Kultur / Religion
Nationale Symbole
Die drei panafrikanischen Farben sind nach dem Vorbild der Trikolore angeordnet. Der fünfzackige Stern symbolisiert die Freiheit und den Fortschritt. Die Flagge besteht seit 1960. Näheres über das Staatswappen findet sich im Artikel Wappen des Senegal.
Die Nationalhymne mit dem Text von Léopold Sédar Senghor lautet: Pincez Tous vos Koras, Frappez les Balafons …. Auf Deutsch: „Zupft alle eure Koras, schlagt die Marimbas, der rote Löwe hat gebrüllt …“
Presse, Rundfunk und Kommunikation
Bereits im Jahr 1856 nahm die Zeitung Moniteur du Sénégal et dépendances (sinngemäß: Senegalesische Nachrichten aus den Bezirken) mit Sitz in St. Louis ihre Arbeit auf. Die meisten senegalesischen Presseorgane sind jedoch erst im zwanzigsten Jahrhundert während der Kolonialzeit entstanden. Ein Missionssender, vor allem von protestantischen Missionsstationen im frühen zwanzigsten Jahrhundert gegründet, verbreitete die biblische Botschaft. Kritik daran wurde nicht geduldet.
Nach dem Ersten Weltkrieg entwickelten sich, parallel zur Gründung der Gewerkschaften, die ersten Zeitschriften für die senegalesischen Arbeiter, beispielsweise Voice of Workers of Senegal (1938 gegründet). Erst nach dem Zweiten Weltkrieg hatte der Kontinent Zugang zu modernen aktuellen Informationsmedien. In den 1950er Jahren entwickelte die Zeitschrift Présence africaine, 1947 von Alioune Diop gegründet, die Idee einer panafrikanischen Informationsfreiheit.
1959 wurde die senegalesische Presseagentur (APS) gegründet. Sie ist eine autonome Einrichtung und hat das Monopol auf die Verbreitung von Informationen im Senegal über andere Nachrichtenagenturen weltweit. In der Weltrangliste der Pressefreiheit, erstellt von Reporter ohne Grenzen, belegt der Senegal den 86. Platz im Jahr 2008 (von insgesamt 173 Ländern), was im Vergleich aller westafrikanischen Länder einer überdurchschnittlich guten Platzierung entspricht.
- Die wichtigsten aktuellen Presseorgane sind
- Tageszeitungen: Le Soleil (Die Sonne) gegründet 1970 als regierungsnahe Zeitung, Sud Quotidien, eine unabhängige Zeitung, das Boulevardblatt Wal Fadjri oder die umsatzstarke neutrale Zeitung l’Observateur und andere
- Eine Besonderheit des senegalesischen Pressewesens ist die Existenz satirischer Zeitschriften wie Le Cafard libéré (Die freie Küchenschabe), gegründet unter expliziter Anspielung auf eine französische Zeitschrift, Le Canard enchainé (Die gefesselte Ente) oder Le Politicien (Der Politiker)
- Es gibt verschiedene Sport- und Frauen- bzw. Wellnesszeitschriften (Amina, Magazin für afrikanische und karibische Frauen) und mit zunehmender Beliebtheit Kinder- und Jugendzeitschriften (Planète Enfants oder Planète Jeunes)
- Zu den panafrikanischen Zeitschriften gehören die wöchentlich erscheinende Jeune Afrique, gegründet 1960 und beliebt vor allem in der Oberschicht, sowie Titel der internationalen französischen Presse, wie Le Monde, Le Figaro, International Herald Tribune oder der englischsprachige The Guardian
- Auch im Senegal ist die Presse, wie auch anderswo, zunehmend der Konkurrenz durch andere Medien unterworfen, wie z. B. den Onlineplattformen Rewmi, Nettali oder Politicosn et Leral
- Rundfunk
Aus wirtschaftlichen Gründen und wegen der einfachen Handhabung ist das Radio das einzige wirkliche Massenmedium für die breite Bevölkerungsmehrheit im Senegal.[47]Obwohl die Medien im Senegal eine im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern relativ starke Position genießen, führt die Abhängigkeit von Energie gelegentlich zu gesellschaftlichen Unruhen.
