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Tourismus / Transport

Wirtschaft

Mit der Aufnahme Griechenlands in die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft 1981 begann der Rückgang der selbständigen Beschäftigung (vgl. „Sterben der Tante-Emma-Läden“). Bis zur Einführung des Euro fiel sie von ursprünglich 52 % (1981) auf 35 % (seit 2008) der Beschäftigten. Da nicht im gleichen Maße lohnabhängige Arbeit geschaffen wurde, profitierten von der Anbindung des Landes an das Wirtschaftsgeschehen der europäischen Industrienationen und den neu eingerichteten Kohäsionsfonds lediglich große Konzerne, die als Importeure mit westeuropäischen Partnern kooperierten. So führte der Beitritt Griechenlands 2001 in die Eurozone zu einer Reihe extensiver Infrastrukturmaßnahmen sowie verschiedene Großereignisse, wie zum Beispiel die Olympischen Spiele im Jahr 2004, damit zu einer vorübergehenden Stimulierung der griechischen Wirtschaft und einem wirtschaftlichen Aufschwung der hauptsächlich auf Staatsaufträge an ausländische Unternehmen und anderen Importüberschüssen beruhte. Sodass die Industrienationen auf Kosten der EWG/EG/EU letztendlich auf hohem Niveau in die eigene Volkswirtschaften, nicht aber in Griechenland, nachhaltig investierten. Mit der Finanzkrise ab 2007 schließlich und der folgenden griechischen Staatsschuldenkrise sind BIP und Löhne erheblich gesunken sowie die Arbeitslosenzahlen massiv gestiegen. Die Beschäftigung ist auf etwa 33 % der Bevölkerung gefallen und liegt damit innerhalb der EU auf einer der letzten Stellen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Kaufkraftparität (PPP, Marktpreise) pro Kopf schrumpfte von 21.600 Euro im Jahre 2008 auf (gemäß vorläufiger Berechnung) 16.300 Euro im Jahr 2014. Das entspricht einem Absinken von 93 % (2008) des Durchschnitts der Europäischen Union auf nur noch 72 % (2014), angegeben im Index KKS, nach Berechnung von Eurostat (EU-28 Durchschnitt: 100, Euro-19: 107 im Jahr 2014). Das verfügbare Einkommen ist von 2008 bis 2013 sogar um knapp 40 Prozent (inflationsbereinigt) gesunken.

Der Tertiärsektor ist der größte und wichtigste Wirtschaftssektor in Griechenland. Er erwirtschaftete im Jahr 2004 insgesamt 71,4 % der griechischen Wirtschaftsleistung, wobei der Tourismus eine wichtige Bedeutung hat. Die Tourismusbranche ist ein Wachstumsmarkt. Die Arbeitslosenquote betrug im Juli 2011 17,6 % (im zweiten Quartal 2010 noch bei 12,1 %). Besonders stark angestiegen ist die Jugendarbeitslosigkeit (bis 24 Jahre; von 25 % im Mai 2008 auf 40,1 % im Mai 2011). Der wegbrechende Binnenmarkt (weniger Privatkonsum und Staatsinvestitionen) und gesunkene Produktionskosten führten zugleich zu einer stärkeren Exportorientierung: Die Exporte stiegen von 1040,3 Millionen Euro im Januar 2010 auf 1399,0 Millionen Euro im Januar und 1835 Millionen Euro im August 2011, jedoch liegt weiterhin ein Handelsbilanzdefizit vor.

Aufgrund seiner geographischen Lage besitzt Griechenland ein hohes Potential für die Nutzung sowohl von Solar- und Windenergie. Zwar ist der Anteil der Erneuerbaren Energien in der Energieversorgung Griechenlands derzeit noch gering, jedoch wächst ihr Anteil unter anderem aufgrund der staatlichen Förderung stetig. Bis 2020 will Griechenland 20 % der Primärenergie mit erneuerbaren Energien decken.

Griechenland verfügt außerdem über nennenswerte Gas- und Erdölvorkommen, von denen bisher nur das Erdöl und Erdgas in der Nordägäis erschlossen wurde. Drei neue Konzessionen wurden 2012 vergeben um weitere Felder zu erschließen, die vornehmlich im Ionischen Meer liegen. Erwartet werden dadurch Einnahmen in Höhe von 11 bis 15 Mrd. Euro in einen Zeitraum von 15 bis 25 Jahren. Es wird jedoch auch von erheblich größeren Vorräten berichtet, die Einnahmen von 300 Mrd. bis 465 Mrd. Euro annehmen lassen