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Bevölkerung

Die Bevölkerung setzt sich zusammen aus 60 % Mestizen, 10 % indigenen Völkern (nach anderen Angaben 13 % beziehungsweise 7, unter anderem Maya und Nahua, Nachkommen der Azteken) und etwa 9 % oder 30 % Europäischstämmigen (meist Spanier). Das übrige 1 % Prozent bilden Bevölkerungsgruppen anderer Abstammung (größtenteils aus Afrika). In Bezug auf die Bevölkerungsanzahl nimmt Mexiko den 11. Platz auf der Welt ein.

Der Bevölkerungsanteil der schwarzen Mexikaner ging in den letzten 200 Jahren in der Mestizenbevölkerung auf. Im Bundesstaat Veracruz und an der Westküste sind heute noch einige schwarze Mexikaner zu finden. Das einzige auf mexikanischem Boden gesprochene Kreol ist das Gullah. Es wird von den Angehörigen der schwarzen Seminolen in Nacimiento (in der Nähe von Múzquiz, Coahuila) gesprochen. In den Städten gab es eine arabischstämmige Bevölkerung (vor allem mit libanesischer Abstammung). 2015 wurde ihre Zahl auf ungefähr 1 Million geschätzt. Die arabischstämmige Bevölkerung in Mexiko gilt als wohlhabend und erfolgreich, so hatte der reichste Mann Mexikos, Carlos Slim Helú, libanesische Vorfahren.

Es gibt in gibt Mexiko erhebliche und versteckte Diskriminierung gegenüber der indigenen Gemeinschaft. Die Kindersterblichkeit, die Alphabetisierungsrate und der Lebensstandard ist für Indianer deutlich niedriger als für die allgemeine Bevölkerung während die Oberschicht Mexikos vor allem aus arabisch- oder europäischstämmigen Mexikanern besteht. Der Aufstand der Zapatistas von 1994 speißte seine Unterstützung vor allem aus indianischen Gemeinden, die gegen die Vernachlässigung und Diskriminierung der Zentralregierung aufbegehrten.

2016 lag das Median-Alter in Mexiko bei 28 Jahre. Auf 1000 Einwohner kamen 18,5 Geburten und 5,3 Todefälle. Die Fertilität pro Frau betrug 2016 noch 2,2 Kinder pro Frau (1970 waren es noch 6 Kinder). Die Lebenserwartung lag bei knapp 76 Jahren. Die Bevölkerung wird in den nächsten Jahren zu altern beginnen, jedoch aufgrund des noch jungen Durchschnittsalter bis 2050 auf ca. 150 Millionen Personen anwachsen.

Im Jahre 2015 lebten 12,3 Millionen in Mexiko geborene Personen im Ausland, davon fast alle in den USA. Insgesamt gab es in den Vereinigten Staaten mehr als 30 Millionen Personen mit Mexikanischer Abstammung (ohne illegale Einwohner). Mexiko hatte damit eine der größten Diaspora Gruppen weltweit. Ohne Auswanderung wäre Mexikos heutige Bevölkerung um etwa ein Viertel größer. In Mexiko selbst waren knapp 0,9 % der Bevölkerung im Ausland geboren. Die meisten Migranten in Mexiko kamen aus zentralamerikanischen Ländern, woher die Immigration nach Mexiko aufgrund der besseren wirtschaftlichen Möglichkeiten in den letzten Jahren anstieg.

Sprachen

Die Amtssprache Mexikos ist Spanisch, obwohl dies nicht gesetzlich festgeschrieben ist. Neben dem Spanischen sind in Mexiko auch 62 indigene Sprachen als offizielle Nationalsprachen anerkannt.

Das mexikanische Kulturministerium teilt die in Mexiko gesprochenen Sprachen in elf Sprachfamilien, 68 linguistische Gruppen und 364 Dialekte ein. Die „Kommission für die Entwicklung der indigenen Völker“ hat 2005 in einer Erhebung festgestellt, dass rund sechs Millionen Bürger eine indigene Sprache beherrschen.

Nach der Volkszählung von 2010 sprechen 6,8 % der Bevölkerung indigene Sprachen; 15 % davon sprechen kein Spanisch. Weitere 1,5 % der Bevölkerung verstehen, sprechen aber keine indigenen Sprachen. Zu den Sprachen mit der größten Sprecherzahl gehören Nahuatl (etwa 1,6 Millionen), Mayathan (etwa 800.000), Mixtekisch (etwa 500.000), Tzeltal (etwa 470.000), Zapotekisch (etwa 460.000) und Tzotzil (etwa 430.000). Es gibt insgesamt 16 indigene Sprachen mit mehr als 100.000 Sprechern in Mexiko, mehr als in jedem anderen Land Amerikas. Den größten Anteil an Sprechern gibt es im Süden Mexikos in den Staaten Oaxaca, Yucatán und Chiapas.