- Zwei Hörfunkprogramme des öffentlich-rechtlichen Senders Radio-Télévision sénégalaise (RTS) sind über UKW nahezu flächendeckend (11 bis 14 Stationen) zu empfangen. Das nationale Programm Chaîne Nationale und 11 regionale UKW-Stationen (mit nationalem Mantelprogramm) bieten Sendungen in den verschiedenen Sprachen ihres Sendegebiets an. Hinzu kommt das Programm Radio Sénégal International, das auch über Satellit (Eutelsat 7 Grad Ost) ebenfalls nur in den Landessprachen empfangbar ist und dessen französische Sendungen sich neben der inländischen Bevölkerung auch an ein internationales Publikum richten. Kurz- und Mittelwellensender wurden abgeschaltet.
- Es gibt zahlreiche beliebte Programme in den regional verbreiteten Sprachen. Darunter auch einige weltweit über das Internet empfangbar.
- International im Senegal vertretene Radiostationen sind Radio Africa No. 1 aus Gabun oder Radio France Internationale.
Fernsehen gibt es im Senegal seit 1963. Es wurde mit Hilfe der UNESCO gegründet, regelmäßige Sendungen gibt es aber erst seit 1965. Über Satellit sind zahlreiche internationale private Sender verfügbar, allerdings aus Kostengründen unter Ausschluss der breiten Bevölkerungsmehrheit. Fernsehen ist beliebt, muss aber oft kollektiv von mehreren Haushalten gemeinsam genutzt werden.
- Der öffentlich-rechtliche Sender RTS bot lange Zeit das einzige empfangbare Fernsehprogramm an. Er ist ebenfalls u. a. über Eutelsat empfangbar. Terrestrischen Empfang gibt es nicht mehr.
- Ein nationales privates Fernsehvollprogramm ist 2sTV. Daneben gibt es noch einige Spartenprogramme und Bezahlfernsehen.
- Internet und Telekommunikation
Nach Angaben der les Systèmes d’Information, les Réseaux et les Inforoutes au Sénégal (Beobachtungsstelle für Informationssysteme, Netzwerke und Informationsübertragung im Senegal, OSIRIS), gab es im September 2007 650.000 Internetnutzer und 34.907 Teilnehmeranschlüsse, darunter 33.584 mit einer ADSL-Verbindung. Schätzungen gehen derzeit im Senegal von 800 Zugangsknoten zum Internet aus. Im April 2007 waren 1921 Domains unter der Top Level Domain „.Sn“ gemeldet, aber nur 540 Seiten waren tatsächlich online.
In einem Land, in dem Freundlichkeit und mündliches Verhandeln im Mittelpunkt familiären und gesellschaftlichen Lebens stehen, hat Mobiltelefonie schnell Marktanteile gewonnen. Die beiden Betreiber, die sich den senegalesischen Markt aufteilen, sind derzeit Sonatel (deren Leistungen seit 2006 unter der Marke Orange vertrieben werden) und Tigo. Zusammen hatten sie im Dezember 2007 4.122.867 registrierte Nutzer. Zeitgleich wurden 269.088 Festnetztelefonate am selben Tag gezählt, hinzu kommen Gespräche aus den 17.000 öffentlichen Telefonen im gesamten Gebiet.
Film
Der senegalesische Schriftsteller und Filmemacher Ousmane Sembène gilt als „Vater“ des afrikanischen Films.
Zu den bedeutendsten Regisseuren des afrikanischen Kinos zählte auch Djibril Diop Mambéty.
Traditionelles Leben
Da die Muslime, insbesondere die Muriden, den Hauptteil der Bevölkerung stellen, sind auch die islamischen Feiertage von besonderer Bedeutung. Einer der wichtigsten von ihnen ist der Maouloud, der Geburtstag des Propheten Mohammed, der – nach christlicher Zeitrechnung – im Jahr 570 stattfand. So finden im Senegal Wallfahrten zu bestimmten Orten statt, so zum Beispiel seit 150 Jahren nach Tivaouane im Nordosten des Landes oder nach Kaolack, auch der Staatspräsident nimmt manchmal teil.
