Geschichte
Die chinesischen Aufzeichnungen über Macau reichen zurück bis ins Jahr 1152 als Landkreis Xiangshan, wobei Macau als unbewohnt verzeichnet ist. 1277 flohen Mitglieder der südlichen Song-Dynastie mit etwa 50.000 Anhängern vor den Mongolen nach Macau. Dies ist die erste Aufzeichnung über Bewohner. Die Flüchtlinge konnten sich in Macau festsetzen und die Inseln verteidigen.
Als die Portugiesen 1516 in Macau landeten, war es nicht viel mehr als eine Fischersiedlung am Delta des Perlflusses. 1557 erlaubten die Chinesen den Portugiesen die Errichtung einer Ansiedlung, die Souveränität verblieb jedoch bei China, lediglich eine lokale portugiesische Verwaltung wurde eingerichtet. Die Portugiesen nutzten Macau als Handelsposten und Zwischenstopp auf dem Weg von Lissabon nach Nagasaki.
Als China 1547 den direkten Handel mit Japan untersagte, lief der Handel über Macau weiter. Die Portugiesen bauten den Standort zur Hafenstadt und schließlich zum Zentrum ihrer Präsenz in Asien aus. Im Juni 1622 wurde ein Eroberungsversuch der Niederländer abgewehrt.
Von Macau aus herrschte ein Gouverneur, der zeitweise auch für die gesamten ostasiatischen Gebiete zuständig war, jedoch formal dem Vizekönig/Generalgouverneur von Indien in Goa unterstand. Der erste portugiesische Gouverneur wurde 1680 eingesetzt, jedoch weiterhin unter chinesischer Souveränität. Die Portugiesen zahlten Pacht und Steuern an China.
Im Jahr 1835 wurde die Pauluskirche, das Wahrzeichen der Stadt, durch ein Feuer während eines Taifuns zerstört. Seitdem steht nur noch die Fassade und kann noch heute besichtigt werden.
Als das Hafengeschäft immer mehr zum großen Nachbarn Hongkong abwanderte, wurde 1847 in Macau das Glücksspiel legalisiert. Da in Hongkong nur Pferdewetten erlaubt sind und die Chinesen als allgemein dem Glücksspiel sehr zugetan gelten, stellen die Kasinoeinkünfte seither einen Großteil des Bruttoinlandsproduktes.
1849 versuchten die Portugiesen erstmals, die vollständige Gewalt über Macau zu gewinnen, und erklärten Macaus Unabhängigkeit von China. Die Chinesen duldeten dies nicht. Es gab kleinere Gefechte; der Höhepunkt der Unruhen war der Tod des Gouverneurs Ferreira do Amaral.
Am 26. März 1887 erkannte die Mandschu-Regierung das portugiesische Recht auf dauerhafte Besetzung an.
Während des Zweiten Weltkriegs war Macau neutraler Hafen, bis die Japaner 1943 ein Protektorat über Macau errichteten. Die japanische Herrschaft dauerte bis 1945.
Nach der Revolution 1949 forderte die chinesische Regierung Macau zunächst zurück, konnte sich jedoch nicht durchsetzen. Die Lösung wurde auf unbestimmte Zeit vertagt. 1966 kam es zu prokommunistischen Unruhen in Macau. Die Portugiesen versuchten anschließend, Macau an China zurückzugeben, dies wurde von der chinesischen Regierung abgelehnt, wie auch ein weiterer diplomatischer Vorstoß Portugals nach der portugiesischen Revolution im Jahr 1974. Die chinesische Regierung wollte zuerst das Hongkong-Problem lösen.
Nach der Aufnahme offizieller diplomatischer Beziehungen zwischen Portugal und China im Jahr 1979 wurden 1985 die Rückgabeverhandlungen aufgenommen, ein Jahr nachdem die britische Regierung der Rückgabe Hongkongs für das Jahr 1997 zugestimmt hatte. Die Verhandlungen führten 1987 zum Erfolg.
Am 20. Dezember 1999 gab Portugal die Souveränität zurück an China. Der offizielle Name Macaus ist seit der Machtübergabe: Sonderverwaltungszone Macau der Volksrepublik China. Chinesisch wurde neben dem Portugiesischen vollwertige Amtssprache Macaus. Wie auch in Hongkong gilt in Macau das Prinzip: „Ein Land, zwei Systeme“. Das sozialistische Wirtschaftssystem Chinas wird in Macau nicht angewandt. Macau genießt Autonomie mit Ausnahme der Verteidigung und Außenpolitik; diese werden von Peking bestimmt.
Quelle : https://de.wikipedia.org/wiki/Macau