Da in einigen indigenen Völkern nur noch ältere Menschen die eigene Sprache beherrschen, kündigte der Leiter des „Instituts für indigene Sprachen“ - Javier López Sánchez - 2013 ein Aktionsprogramm an, um das Aussterben dieser Sprachen zu verhindern. Insbesondere gelten Awakatekisch, Ixil, zwei Varietäten des Otomí und fünf des Zapotekisch als bedroht. Deshalb sollen Dolmetscher und Übersetzer ausgebildet und ein linguistischer Sprachatlas geschaffen werden.

Neben dem Spanischen brachten Einwanderer auch andere Sprachen nach Mexiko, die jedoch nicht als Nationalsprachen betrachtet und auch nicht von offiziellen Statistiken erfasst werden. Dazu zählen unter anderem Englisch, Französisch und Deutsch, aber auch Mandarin, Arabisch und Quechua. Einige Einwanderer bildeten geschlossene Sprachinseln, zum Beispiel die Mennoniten in Chihuahua, die Plautdietsch (einen Dialekt des Niederdeutschen) sprechen, oder die Bewohner von Chipilo in Puebla, die sich die venetische Sprache und Kultur ihrer italienischen Vorfahren bewahrt haben.

Religion

82,7 % der Mexikaner sind Katholiken. Die Römisch-katholische Kirche in Mexiko besteht aus 18 Erzbistümern, darunter als größtes das Erzbistum Mexiko sowie aus 73 Bistümern und 3 Territorialprälaturen.

Die drittgrößte Religionsgemeinschaft Mexikos, mit mehr als 800.000 Verkündigern, ist die der Jehovas Zeugen. Sie sind in mehr als 13.000 Versammlungen organisiert, die Zusammenkünfte in Dutzenden von Sprachen abhalten. Sie unterstehen dem Zentralamerikanischen Zweigbüro nahe Texcoco, östlich von Mexiko-Stadt, welches auch für sieben weitere Länder verantwortlich ist.

Es gibt eine wachsende protestantische Minderheit von 7,5 %, die sich jedoch auf viele verschiedene Kirchen aufteilt. Die Anglikanische Gemeinschaft von Mexiko wird von der Anglikanischen Kirche von Mexiko vertreten und umfasst sechs Bistümer.

3,5 % der Bevölkerung bezeichnen sich als keiner Religionsgemeinschaft zugehörig und 0,36 % entfallen auf andere Religionen, darunter auch auf den Islam und traditionelle mesoamerikanische Religionen (wie etwa der Huicholen), die häufig synkretistisch mit christlichen Elementen vermischt sind (wie etwa bei den Tarahumara). Die Religion hat in gewissen Schichten der mexikanischen Gesellschaft eine große Bedeutung, vor allem unter der ländlichen Bevölkerung und weniger für die Einwohner der Großstädte.

Kultur

Kunst

Die Kunst in Mexiko ist geprägt vom Rückgriff auf präkolumbianische Traditionen und den Einfluss der spanischen Eroberer. Obwohl die Spanier gewaltsam mit hohen Repräsentanten der indianischen Macht brachen, blieb ein starker Bezug auf die vorkoloniale Kunst vorhanden. Darüber hinaus fanden in Mexiko-Stadt unter der Regierung des Vizekönigs Maskenumzüge statt, die die Erinnerung an die aztekische Dynastie aufrechterhalten sollte. Die traditionellen Kunstformen wurden dabei auch mit neuen Motiven verknüpft. So entstanden etwa Federbilder mit Marien-Darstellungen, die auf den von den Spaniern eingeführten christlichen Glauben Bezug nahmen. Die gesamte Federkunst, die zuvor nur dem Adel zustand, erlebte eine Umdeutung in das Christliche und wurde etwa für Bischofskappen und Altardecken verwandt, wobei aber traditionelle aztekische Farbbedeutungen beibehalten wurden. Bis in das 19. Jahrhundert hinein war Pátzcuaro ein Zentrum der Federverarbeitung mit bedeutenden kunsthandwerklichen Einrichtungen. Ein weiteres Feld der Bilddarstellung mit traditionellen Grundlagen waren Karten und genealogische Darstellungen. Dabei zeigten sich in den Karten etwa Verbindungen der aus Europa stammenden Form der Kartografie mit mexikanischen Glyphen.