Musik
Für alle Völker des Senegals ist Musik, kombiniert mit Tanz und Erzählung, die wichtigste künstlerische Ausdrucksform. Traditionellerweise wird Musik durch die Griots gemacht, wobei Schlag- und Saiteninstrumente zum Einsatz kommen. Die wichtigsten Instrumente sind die Lauten Xalam, Riti oder die Kora, die eigentlich aus dem benachbarten Mali stammt. Die Trommel Tama, die die Form einer Sanduhr hat und unter den Arm geklemmt geschlagen wird, ist das Schlaginstrument, das am häufigsten anzutreffen ist. Alle Ereignisse im öffentlichen oder privaten Leben werden traditionell von Musik, seien es Sologesänge, Gesänge mit Orchesterbegleitung oder rein instrumentale Darbietungen, begleitet.
Das 20. Jahrhundert hat der senegalesischen Musik bedeutende Weiterentwicklungen gebracht. In den 1930er Jahren kam Jazzmusik durch das Radio in das Land und wurde von der urbanen Bevölkerung sofort als Gegenkonzept zur französischen Kolonialkultur aufgenommen. Die bedeutendste Künstlerin dieser Zeit war Aminata Fall, die Sängerin von Star Jazz. Bis in die 1970er Jahre wurde die Musikszene durch afrokubanischen Jazz dominiert, der mit senegalesischen und anderen afrikanischen Elementen kombiniert wurde, hier ist das Orchestre Baobab zu nennen. In den 1980er Jahren wurde der Mbalax, bei dem das senegalesische Perkussionselement den Jazz dominiert, populär. Die wichtigsten Größen des Mbalax sind Youssou N’Dour, Ismaël Lô, Omar Pene und Baaba Maal. Ursprünglich als zu vulgär bezeichnet, durfte er im senegalesischen Radio vor 1988 nicht gespielt werden; dies änderte sich erst 1988. Heute ist Mbalax omnipräsent in Medien und Werbung.
In den späten 1980er Jahren begannen Rap und Hip-Hop im Senegal Fuß zu fassen. Der entstehende Senerap wurde unter jenen Jugendlichen des Landes, die aus wirtschaftlichen Gründen von der Konsumorientierung des Mbalax ausgeschlossen waren, populär. Gleichzeitig ist der senegalesische Rap nach französischem Vorbild sehr politisch, spricht direkt soziale Konfliktpunkte an und brüskiert die ältere, konservative und islamische Generation bewusst. Die erste erfolgreiche senegalesische Rap-Gruppe war Positive Black Soul, heute ist Akon der bedeutendste Rapper des Landes.
Essen und Trinken
Die traditionellen Grundnahrungsmittel der Bevölkerung des Senegal sind Hirse und Sorghum, die vorwiegend als Brei gegessen werden, sowie Hülsenfrüchte und Kuhmilch. Diese werden heute vorwiegend auf dem Land konsumiert. In den Städten wird Reis bevorzugt. Reis wird zwar in der Casamance seit langem angebaut und spielt dort eine große kulturelle Rolle, die Produktion reicht jedoch bei weitem nicht aus, um den Bedarf des Landes zu decken. Der Großteil des Verbrauches muss daher durch Importe gedeckt werden; dies gilt auch für Weizen, der für die populären, von den Franzosen übernommenen, Baguettes benötigt wird.
Zahlreiche Gemüsearten wie Zwiebeln, Paprika, Süßkartoffeln, Karotten, Yams und Auberginen sind durch Bewässerungsfeldbau ganzjährig verfügbar; Früchte wie Melonen, Mangos oder Zitrusfrüchte sind nur zu bestimmten Jahreszeiten zu haben und kommen vor allem aus den Niayes, den relativ humiden Niederungen zwischen den Dünen. Die wichtigste Proteinquelle sind Fische, die entlang der Küste frisch, im Inland getrocknet und verarbeitet werden. Fleisch wird in der Regel nur an Festtagen konsumiert.
Die warmen Mahlzeiten werden traditionellerweise in einem großen Topf gereicht, um den die Familienmitglieder auf dem Boden sitzen. Gegessen wird mit den Fingern oder zunehmend mit Löffeln. In großen Familien essen die Frauen und Kinder von den Männern getrennt.
