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Sport

Zu den beliebtesten Sportarten und zugleich Volkssportarten in Schottland zählen der Golfsport, Rugby, Fußball und das Munro-Bagging. Traditionell sind der Gewichtweitwurf, Gewichthochwurf und das Baumstammwerfen als Teil der Highland Games. Schottland hat bei allen Commonwealth Games seit 1930 teilgenommen und gewann bisher 110 Gold, 119 Silber und 178 Bronze, also insgesamt 407 Medaillen. Edinburgh war Gastgeber der Commonwealth-Spiele 1970 und 1986, und zuletzt Glasgow im Jahre 2014.

Golf

Das moderne Golfspiel entstand im 15. Jahrhundert in Schottland. Das Land wird als die Heimat des Golfs beworben. Für viele Golfer ist der Old Course in St Andrews, ein alter Links-Kurs aus vor 1574, ein Wallfahrtsort. Im Jahr 1764 wurde der Standard-18-Loch-Golfplatz in St. Andrews kreiert, als Mitglieder den Kurs von 22 auf 18 Löcher veränderten. Das älteste Golfturnier der Welt und das erste Major-Turnier des Golfs ist The Open Championship, das erstmals am 17. Oktober 1860 im Prestwick Golf Club in Ayrshire, Schottland, gespielt wurde. Es gibt viele andere berühmte Golfplätze in Schottland, einschließlich Carnoustie, Gleneagles, Muirfield, Royal Troon und Turnberry. Die Scottish Open finden jedes Jahr in der Woche vor den Open Championship statt. Es ist ein Golfturnier der European Tour und gehört seit 2017 zu den hochdotierten Rolex Series. Scottish Golf ist der nationale Sportverband für Amateur-Golf in Schottland mit Sitz in St. Andrews, Fife. Er wurde im Jahr 2015 als Fusion zwischen der Scottish Golf Union (SGU), dem im Jahre 1920 gegründeten nationalen Golfverband der Männer und der Scottish Ladies’ Golfing Association, dem nationalen Golfverband der Frauen, gegründet.

Rugby

Rugby Union

Die Scottish Rugby Union (SRU) ist der nationale Sportverband für Rugby Union in Schottland und ist eine von nur zehn erstklassigen Mitglieds-Nationen des World Rugby. Sie übernimmt die Organisation von Länderspielen der schottischen Rugby-Union-Nationalmannschaft und ist zuständig für die Ausbildung und das Training von Spielern und Schiedsrichtern. Sie wurde 1873 als Scottish Football Union (SFU) gegründet und ist damit der zweitälteste nationale Rugby-Union-Verband. Das erste internationale Rugbyspiel wurde am 27. März 1871 am Raeburn Place in Edinburgh gespielt, als Schottland vor 4000 Leuten England mit 4:1 besiegte. Die schottischen Profivereine spielen in der Pro14 gegen Mannschaften aus Irland, Wales, Italien und Südafrika und können sich dort für den European Rugby Champions Cup qualifizieren, in dem die besten europäischen Clubs aufeinander treffen.

Rugby League

Die Scotland Rugby League ist der nationale Sportverband für Rugby League in Schottland. Sie übernimmt die Organisation von Länderspielen der schottischen Rugby-League-Nationalmannschaft. Das internationale Hauptteam spielt seit dem Jahre 1909, obwohl ihr erstes richtiges internationales Spiel im Jahre 1996 war, als sie Irland in Dublin 6:26 schlagen konnten. Bei der Rugby-League-Weltmeisterschaft 2000 verlor die schottische Rugby-League-Nationalmannschaft gegen Irland, Samoa und Neuseeland nur eng und wurde letzter in ihrer Gruppe. Die beiden letzten Spiele wurden in Edinburgh und Glasgow gespielt. Ein großer Schub für die Rugby League in Schottland kam, als das Rugby League Challenge Cup Finale nach Murrayfield, Edinburgh gebracht wurde. Bei beiden Gelegenheiten beobachteten mehr als 60.000 Zuschauer das Finale. Dies war gepaart mit einem fantastischen 42:20-Sieg über Frankreich im Juli 2001, möglicherweise einer der größten Siege von Schottland in ihrer kurzen Geschichte.

Rugby League in Schottland spielen derzeit Teams wie die Aberdeen Warriors, Easterhouse Panthers, Edinburgh Eagles und Strathmore. In einen Schulwettbewerb spielen derzeit Schulteams wie die Turriff Academy, Gordon Schools, Westhill Academy und die Aberdeen Grammar. Alle spielen in Aberdeenshire.

Fußball

In Schottland gibt es seit Jahrhunderten Variationen des Fußballs, wobei der früheste Bezug aus dem Jahre 1424 stammt. Der Vereinsfußball ist der beliebteste Sport und der Scottish Cup ist die älteste nationale Trophäe der Welt. Das Land bestritt das erste internationale Fußballspiel im Jahre 1872 gegen England. Das Spiel fand im Hamilton Crescent, Glasgow, der Heimat des West of Scotland Cricket Club statt.

Die Scottish Football Association (SFA) wurde am 13. März 1873 gegründet und ist der zweitälteste nationale Fußballverband der Welt. Die SFA ist für den Betrieb der schottischen Fußballnationalmannschaft, den jährlichen Scottish Cup und einige andere Aufgaben verantwortlich, die für das Funktionieren des Spiels in Schottland wichtig sind. Sie ist Mitglied der FIFA, UEFA und des International Football Association Board.