Während des 19. Jahrhunderts reisten europäische Künstler nach Mexiko und stellten das Land in seiner Vielfalt künstlerisch dar. Der bedeutendste von ihnen war wohl Johann Moritz Rugendas, der Landschaften, Genreszenen und Studien der Natur und der Bevölkerung anfertigte. Eine Blüte erlebte die mexikanische Kunst in der Zeit infolge der mexikanischen Revolution. Künstler wie David Alfaro Siqueiros, José Clemente Orozco und Juan O’Gorman beschäftigten sich in ihrem Werk mit der Revolution und sozialen Fragen sowie der mexikanischen Geschichte bis hinein in die präkolumbianische Zeit. Die berühmtesten mexikanischen Künstler sind bis heute Diego Rivera und Frida Kahlo. Diego Rivera begründete zusammen mit anderen den Muralismus, die Kunstform monumentaler öffentlich Wandgemälde, die in Mexiko weite Verbreitung fand und heute an vielen öffentlichen Gebäuden und auch in anderen Staaten Lateinamerikas und in den USA zu sehen ist. Bedeutende Murales von Rivera finden sich etwa im Palacio National und zeigen Ereignisse der mexikanischen Geschichte. Die zeitgenössische Kunst in Mexiko setzt sich vor allem mit gesellschaftlichen Themen wie Gewalt und Kriminalität auseinander. Beispielhafte Vertreter sind Teresa Margolles, Daniel Guzmán und Eduardo Abaroa.

Architektur

Der weltweit bekannteste mexikanische Architekt der Moderne ist Luis Barragán.

Musik

Populäre Musik in Mexiko besteht aus einer breiten Palette von musikalischen Stilen und Genres. Sie hat ihren Ursprung in der präkolumbianischen und europäischen, vorwiegend spanischen Kultur. Wichtigste Stilrichtungen sind der mexikanische Son und der Corrido, die bereits im 18. Jahrhundert gespielt wurden. Elemente des Corrido finden sich auch im Narcocorrido, der seit Anfang des 21. Jahrhunderts die typische mexikanische Volksmusik verkörpert. Der Ranchera entstand in der Zeit der mexikanischen Revolution zu Anfang des 20. Jahrhunderts und fand seine Ausprägung als Norteña im Norden Mexikos. In den 1920er Jahren wurden die ursprünglich aus Kuba stammenden Tanzstile Bolero und Danzón zu eigenständigen Formen weiterentwickelt. Agustín Lara, ein Schöpfer des mexikanischen Bolero, komponierte auch den Soundtrack zum ersten mexikanischen Tonfilm Santa von 1932. Weltweit bekannte Volkslieder sind: Bésame mucho (Bolero), Cielito lindo (Ranchera), El Rey (Ranchera), Granada (Bolero), La Bamba (Volkslied), La Cucaracha (Corrido), Las mañanitas (Volkslied), México Lindo y Querido (Ranchera), Solamente una vez (Bolero), Somos Novios (Bolero).

Eine Musikgruppe, welche die verschiedensten Stile der traditionellen Musik spielt, wird als Mariachi bezeichnet. Die Mariachi-Musik wurde 2011 von der UNESCO in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.

Urvater der mexikanischen Rockmusik (rock nacional) ist Carlos Santana, der in den 1960er Jahren den Latin Rock kreierte. Weitere bekannte Popmusiker aus Mexiko sind: Maná, Luis Miguel, Alejandro Fernández, Thalía, Marco Antonio Solís, Pepe Aguilar, Paulina Rubio, Angelica Maria, Alejandra Guzmán, Gloria Trevi und Cristian Castro.

Im Bereich klassische Musik wurde die erste mexikanische Oper La Parténope, komponiert von Manuel de Sumaya, 1711 uraufgeführt. Im 19. Jahrhundert war der Walzer populär und mexikanische Komponisten (Ernesto Elorduy, Juventino Rosas, Felipe Villanueva) schufen eine eigenständige mexikanische Form. Das mexikanische Symphonieorchester Orquesta Sinfónica Mexicana wurde 1928 von Carlos Chávez gegründet. Zu den international anerkanntesten Tenören der Gegenwart gehört der in Mexiko geborene Rolando Villazón.

