Tourismus / Transport
Tourismus
Thailand hat sich seit den 1960er Jahren zu einem der Hauptziele des internationalen Tourismus entwickelt. Während des Vietnamkriegs lieferte das amerikanische Militär mit seinen Rest-and-recreation-Programmen starke Nachfrage. Die wirtschaftliche Entwicklung und Liberalisierung in Asien ermöglichte weiteres Wachstum, und die Möglichkeiten von Langstreckenflügen machte Thailand für Touristen aus Europa und Amerika erreichbar.
Parallel dazu gab es immer eine auf Tourismusförderung ausgerichtete Politik der Regierung, die mit den Einnahmen aus dem Tourismus das Leistungsbilanzdefizit auszugleichen suchte. Im Jahr 2010 verzeichnete das Land 15.936.400 Ankünfte, davon etwas mehr als die Hälfte (8.167.164) aus Asien (ohne Russland) und ein weiteres Viertel (4.442.375) aus Europa (mit Russland). Es wurden 606.874 Deutsche, 90.026 Österreicher und 155.761 Schweizer gezählt.[93] Die durchschnittliche Verweildauer betrug 9,66 Tage.
Der internationale Tourismus ist somit ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für Thailand, die Einnahmen für 2006 wurden mit 487 Milliarden Baht (etwa 10 Mrd. Euro) angegeben. Die Sickerrate wird auf relativ niedrige 20 % geschätzt. Für 1996 wurde angenommen, dass etwa vier Millionen Arbeitsplätze direkt oder indirekt vom Tourismus abhängen. Zusätzlich zum internationalen Tourismus gibt es auch lebhaften Binnentourismus; 2006 gab es bei 81 Millionen Ankünften Einnahmen von 356 Milliarden Baht.
Die bedeutendsten Tourismusarten sind Erholungsreisen (an den Küsten oder im nördlichen Bergland), Besichtigungsreisen (Bangkok und Umgebung, Nordthailand, Zentralebene mit den historischen Stätten von Ayutthaya, Sukhothai usw.), Geschäftsreisen und Sextourismus. Der größte Anteil des Massentourismus beschränkt sich auf Bangkok und einige Badeorte an der Küste wie Pattaya, Phuket, Krabi oder Ko Samui. Die negativen Auswirkungen des Massentourismus sind deshalb auf räumlich relativ kleine Gebiete beschränkt, treten allerdings dort umso geballter auf.
Transport
Verkehr
Bus
Die Buslinien können grob in zwei Gruppen eingeteilt werden: die staatlichen Busse, die zwischen den und innerhalb der Provinzen und in den Städten verkehren, und deren private Konkurrenz. Bangkok ist der wichtigste Verknüpfungspunkt für die interprovinziale Linien. Die Busse verkehren hier von drei wichtigen Busbahnhöfen: Morchit (Thai: สถานีขนส่ง หมอชิต - Kampaengphet 2 Rd, Richtung Zentral-, Nord- und Nordostthailand), Ekamai (Thai: สถานีขนส่ง เอกมัย - Sukhumvit Rd, Richtung Osten) und Sai Tai (Thai: สถานีขนส่ง สายใต้ใหม่ - Boromarat Chonnani Rd., Richtung Westen und Süden).
Private Verbindungen zwischen den Provinzen
Sie verkehren im Allgemeinen auf den gleichen Linien wie die staatlichen Busse und müssen je nach Kategorie dieselben Farbkombinationen tragen wie die Staatlichen. Ihr Design kann variieren. Die Preise sind für alle Linien gleich, unabhängig vom Unternehmen, da sie von der Transport Co. festgelegt werden.
Taxis
Taxis im eigentlichen Sinne gibt es in Bangkok, Phuket, Samui, Pattaya, Khon Kaen und Chiang Mai. In den meisten anderen Orten gibt es stattdessen Tuk Tuks, Songthaews (einem Linienverkehr ähnlich) und/oder Motorradtaxis. Fahrpreise müssen im Voraus vereinbart werden, nur für Songthaews sind sie vorgegeben.
Züge
Das einzige Eisenbahnunternehmen Thailands, das zugleich auch verantwortlich ist für die Infrastruktur und die Unterhaltung, ist die staatliche State Railway of Thailand (kurz: „SRT“, Thai: การรถไฟแห่งประเทศไทย). Das Bahnnetz besteht aus vier Hauptstrecken mit verschiedenen Abzweigungen. Eine Hauptstrecke führt nach Norden (nach Chiang Mai), eine nach Nordosten (Endstationen in Nong Khai bzw. Laos und Ubon Ratchathani), eine nach Osten (nach Aranyaprathet) und eine nach Süden.
Letztere teilt sich bei Hat Yai in eine östliche Strecke nach Su-ngai Kolok und eine westliche Strecke nach Padang Besar auf. Der wichtigste Bahnhof, von dem nahezu alle Züge auf diesen Strecken abfahren, ist der Bahnhof Hua Lamphong in Bangkok. In jede Richtung verkehren mindestens zwei Züge täglich.
Es gibt drei Klassen, die meisten Züge führen aber nur die 2. und 3. Klasse. Vor allem in der 3. Klasse ist die Reise billiger als im Bus. Da die Höchstgeschwindigkeit auf den Schmalspurstrecken aber nur bei 60 oder 80 km/h liegt, dauert die Reise länger als mit dem Bus. Eingesetzt werden moderne Dieselzüge.
Der Suvarnabhumi Airport Rail Link ist eine neue Stadtbahn im Öffentlichen Personennahverkehr von Bangkok, welche den Flughafen Bangkok-Suvarnabhumi mit der Innenstadt Bangkoks, der Hauptstadt Thailands, verbindet. Betreiber ist die staatliche Eisenbahngesellschaft Thailands, die State Railway of Thailand (SRT). Die offizielle Eröffnung fand am 5. Dezember 2009 statt. Am 23. August 2010 wurde der normale, kostenpflichtige Fahrgastbetrieb aufgenommen.
Metro
In der Hauptstadt Bangkok gibt es zwei Systeme, nämlich den oberirdischen Bangkok Skytrain und die unterirdische Bangkok Metro. Beide Systeme arbeiten unabhängig voneinander, es gibt aber Umsteigemöglichkeiten innerhalb und zwischen den Systemen. In Chiang Mai und Hat Yai sind Nahverkehrssysteme auf der Basis des Skytrains in Planung.
Wasserstraßen
In Thailand wird für den Gütertransport nur wenig Gebrauch von Wasserstraßen gemacht, insbesondere beim gut ausgebauten Straßennetz Zentralthailands. An einigen Orten, ebenfalls vorwiegend in Zentralthailand, findet jedoch einiger Personenverkehr auf dem Wasser statt.
Luftfahrt
Der Luftverkehr in Thailand ist seit Beginn des 21. Jahrhunderts aufgrund der Freigabe der Inlandsflugrechte zur Stützung des Tourismus stark gestiegen. Eine große Zahl neuer Luftfahrtgesellschaften ist entstanden, darunter auch eine Anzahl Billigfluggesellschaften.
Flughäfen
Der internationale Großflughafen von Thailand ist seit Oktober 2006 der Flughafen Bangkok-Suvarnabhumi. Er liegt südöstlich der Hauptstadt Bangkok in der Provinz Samut Prakan. Zuvor war der ehemalige Flughafen Don Mueang nördlich von Bangkok an seiner Kapazitätsgrenze angelangt.