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Tourismus / Transport

Für etwa acht Prozent des BIP, mit steigender Tendenz, ist der Tourismus verantwortlich, wobei die meisten Besucher aus Spanien und Großbritannien kommen. Die Algarve ist dabei unangefochten das Zentrum. Auf der Atlantikinsel Madeira begann der Tourismus in der Mitte des 19. Jahrhunderts; die Insel war eines der bevorzugten Ziele wohlhabender britischer Reisender. Sie stiegen vor allem im Hotel Reid’s Palace ab, das der Schotte William Reid 1891 hatte bauen lassen.

Kenndaten

Internationale Wirtschaftsbeziehungen

  • Mitgliedschaften: EU, Europarat, NATO, OECD, WTO

Staatshaushalt

Der Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von 92,2 Mrd. Dollar, dem standen Einnahmen von 87,2 Mrd. Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 5,0 Mrd. Euro beziehungsweise 2,4 % des BIPs.

Die Staatsverschuldung betrug 2009 127,9 Mrd. Euro oder 76,1 % des BIP (laut folgender Tabelle 83,6 %), mittlerweile liegt sie bei über 100 % des BIP. Am 6. April 2011 gab der Premierminister Portugals bekannt, dass das Land im Zuge der Verschuldungskrisen von Eurozonen-Staaten Finanzhilfen der Europäischen Union annehmen werde.

Im Jahr 2011 betrug die Neuverschuldung 4,2 % des BIP. Damit erfüllte Portugal die vorgeschriebenen Sparziele der EU von 5,9 % des BIP deutlich. Dies gelang aber nur durch zusätzliche Zahlungen aus Pensionsfonds, ansonsten hätte das Defizit bei 7,7 % gelegen.

Infrastruktur

Straßenverkehr

Das Straßennetz ist nicht zuletzt dank EU-Mitteln aus Förderungsfonds seit den 1980er-Jahren schnell gewachsen und gut ausgebaut. Die wichtigen Routen werden von gebührenpflichtigen Autoestradas abgedeckt. Diese erreichen insgesamt eine Länge von 1100 km und werden größtenteils vom börsennotierten Unternehmen Brisa betrieben. Gebührenfrei sind hingegen Itinerários Principais (IP) oder Itinerários Complementares (IC). Die Investitionen in den Straßenverkehr verdeutlichen sich nicht zuletzt in den Unfallstatistiken, 2008 starben in Portugals Straßenverkehr 83 Menschen pro 1 Million Einwohner nach 323 im Jahre 1991 (zum Vergleich 54 pro 1 Million in Deutschland 2008).

Der Fernverkehr mit Bussen hat in Portugal einen höheren Stellenwert als in Mitteleuropa. Das größte Linienbusunternehmen ist Rede Expressos.

Schienenverkehr

Das Eisenbahnnetz Portugals ist relativ weitmaschig. Das staatliche Unternehmen Infraestruturas de Portugal verwaltet ein Schienennetz, das eine Gesamtlänge von 2789 km hat. Davon sind 188 km Schmalspur, 607 km sind mehrspurig ausgebaut. Züge werden von der staatlichen Comboios de Portugal und seit kurzem von der privaten Fertagus angeboten. Auf den Hauptverkehrsrouten sind die Verbindungen jedoch effizient, der Alfa Pendular bietet die schnellsten Verbindungen zwischen den Ballungszentren

Internationale Züge verbinden Portugal mit Städten in Spanien. Daneben gibt es eine Verbindung nach Irún an der spanisch-französischen Grenze mit direktem TGV-Anschluss nach Paris.

In Lissabon gibt es eine U-Bahn. Porto verfügt über eine Stadtbahn und einen davon unabhängigen Straßenbahnbetrieb. Weitere Straßenbahnen existieren in Lissabon und südlich des Tejo.

Luftverkehr

Die fünf wichtigsten Flughäfen Portugals sind Lissabon, Porto, Faro, Ponta Delgada und Funchal. Sie werden von mehreren Fluggesellschaften bedient, wobei die portugiesischen Linien TAP Portugal, SATA Air Açores und Portugália Airlines die meisten Verbindungen bieten. Im Jahr 2006 fertigten die portugiesischen Flughäfen insgesamt 22 Millionen Passagiere und 135.000 Tonnen Fracht ab. Es wurde erwartet, dass das Verkehrsaufkommen bis 2025 auf 46,8 Millionen Passagiere und 259.000 Tonnen Fracht steigen werde.

Angesichts der steigenden Passagierzahlen wurde entschieden, zusätzlich zu dem existierenden Flughafen Lissabons einen neuen kommerziellen Flughafen (Novo Aeroporto Lisboa) zu schaffen. Er soll auf dem wenig benutzten Militärflughafen in Montijo erbaut werden. Dieser liegt am südlichen Ufer des Tejo. Ab 2022 soll der Betrieb aufgenommen werden. Der Baubeginn und die ursprünglich für 2017 vorgesehene Eröffnung wurden im Jahr 2010 aufgrund der Finanzkrise auf unbestimmte Zeit verschoben.

Wassertransport

Die wichtigsten Häfen Portugals befinden sich in Aveiro, Porto, Lissabon, Sines und Setúbal. Im Jahr 2007 kamen fast 70 % aller Importe über den Seeweg ins Land, während 41 % der Exporte über die Häfen abgewickelt wurden. Von den 58 Millionen Tonnen liefen 39 % über den Hafen von Sines. Die Häfen werden modernisiert und ihre Verkehrsanbindung verbessert, damit sie einen größeren Teil des spanischen Außenhandels abwickeln können. Von den Flüssen sind der Douro und der Tejo schiffbar.