Film

Die Geschichte des Films in Mexiko begann im Januar 1895 mit dem Kinetoskop und im August 1896 mit dem Cinématographe. In der Folge entwickelte sich eine eigene mexikanische Stummfilmproduktion. Die meisten dieser Filme sind jedoch verschollen beziehungsweise haben sich nicht erhalten. Infolge des Wandels zum Tonfilm wuchs die Filmindustrie und nahm an Bedeutung zu. Dabei gab es erstmals international bekannte Stars wie die Schauspielerin Dolores del Río, die auch in den Vereinigten Staaten von Amerika drehte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bis in den Anfang der 1950er Jahre erlebte der mexikanische Film sein „Goldenes Zeitalter“. Es drehte unter anderem Luis Buñuel in dieser Zeit Filme, die international erfolgreich waren, sowohl beim Publikum als auch auf Festivals. Ein Beispiel dafür ist etwa Buñuels Film Die Vergessenen (Los Olvidados) aus dem Jahr 1950. Ähnliche Erfolge gelangen auch anderen Regisseuren und auch Schauspieler konnten internationalen Ruhm erlangen. Mit dem Ende dieser Ära begann ein langer Zeitraum, in dem eher billige Produktionen mit thematischen Fokus auf Action, Gewalt und Erotik dominierten und internationale Erfolge ausblieben. Dies veränderte sich erst mit dem Ende der 1980er und dem Beginn der 1990er Jahre. Es kam ein neuer mexikanischer Film auf, der mit qualitativ hochwertigen Filmen wie etwa Bittersüße Schokolade (Como aguapara chocolate) aus dem Jahr 1992, der in den USA einer der erfolgreichsten ausländischen Filme des Jahres war, wieder an erfolgreichere Zeiten anknüpfen konnte. Der Trend zu hochwertigen mexikanischen Filmen, die international Interesse auf sich ziehen konnten, setzte sich fort. Nach der Jahrtausendwende konnten etwa Amores Perros und Y Tu Mamá También – Lust for Life (Y Tu Mamá También) internationale Preise und ebenso fremdsprachiges Publikum für sich gewinnen. Zudem etablierten sich auch mexikanische Filmschaffende international. So konnte etwa Guillermo del Toro auch in Hollywood als Regisseur Fuß fassen.

Medien

Die Medienlandschaft Mexikos war lange Zeit und ist bis heute politisch dominiert. Zwar sind die Medien mehrheitlich privatisiert und eine direkte Zensur bestand nicht, dennoch gab es keine wirklich freie Berichterstattung. Die politischen Eliten und Teile der Unternehmerschaft nahmen und nehmen zum Teil großen Einfluss auf die Berichterstattung. So gab es über lange Zeit das staatliche Papiermonopol, Subventionen, Vermischung von Nachrichten mit Kommentaren und Werbung, bestellte Berichterstattung und platzierte Informationen und Bilder. Dabei wirkte auch die schlechte Bezahlung von Journalisten förderlich, die etwa für Korruption und Bezahlung von staatlichen Stellen und Unternehmen anfällig waren und sind. Firmen wie PEMEX, der Präsident, staatliche Behörden sowie die der Länder und Gemeinden, die Partido Revolucionario Institucional und ihre Unterorganisationen sowie weitere Parteien und Organisationen unterhielten und unterhalten teils lang andauernde Beziehungen zu bestimmten Journalisten, die sie mit Informationen versorgten und deren Berichterstattung dementsprechend gesteuert ausfiel. Noch in den 1990er und 2000er Jahren wurden die Netzwerke zwischen PRI und Journalisten dazu genutzt, PAN- oder PRD-geführte Regierungen und Gouverneure auf Länderebene zu diskreditieren.

Es gab aber auch Journalisten, die die Missstände des Systems thematisierten und etwa auf Verletzungen der Menschenrechte und Mängel des Rechtsstaats hinwiesen. Diese wurden oftmals Opfer staatlicher Repression. In den 1990er Jahren kam es in Nachfolge der Wochenzeitschrift Proceso, die von Julio Scherer García herausgegeben wurde, zu einem Aufschwung des investigativen Journalismus und zur Neugründung von Printmedien in Nordmexiko und Mexiko-Stadt. Insgesamt spielen Zeitungen in Mexiko aber nur eine untergeordnete Rolle, da sie für die Mehrheit der Menschen zu teuer sind und damit nur eine geringe Reichweite haben. Von den 300 Zeitungen, von denen 35 in Mexiko-Stadt erscheinen, ist die Reforma mit 186.000 Exemplaren die größte, gefolgt von El Universal mit 139.000, Exélsior mit 112.000 und La Jornada mit 82.000 Exemplaren.

