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Geographie

Schottland umfasst das nördliche Drittel der Insel Großbritannien und hat eine Fläche von 78.772 km². Südlich grenzt es zwischen dem Solway Firth im Westen und dem Fluss Tweed an der Ostküste auf 96 km an England. Es teilt sich in drei geografische Regionen auf: die Highlands, die Central Lowlands und die Southern Uplands. Der höchste Berg Schottlands (und ganz Großbritanniens) ist der 1345 m hohe Ben Nevis bei Fort William. Er gehört zu den sogenannten Munros.

Der südlichste Punkt des schottischen Festlands liegt bei 54 Grad 38' auf der Halbinsel Mull of Galloway, der nördlichste bei John o’ Groats auf 58 Grad 38' nördlicher Breite. Damit liegt der südlichste Festlandsteil Schottlands auf selber geographischer Breite wie z. B. die deutsche, in der Nordsee gelegene Hallig Langeneß, der nördlichste auf Höhe von Südnorwegen. Insgesamt liegt Schottland im Wesentlichen aber auf derselben geographischen Breite wie Dänemark.

Durch die zerklüftete Landschaft der Highlands entstanden viele Seen und teils tief eingeschnittene Meeresarme, die in Schottland als Loch bezeichnet werden. Die bekanntesten Beispiele sind der Loch Ness und der Loch Lomond.

Schottland westlich vorgelagert ist die Inselgruppe der Hebriden, die deutlich getrennt sind in die Gruppen der Inneren und Äußeren Hebriden. Nördlich von Schottland liegen die Inselgruppen der Orkney-Inseln und deutlich weiter entfernt die Shetland-Inseln.

Bevölkerungsschwerpunkt ist der Central Belt zwischen Edinburgh und Glasgow.

Klima

Das Klima in Schottland ist gemäßigt mit tendenziell sehr unbeständigem Wetter. In den Atlantikregionen wird es durch den Golfstrom erwärmt. Die Temperaturen sind niedriger als im Rest Großbritanniens, was sich aus der nördlicheren Lage ergibt. Schottlands Hochmoore erreichten im Januar 1982 mit rund –27,2 °C bei Braemar in den Grampian Mountains die tiefsten Temperaturen, die jemals in Großbritannien gemessen wurden. Die Sommertemperaturen liegen um etwa 18 °C. Die höchste gemessene Temperatur wurde am 9. August 2003 mit 32,9 °C in Greycrook an der Region Scottish Borders aufgezeichnet. Allgemein ist der Westen wärmer als der Osten Schottlands, da durch den Golfstrom das Wasser des Atlantiks wärmer als das der Nordsee ist. Die Western Highlands sind mit 3.000 mm jährlichem Niederschlag am regenreichsten. Im Winter ist nur in den Höhenlagen regelmäßig mit Schneefall zu rechnen.

Fauna und Flora

Schottlands Wildnis ist typisch für den Nordwesten Europas, obwohl einige der größeren Säugetiere wie der Luchs, der Braunbär, der Wolf, der Elch und das Walross in historischen Zeiten bis zum Aussterben gejagt wurden. Es gibt wichtige Populationen von Robben und international bedeutende Nistplätze für eine Vielzahl von Seevögeln wie Basstölpel. Der Steinadler ist so etwas wie nationales Symbol.

Auf den hohen Berggipfeln sieht man während der Wintermonate manche Arten wie das Alpenschneehuhn mit ihrem weißen Federkleid, den Schneehasen und das Hermelin kann man mit ihrem weißen Winterfell beobachten. Es existieren noch Reste des einheimischen Waldkiefernwaldes und innerhalb dieser Gebiete kann der Schottischer Kreuzschnabel, die einzige britische endemische Vogelart und Wirbeltier, neben Auerhuhn, Wildkatze, rotem Eichhörnchen und Baummarder beobachtet werden. Verschiedene Tiere wurden wieder eingeführt, darunter der Seeadler im Jahr 1975, der Rotmilan in den 1980er Jahren, und es gab experimentelle Projekte mit dem Biber und dem Wildschwein. Heute liegt ein Großteil des verbliebenen einheimischen Kaledonischen Waldes im Cairngorms-Nationalpark und der Rest in 84 Orten in ganz Schottland. An der Westküste bleiben Reste des alten keltischen Regenwaldes, vor allem auf der Taynish-Halbinsel in Argyll, diese Wälder sind wegen der hohen Abholzung in der schottischen Geschichte besonders selten.

Die Flora des Landes ist vielfältig und umfasst sowohl Laub- und Nadelwald und Moor- und Tundra-Arten. Allerdings beeinflusst die groß angelegte kommerzielle Baumpflanzung und die Bewirtschaftung des Hoch-Heidelandschafts Lebensraums für die Beweidung von Schafen und kommerziellen Sportaktivitäten die Verteilung von einheimischen Pflanzen und Tieren. Der größte Baum Großbritanniens ist eine große Küsten-Tanne, die neben Loch Fyne, Argyll in den 1870er Jahren gepflanzt wurde, und die Fortingall Yew kann 5.000 Jahre alt sein und ist wahrscheinlich das älteste Lebewesen in Europa. Obwohl die Anzahl der nativen Gefäßpflanzen nach Weltnormen niedrig ist, sind Schottlands Moose von beträchtlicher globaler Bedeutung.