Den Status des Nationalgerichtes nimmt die Thieboudienne, ein Gericht aus in Tomatensoße gekochtem Reis, geschmortem Gemüse und Fisch. Yassa ist Fleisch oder Fisch, welches mariniert, gebraten und mit Reis serviert wird. Maafe ist ein Gericht, bei welchem Fleisch und Gemüse in Erdnusssoße geschmort und mit Reis serviert werden.
Die bekanntesten Getränke des Senegal sind Bissap und Gingembre, die aus Hibiskusblüten bzw. Ingwer hergestellt werden. Man konsumiert sie süß und kalt. Ataya ist der senegalesische Tee, der meist in einer langen Zeremonie aus kleinen Gläsern getrunken wird. Obwohl der Senegal ein muslimisch dominiertes Land ist, wird im Senegal Bier gebraut.
Sport
Zwei Sportarten dominieren im Senegal, nämlich das senegalesische Ringen und der Fußball. Das Ringen im Senegal ist ein Kampfsport, der seine Wurzeln sowohl in kriegerischen Auseinandersetzungen als auch in traditionellen afrikanischen Religionen hat. Er hat sich deshalb nur in jenen Völkern erhalten, die nicht oder spät islamisiert wurden, also vor allem unter den Diola, Serer und Lebu. Bei einem Ringkampf, der traditionellerweise auf dem Dorfplatz stattfindet und Mbapat genannt wird, treten nicht nur die Kämpfer selbst, sondern auch die Schutzgeister aller Involvierten gegeneinander an. Einem Mbapat gehen deshalb langwierige rituelle Handlungen und Opfer voraus. Der Kampf selbst dauert nur kurz; wer als Erster den Boden mit einem anderen Körperteil als Hand oder Fuß berührt, geht als Verlierer vom Platz. Das Ringen, das ursprünglich eine Beschäftigung der Dorfbevölkerung war, wurde ab 1920 in den Städten populär, wurde 1959 zum Nationalsport erklärt und hat seitdem in Medien und Politik Fuß gefasst. Speziell die Schwergewichts-Stars mit furchterregenden Namen wie Tyson, Bombardier oder Yékini haben große Anhängerschaften und sind in der Klatschpresse sehr präsent.
Der senegalesische Fußball kennt eine offizielle Liga, die zwar einerseits unter schlechter Infrastruktur und Unterbezahlung leidet, andererseits jedoch einheimischen Talenten als erstklassiges Sprungbrett in europäische Clubs dient; zu den Stars, die diesen Weg gingen, gehört El Hadji Diouf. Daneben existieren zahlreiche nawetaan-Clubs, die ursprünglich in Gemeinschaften von Arbeitsmigranten entstanden und so in die Städte kamen. Sie finanzieren sich fast ausschließlich aus lokalen Quellen und spielen in den Zuwanderervierteln eine sehr hohe Bedeutung. Den größten Erfolg ihrer Geschichte erreichte die senegalesische Fußballnationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 2002 in Südkorea und Japan. Sie siegten im ersten Gruppenspiel überraschend gegen die französische Mannschaft und erreichten später das Viertelfinale; Erwartungen von Experten wurden dabei bei weitem übertroffen. Die Mannschaft des Senegal belegte im Juni 2004 mit dem 26. Platz ihre höchste Platzierung in der FIFA-Weltrangliste und im Dezember 1998 mit dem 95. die niedrigste (Stand: Mai 2010).
Zu den Sportarten, die durch die Franzosen in den Senegal eingeführt wurden, gehören neben Fußball auch Radsport, Leichtathletik, Gymnastik, Basketball und Schwimmsport. Muslimische Führer widersetzten sich zuerst dem Versuch, im Senegal eine europäische Sportkultur zu etablieren. 1930 wurde Sport auch für Frauen erlaubt. Die frühesten internationalen Erfolge auf sportlichem Gebiet errang 1922 der senegalesische Boxer Battling Siki, der im Kampf gegen den Franzosen Georges Carpentier als erster Afrikaner Boxweltmeister wurde. Der senegalesische Speerwerfer Samba Ciré nahm für Frankreich an den Olympischen Sommerspielen 1924 teil. Ebenfalls für Frankreich gewann der 200-Meter-Läufer Abdoulaye Seye an den Olympischen Sommerspielen 1960 in Rom eine Bronze-Medaille. In den Jahren nach der Unabhängigkeit wurde ein Nationales Olympisches Komitee gegründet und senegalesische Sportler nahmen regelmäßig an Olympischen Sommerspielen und manchmal auch an Winterspielen teil. Die erste olympische Medaille für den Senegal gewann der 400-Meter-Hürdenläufer Amadou Dia Ba bei seinem zweiten Platz 1988 in Seoul. Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2001 gewann Amy Mbacké Thiam den 400-Meter-Lauf.