Das Verhältnis von Staat und Medien ist in Mexiko nur schwach reglementiert. Das Ley Federal de Radio y Televisión stammt aus dem Jahr 1960, als statt Gesetze eher nicht niedergeschriebene Vereinbarungen bestimmend waren. Dieses Mediengesetz entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen, ein neues Gesetz, das den Medienmarkt regulieren, Monopole bekämpfen und den Einfluss der Werbeindustrie begrenzen würde, liegt seit 2002 dem Parlament vor, wurde aber noch nicht verabschiedet. Die Gesetzesinitiative geht auf Forderungen aus den 1970er Jahren zurück und soll zur Einrichtung eines unabhängigen Medienrates führen, zur Stärkung von nicht-kommerziellen Kanälen bei der Vergabe von Lizenzen und zur Legalisierung freier Radiosender. Trotz der Veränderungen im politischen Machtgefüge konnte das Gesetz bis jetzt nicht gegen die schweigenden Mehrheiten in der PRI und der PAN durchgesetzt werden. Es sind rund 2000 Lizenzen für elektronische Medien von der mexikanischen Regierung vergeben worden. 80 Prozent von ihnen werden kommerziell betrieben. Es gibt eine erhebliche Konzentration im Fernsehmarkt. Televisa hat einen Marktanteil von rund 50 Prozent, TV Azteca rund 30 Prozent. Der Rest entfällt auf regionale Sender. Die beiden großen Sendergruppen entfalten ihren Einfluss über auch international erfolgreich vermarktete Programme wie etwa Telenovelas. Televisa gilt als einer der einflussreichsten Medienkonzerne der Welt. In letzter Zeit investierte die Regierung verstärkt in die öffentlichen Programme. So wird die Reichweite der von der Universidad Nacional Autónoma de México und dem Instituto Politécnico Nacional betriebenen Radio- und Fernsehprogramme erweitert. Trotzdem belegt Mexiko in der Rangliste der Pressefreiheit, die von den Reportern ohne Grenzen erstellt wird, nur auf Platz 149 von 180, was nicht zuletzt daran liegt, dass im Jahre 2016 neun Medienschaffende in Ausübung ihrer Tätigkeit umkamen.

Das Internet hat in Mexiko steigende Verbreitung. 2016 nutzen 58 Millionen Mexikaner das Internet (45,1 % der Bevölkerung).

Küche

Die mexikanische Küche zeichnet sich durch die Synthese von aztekischen und spanisch-kolonialen, im Süden auch Maya-Traditionen aus. Regional gibt es in Mexiko große Unterschiede zwischen Küste und zentralem Hochland, chiliverliebtem Süden und rindfleischorientiertem Norden.

Die wichtigste Mahlzeit am Tag ist das Mittagessen, entsprechend lang ist auch die Mittagspause eines üblichen Arbeitstages. Abends wird dann meist nur noch ein kleiner Imbiss verzehrt, ein paar Früchte, ein Taco oder ähnliches. In einem heißen, tropischen Land mit großenteils üppiger Vegetation spielen Früchte und bestimmte Gemüsesorten eine dominante Rolle.

Für Mexiko typisch sind die Tortillas, die zu jedem Essen dazugehören. Normalerweise sind auch Chilis oder Chilisaucen auf dem Tisch, deren Schärfe höchst unterschiedlich sein kann. Der schärfste Chili ist der Chile Habanero, ein meist grüner, etwa drei Zentimeter großer Vertreter seiner Gattung. Weitaus milder ist der Chile Jalapeño, der in Scheiben geschnitten in den traditionellen Restaurants zum Essen serviert wird.

Eine in Mexiko ebenfalls beliebte Speise sind die sogenannten Churros. Es handelt sich hierbei um längliche, frittierte Teigstücke, die traditionell mit Zucker oder Schokolade serviert werden.

Trinkwasser wird meist in Flaschen oder Kanistern verkauft, da Leitungswasser häufig nicht zum Trinken geeignet ist. Gerne getrunken wird die von den Spaniern eingeführte Horchata, ein süßliches Reis/Zimt-Getränk, das gekühlt serviert wird. Die üblichen alkoholischen Getränke sind Bier, Tequila, Mezcal und Pulque.

Das mexikanische Essen erfreut sich in den letzten Jahrzehnten wachsender Beliebtheit und einige Gerichte zählen bereits, ähnlich der Italienischen Küche, zu den international bekanntesten.

