Description
Pattani (Thai: ปัตตานี) ist eine Provinz (Changwat) in der Südregion von Thailand. Die Hauptstadt der Provinz Pattani heißt ebenfalls Pattani.
Mehrheitlich von muslimischen Malaien bewohnt, bestand in dieser Region lange Zeit das Sultanat Pattani als siamesischer Vasallenstaat.
Geographie
Die Provinz liegt etwas mehr als 1.000 Kilometer südlich der Hauptstadt Bangkok auf der Malaiischen Halbinsel. Die Fläche ist etwa doppelt so groß wie die von Berlin.
Die Landschaft ist geprägt von einer Tiefebene. Im Süden steigt das Land zu den Sankalakhiri-Bergen auf, wo sich auch der Nationalpark Budo Su-ngai Padi (Thai: อุทยานแห่งชาติ บูโด-สุไหงปาดี) befindet. Hier sind wertvolle Berg-Regenwälder mit seltenen Pflanzenarten zu sehen.
Klima
Das Klima ist tropisch-monsunal. Die Anzahl der jährlichen Regentage liegt bei 164, mit einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von etwa 2.570 mm. Die Höchsttemperatur im Jahr 2008 betrug 35,0 °C, die tiefste Temperatur wurde mit 21,5 °C gemessen. An 140 Regentagen fielen in demselben Jahr 1.562,7 mm Niederschlag.
Bevölkerung
Pattani ist eine der vier Provinzen Thailands, in denen sich eine Mehrheit der Bevölkerung zum Islam bekennt. Nach den Daten der Volkszählung 2000 waren 80,7 % der Einwohner Moslems, 19,2 % waren Buddhisten. 76,6 % gaben Malaiisch als Erstsprache an, waren also ethnische Malaien. Nichtsdestoweniger waren 99,9 % der Bevölkerung thailändische Staatsbürger.
Geschichte
Das Gebiet wurde bereits in der Frühzeit besiedelt, die ältesten Spuren menschlicher Besiedelung sind heute im Amphoe Yarang zu sehen. In der heutigen Provinz Pattani ist wahrscheinlich die Hauptstadt des historischen Königreichs Langkasuka zu verorten, dessen Entstehung auf das erste Jahrhundert n.Chr. datiert wird. Um 200 erreichte die brahmanische Religion Langkasuka, im 7. Jahrhundert geriet es unter den Einfluss Srivijayas, woraufhin sich auch der Buddhismus hierher ausbreitete. Spätestens im Jahr 1470 ist die Islamisierung Pattanis dokumentiert. Im 15. Jahrhundert kam eine größere Einwanderungswelle von Menschen nach Pattani, die sich hier niederließen, um an dem aufstrebenden Handel mit chinesischen Kaufleuten teilzuhaben, die wiederum über Indien bis in den Nahen Osten und nach Europa lieferten.
Pattani war das Zentrum des Sultanats Pattani, das jedoch wesentlich mehr umfasste als die heutige Provinz. Es war ab dem 15. Jahrhundert lose vom siamesischen Königreich Ayutthaya abhängig. Nach dem Fall von Ayutthaya 1767 wurde Pattani für kurze Zeit selbständig, doch kam es 1785 unter König Rama I. (Phra Phutthayotfa Chulalok) wieder unter die Kontrolle Siams. In diesem Jahr wurde in Pattani die größte, jemals in Siam gegossene Kanone hergestellt. Sie nennt sich Nang Phraya Tani und steht heute vor dem Gebäude des Verteidigungsministeriums in Bangkok. Als Sinnbild der Provinz wird sie in ihrem Siegel und auf ihrer Flagge gezeigt.
Rama I. zerteilte das Sultanat Pattani 1808 in sieben Fürstentümer. Diese wurden weiterhin von lokalen Herrschern regiert, der siamesische Einfluss nahm aber zu. Die Provinz Pattani entstand 1905 während der Herrschaft Ramas V. (Chulalongkorns). Sie wurde im Jahr darauf mit drei anderen Provinzen zu einem Monthon (größere Verwaltungseinheit unter Aufsicht eines Bevollmächtigten der Zentralregierung) zusammengefasst, dessen Hauptsitz Pattani war. Großbritannien erkannte die Souveränität Siams über Pattani im Anglo-Siamesischen Vertrag von 1909 an, während die anderen zuvor unter siamesischem Einfluss stehenden Sultanate (Kelantan, Kedah, Terengganu) an das britische Kolonialreich abgetreten werden mussten. 1933 wurde das Monthon Pattani aufgelöst und die Provinz Pattani bekam ihre heutigen Grenzen.
Seit 1976 kämpft in Pattani sowie den Nachbarprovinzen Narathiwat und Yala die (1992 aufgespaltene) Separatistenorganisation Pattani United Liberation Organization (PULO) für Autonomie sowie für Entwicklungsprogramme für die von Bangkok vernachlässigten malaiischen Provinzen Südthailands und schreckt dabei auch vor terroristischer Gewalt nicht zurück. Der Konflikt mit dem thailändischen Staat eskalierte ab 2004.
Sehenswürdigkeiten
- Matsayit Klang, die Zentralmoschee von Pattani, das bedeutendste islamische Gotteshaus in Südthailand
- Wat Chang Hai Rat Buranaram – alte buddhistische Tempelanlage (Wat), hochverehrt wegen des berühmten Mönches Luang Pho Thuat, der hier lebte, lehrte und verstarb.
- Nationalparks:
- Nationalpark Namtok Sai Khao (Thai: อุทยานแห่งชาติน้ำตกทรายขาว) – „Wasserfall Weißer Sand“, mit einem Wasserfall und einer sehr schönen botanischen Anlage, in Richtung Amphoe Khok Pho
Address
Pattani
Thailand
Lat: 6.761830807 - Lng: 101.323257446