Die Scottish Professional Football League (SPFL) ist die nationale Männer Vereinsfußball-Liga in Schottland. Die Liga wurde im Juni 2013 nach einer Fusion zwischen der Scottish Premier League und der Scottish Football League gebildet. Neben dem Betrieb des Liga-Wettbewerbs, der aus den vier höchsten Ebenen des schottischen Fußballliga-Systems besteht, betreibt die SPFL auch zwei heimische Pokalwettbewerbe, den Scottish League Cup und den Scottish Challenge Cup. Die SPFL wird als Gesellschaft betrieben und gehört den 42 Mitglied-Clubs. Jeder Club ist Teilhaber, jeder hat eine Stimme um über Fragen wie Regeländerungen und Verträge abzustimmen.

SPFL-Liga-Hierarchie:

  • 1. Liga: Scottish Premiership
  • 2. Liga: Scottish Championship
  • 3. Liga: Scottish League One
  • 4. Liga: Scottish League Two

Schottische Vereine waren schon in europäischen Wettbewerben erfolgreich. Celtic gewann 1967 den UEFA Europapokal der Landesmeister, Rangers und Aberdeen gewannen den UEFA Europapokal der Pokalsieger 1972 und 1983, und Aberdeen gewann 1983 auch noch den UEFA Super Cup.

Eishockey

Schottland hat eine sehr lange und erfolgreiche Geschichte im Eishockey. Der Sport ist an dritter Stelle der am meisten besuchten Mannschaftssportarten im Land, nach Fußball und Rugby Union. In Schottland ist die älteste Eishockeymannschaft von Großbritannien beheimatet, die Fife Flyers. Im Moment gibt es vier schottische Mannschaften, die in der britischen Elite Ice Hockey League teilnehmen. Die Edinburgh Capitals sind seit ihrer Gründung in der Elite Ice Hockey League und im Jahr 2010 sind die Dundee Stars und der neu gegründete Braehead Clan der Liga beigetreten. Im Jahr 2011 traten dann die Fife Flyers der Liga bei. Aus Schottland kommen 3 der besten britischen Spieler aller Zeiten, das sind Colin Shields, Tony Hand und Stephen Murphy.

Scottish Ice Hockey (SIH) ist der Eishockey-Verband in Schottland. Er organisiert alle Eishockey-Aktivitäten in Schottland, mit Ausnahme der schottischen Elite Ice Hockey League Teams (derzeit Edinburgh Capitals, Braehead Clan, Fife Flyers und Dundee Stars). SIH ist auch verantwortlich für die Durchführung von Coaching-Kursen und die Ausbildung und Registrierung von Funktionären neben und auf dem Eis. Die Scottish National League ist die höchste Liga in Schottland, sie stellt im britischen Eishockey die dritte Spielklasse dar und gilt als Amateurspielklasse.

Kultur

Die im Süden Schottlands gelegenen Southern Uplands sind aufgrund der räumlichen Nähe weit stärker von England geprägt als die anderen Regionen. So ergeben sich kulturelle Unterschiede zwischen den Gebieten.

Der Dudelsack (englisch: Bagpipe), der Kilt und der Whisky sind die bekanntesten Elemente der schottischen Kultur. Der Dudelsack hat für Schottlands Kultur besondere Bedeutung erlangt und wird mit ihr assoziiert, obwohl es in ganz Europa Sackpfeifen gibt. Der Kilt als Männerrock war schon in der Frühzeit bekannt. Ob er in seiner schottischen Form auch hier entwickelt wurde, ist umstritten. Die Erfindung des Whiskys reklamieren die Iren für sich, jedoch liegt der tatsächliche Ursprung im Dunkeln. Die Qualität schottischen Whiskys genießt Weltruf.

Auch der Harris Tweed, der nur so bezeichnet werden darf, wenn er auf den äußeren Hebriden hergestellt wurde, ist weitläufig bekannt. Kulinarisch zählen Shortbread (Butter-, Spritzgebäck), Haggis und Kidney pie zur traditionellen schottischen Küche.

Reste altschottischer, in Schottland inzwischen selten gewordener Kultur (vor 19. Jahrhundert), insbesondere in Musik und Tanz, finden sich auf der von hochlandschottischen Auswanderern bevölkerten kanadischen Insel Cape Breton.

Eine weitere Besonderheit stellt das schottische Clansystem, vor allem in den Highlands, dar. Die damit häufig verknüpften Tartans (Karomuster) sind allerdings erst ab Ende des 18. Jahrhunderts in ihrer heutigen Form entstanden.

Alljährlich finden von Mai bis Oktober an bis zu 100 Orten in Schottland Highland Games (Hochlandspiele) und Hochlandtreffen (Highland Gatherings), letztere meist mit musikalischem Schwerpunkt, statt. Der wohl bekannteste dort ausgeübte typisch schottische Wettbewerb ist das Baumstammwerfen (Caber toss oder Tossing the Caber („caber“ von gäl. „cabar“ = „Baumstamm“)).

Es gibt keine offizielle Hymne, jedoch wird traditionell Scotland the Brave verwendet; besonders bei Fußball- und Rugby-Spielen ist jedoch Flower of Scotland von Roy Williamson (The Corries) zu hören.

Aus Schottland kommen die vor allem in den 1980ern und 1990ern erfolgreichen Bands Big Country, Simple Minds, Runrig, Wet Wet Wet, The Proclaimers und Texas. Auch die New-Wave-Band Franz Ferdinand stammt aus Schottland, ebenso wie die Hardrock-Veteranen Nazareth. Belle and Sebastian und The View sind bekannte Bands aus dem Bereich Indie-Rock/Pop. Weitere schottische Bands aus dem Bereich Rock/Postrock sind Travis, Aereogramme, Mogwai, Snow Patrol und die Newcomer The Fratellis. Donovan, Mark Knopfler, Jack Bruce, Midge Ure und Paolo Nutini sind weitere bedeutende Musiker. Aktuell in den internationalen Charts mitwirkend sind Calvin Harris und Amy Macdonald.