Sport

Die mexikanische Nationalsportart ist Charrería und ist vor allem im Norden des Landes verbreitet. Der Sport basiert auf den Tätigkeiten des Charro und besteht aus verschiedenen Punktwettbewerben, womit er dem Rodeo ähnelt. Eine weitere traditionelle Sportart, die von den Spaniern in Mexiko eingeführt wurde, ist der Stierkampf. Andere populäre und verbreitete Sportarten in Mexiko sind Fußball, Boxen, Baseball und Basketball. Speziell ist auch das mexikanische Show-Wrestling, das unter dem Namen Lucha Libre bekannt ist. Der Fußball in Mexiko ist auf Vereinsebene in einem nationalen Ligasystem organisiert. Die oberste Spielklasse ist die 1943 gegründete Primera División. Zurzeit spielen in ihr 18 Mannschaften, der Meister wird im Playoff-System aus acht Mannschaften ermittelt. Die erfolgreichste Mannschaft ist Club América aus Mexiko-Stadt mit zwölf Meistertiteln, gefolgt vom Deportivo Guadalajara mit elf und Deportivo Toluca mit zehn Titeln. Mexiko richtete die Fußball-Weltmeisterschaft 1970 und die Fußball-Weltmeisterschaft 1986 aus, wobei beide Finalspiele im Aztekenstadion, dem aktuell drittgrößten Fußballstadion der Welt, stattfanden. Die mexikanische Fußballnationalmannschaft nahm an 15 von 20 möglichen WM-Endrunden teil und gehört damit neben Argentinien und Brasilien zu den erfolgreichsten amerikanischen Nationalmannschaften. Die kontinentale Meisterschaft der Fußballverbände Nord- und Mittelamerikas und der Karibik konnte Mexiko bereits zehn Mal gewinnen. International bekannte Fußballer aus Mexiko sind etwa Hugo Sánchez, Rafael Márquez, Ricardo Osorio, Pável Pardo und Javier Hernandez (Chicharito).

Die Anfänge des Baseball in Mexiko liegen in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts. Die höchste Liga ist die Liga Mexicana de Béisbol, die 1925 gegründet wurde und die höchste Klassifizierung der Major League Baseball besitzt, womit sie als eine der besten Ligen weltweit gilt. In ihr spielen derzeit 16 Mannschaften, der Rekordmeister ist Diablos Rojos del México aus Mexiko-Stadt. Über 100 Spieler haben es in die amerikanisch-kanadische Major League Baseball geschafft, darunter Spieler wie Fernando Valenzuela, Vinny Castilla und Aurelio Rodríguez. Die Nationalmannschaft konnte bei vier Panamerikanischen Spielen Bronzemedaillen gewinnen.

Die höchste Basketball-Liga in Mexiko ist die Liga Nacional de Baloncesto Profesional, die im Jahr 2000 gegründet wurde und derzeit 24 Mannschaften umfasst. Boxen ist eine weitere populäre und erfolgreiche Sportart, da mexikanische Boxer einige Weltmeistertitel und Olympiamedaillen erkämpfen konnten. Zu den Boxern aus Puerto Rico besteht traditionell eine besondere Rivalität. Von 1962 bis 1970, von 1986 bis 1992 und seit 2015 findet der Große Preis von Mexiko im Rahmen der Formel 1 statt. Aufgrund ihrer Erfolge ist die Golferin Lorena Ochoa, die seit 2007 die LPGA Tour anführt, sehr populär.

Mexiko richtete die Olympischen Sommerspiele 1968 in Mexiko-Stadt aus. Es war bis zum Jahr 2016 das einzige lateinamerikanische Gastgeberland, bis die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro stattfanden. In Mexiko-Stadt nahmen 112 Nationen mit insgesamt 5516 Sportlern teil, es gab 172 Wettbewerbe in 20 Sportarten. Herausragend waren der Weltrekord im Weitsprung von Bob Beamon und der Fosbury-Flop im Hochsprung. Insgesamt wurden bei diesen Spielen besonders viele Rekorde aufgestellt. Mexikanische Athleten gewannen bei Olympischen Spielen bisher 55 Medaillen, womit Mexiko den 39. Rang des ewigen Medaillenspiegels einnimmt. Die Medaillen konnten dabei in verschiedensten Sportarten wie Reiten, Wasserspringen, Schwimmen, Boxen, Polo und Fechten gewonnen werden.

Source: https://de.wikipedia.org/wiki/Mexiko