Religionen
Senegal ist ein islamisch dominiertes Land: Zwischen 90 % und 94 % der Bewohner des Landes bekennen sich zur sunnitischen Strömung des Islam; hier wiederum ist die Rechtsschule der Malikiten vorherrschend. Obwohl es gemäß seiner Verfassung ein laizistischer Staat ist und gegenüber anderen Religionen weitgehende Akzeptanz herrscht, spielen religiöse Würdenträger im politischen Tagesgeschäft eine große Rolle.
Die Islamisierung des Senegal begann vom Maghreb ausgehend zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert im Norden des Landes. Zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert breitete er sich unter der Wolof-Aristokratie aus, blieb jedoch weiterhin die Religion einer Minderheit. Seinen heutigen Einfluss erreichte der Islam erst im 18. und 19. Jahrhundert, als er sich als antikoloniale Bewegung profilieren konnte und großen Zulauf bekam.
Eine Besonderheit des senegalesischen Islam ist, dass fast jeder Gläubige Mitglied einer Bruderschaft ist. Diese von charismatischen Denkern des Sufismus gegründeten und von einem Kalifen geführten Bewegungen bestimmen das gesellschaftliche Leben des Landes in vielerlei Hinsicht. Die einflussreichsten Orden sind
- die Tidschani, eine im 18. Jahrhundert in Fès gegründete Bruderschaft, die etwa 50 % der Muslime vereint
- die Muriden, eine bedeutende Bruderschaft, die im Senegal selbst, nämlich 1883 von Scheich Amadou Bamba Mbacké gegründet wurde. Sie wurde von der französischen Kolonialherrschaft aktiv gefördert und zählt vor allem Wolof-Bauern zu ihren Anhängern; etwa 30 % der senegalesischen Muslime gehören den Muriden an.
- die Qadiriyya, einer der ältesten Sufi-Orden; ihm gehören 10–15 % der Muslime an, vor allem Mauren und andere Minderheiten.
- der Layène-Orden; er ist ein relativ kleiner Orden, der nur 20.000–30.000 Mitglieder zählt; er wurde von Seydina Mouhammadou Limamou Laye gegründet und ist unter den Lebu der Halbinsel Cap Vert dominant.
Sufi-Schreine und Abbildungen der Gründer der Bruderschaften sind allgegenwärtig; um bedeutende Schreine sind Siedlungen oder gar Städte entstanden. Die heiligen Städte wie Touba, wo Amadou Bamba begraben ist, oder Médina-Gounass existieren fast ausschließlich zur Verehrung der Führer der Bruderschaften und werden von diesen auch verwaltet; sie entziehen sich der regulären Staatsmacht fast vollständig.
Das Christentum gelangte bereits mit der Ankunft der ersten portugiesischen Entdecker in den Senegal. Die christliche Gemeinschaft im Senegal bestand in der Folge hauptsächlich aus den portugiesischen Lançados und deren Abkömmlingen, den Métis. Die französischen Missionierungsbemühungen während der Kolonialzeit beschränkten sich, um den sozialen Frieden zu wahren, auf die noch nicht islamisierten Völker. Die Christen des Senegal sind somit vor allem unter den Serern und den Diola im Süden des Landes zu finden. Im Allgemeinen ist das Verhältnis zwischen Christen und Muslimen im Senegal von gegenseitigem Respekt geprägt.
Traditionelle afrikanische Religionen kommen im äußersten Süden des Landes vor. Statistiken geben in der Regel den Anteil der diesen Glaubensformen nachgehenden Senegalesen mit 1 % an. Spuren des Animismus und des Geisterglaubens sind jedoch landesweit, unabhängig von der Religionszugehörigkeit, vorhanden.