin Victoria.
Ein Mahnmal in der Elisabethenstraße erinnert an die 1938 während des Novemberpogroms zerstörte neue Synagoge von 1864 und die Deportation der Bad Homburger Juden im Jahr 1942.
Im Forstgarten befindet sich das Naturdenkmal Krausbäumchen, eine Süntel-Buche. Das heutige junge Bäumchen ist allerdings nur eine Ersatzpflanzung für das ursprüngliche Exemplar, das 1966 einem Sturm zum Opfer fiel. Die Felsengruppe Rabenstein, ebenfalls ein Naturdenkmal, ist bei Kirdorf zu finden. An der Gemarkungsgrenze zwischen Kirdorf und Bad Homburg befindet sich der Gluckenstein.
Auf dem Waisenhausplatz wurde 1875 das Kriegerdenkmal 1870/71 errichtet.
Zwischen Taunus-Therme und Seedammbad erinnern drei Basaltstelen an den an dieser Stelle ermordeten Alfred Herrhausen.
Etwa sieben Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums erhebt sich mit 591 Metern der Herzberg mit einem Aussichtsturm.
Source: https://de.wikipedia.org/wiki/Bad_Homburg_vor_der_H%C3%B6he
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