Tourismus / Transport
Tourismus
Der Tourismus ist in der Schweiz ein wichtiger Wirtschaftszweig. Als Destination wird dieser durch die Alpen, die grosse Schönheit vieler Landesteile und der zentralen Lage in Europa begünstigt. Eine noch vor 200 Jahren als feindselige und schwer zugä
Der Umsatz der Branche betrug 2013 knapp 35 Milliarden Franken, wobei der klassische Tourismus – Beherbergung und Verpflegung in Gaststätten und Hotels (Gastronomie und Hotellerie) – zwei Drittel des Umsatzes generiert.
Gäste aus dem Ausland haben im Jahr 2011 15,6 Milliarden Franken in der Schweiz ausgegeben. Mit 5,2 % der gesamten Exporteinnahmen im Jahr 2011 ist der Tourismus damit die viertgrösse Exporteinnahmequelle der Schweiz, direkt hinter der chemischen Industrie, der Metall- und Maschinenindustrie sowie der Uhrenindustrie. Seit Jahren weist die Fremdenverkehrsbilanz zudem einen aktiven Saldo aus (2011 z. B. 3,2 Milliarden Franken), das heisst, die ausländischen Reisenden in der Schweiz geben mehr aus als Schweizer Reisende im Ausland.
Insgesamt ist der Tourismus in seiner Bedeutung zur Zeit abnehmend, 2012 betrug der direkte Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) nurmehr 2,6 %, in der Gesamtwertschöpfung mit Folgewirkung bei etwa um 8 %. Der Beschäftigtenanteil sank von 5,7 % in 2003 (Hotels und Restaurants) auf 4,4 % in 2012. Gerade für die strukturschwächeren Alpenkantone ist Fremdenverkehr aber noch immer von zentraler Bedeutung. Prognosen sehen den Sektor mittelfristig wieder steigend.
Beherbergungen
Zu den beliebtesten Urlaubszielen zählen unter anderem die Orte Zürich, Genf, Zermatt, Luzern, Basel, Davos, Lausanne, St. Moritz, Bern, Interlaken, Lugano und Grindelwald. 2012 wurden 34,8 Millionen Hotelübernachtungen in 4'742 Betrieben verzeichnet. Es standen 246'951 Gästebetten zur Verfügung. Die Hotelübernachtungen gingen 2012 um 2 % gegenüber 2011 zurück. Die inländische Nachfrage lag bei 15,7 Millionen Logiernächten. Die ausländischen Gäste generierten 19,1 Millionen Logiernächte, was einem Rückgang von 3,3 % entspricht. Die grösste ausländische Nachfrage verbuchten die deutschen Gäste mit 4,6 Millionen Logiernächten (−11 % gegenüber 2011). Es folgen das Vereinigte Königreich mit 1,5 Millionen Logiernächten (−9,1 %) und die Vereinigten Staaten mit ebenfalls 1,5 Millionen Einheiten (+2,2 %). 3,3 Millionen Logiernächte wurden von Gästen aus Asien, besonders aus China, Japan und Indien, generiert. Zwischen 2008 und 2012 stieg die Hotellerienachfrage der Besucher aus Asien und den arabischen Ländern stark an. Arabische Touristen geben durchschnittlich 410 Euro am Tag aus, Chinesen 290 Euro, Deutsche 120 Euro.
Vermarktung
Schweiz Tourismus und Schweizer Tourismus-Verband
Der Schweizer Tourismus-Verband vertritt als Dachorganisation auf allen politischen Ebenen die tourismuspolitischen Interessen und Zielsetzungen sowie ein dynamisches und zukunftsgerichtetes Bild der Tourismusdestination und dessen Leistungsträgern. Der Auftrag von Schweiz Tourismus, ein Unternehmen des öffentlichen Rechts des Bundes, besteht darin, die touristische Nachfrage nach der Schweiz als Reise-, Ferien- und Kongressland sowohl im In- wie auch im Ausland zu fördern, beispielsweise durch nationale und internationalen Werbekampagnen.
Präsenz Schweiz
Präsenz Schweiz ist eine Organisationseinheit im Generalsekretariat des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) und befasst sich mit Fragen der Public Diplomacy und des Nation Branding. Sie ist in diesen Bereichen für den Auftritt der Schweiz im Ausland zuständig. Die gesetzlich festgelegten ständigen Aufgaben der Landeskommunikation sind u. a. die Förderung der Visibilität der Schweiz im Ausland.
Präsenz Schweiz realisiert diesen Auftrag zum Beispiel mit Auftritten der Schweiz an internationalen Grossveranstaltungen wie den Weltausstellungen (letztmals mit dem Schweizer Pavillon Expo 2012 Yeosu, nächstmals an der Expo 2015 in Mailand) oder den Olympischen Spielen (House of Switzerland).
Transport in der Schweiz
Der Personentransport der Schweiz wird vom Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) reguliert und beaufsichtigt. Der Personentransport und damit die Mobilität in der Schweiz wird durch den Individualverkehr- (National- und Hauptstrasse/Autobahn) und den öffentlichen Verkehr (Eisenbahn, Busse, Schiffsverkehr, Luftverkehr) getragen. Mit einem Strassennetz von rund 70’000 Kilometern, und einem Bahnnetz mit 5100 Kilometern Länge verfügt die Schweiz über ein sehr dichtes Verkehrsnetz,[1] womit sie weltweit als führend gilt.[2]
Im öffentlichen Verkehr ist das staatliche Unternehmen Schweizerische Bundesbahnen (SBB) führend. Im Schienenverkehr sind neben den SBB auch andere Bahngesellschaften tätig, so im Raum Bern–Lötschberg–Simplon die BLS AG. Im Regionalverkehr werden Transportkonzessionen für Linienbusse vermehrt an private Unternehmen vergeben, wobei immer noch viele Linien von Postautos bedient werden. Die Verantwortung liegt im Fernverkehr je nach Linientyp beim Bund oder bei den Kantonen, den Nah- und Regionalverkehr bestimmen je nach Linientyp Kantone oder Gemeinden. Der Individualverkehr ist je nach Strassentyp Sache des Bundes, der Kantone oder der Gemeinden. Seit 1960 verfügt die Schweiz über ein Nationalstrassennetz, welches im internationalen Raum das Autobahnnetz ist. Es wird vom Bund bestimmt und hat heute eine Länge von 1700 Kilometern.
Öffentlicher Verkehr
Der öffentlichen Verkehr geniesst in der Schweiz einen hohen Stellenwert. So unterhält die Schweiz das dichteste Eisenbahnnetz der Welt und Ortschaften ohne Eisenbahnanschluss werden generell durch Linienbusse oder Postautos angebunden. Es gibt kaum einen Ort, der nicht durch den öffentlichen Verkehr erreichbar ist.
Während der ehemalige Staatsbetrieb SBB die meisten Eisenbahnlinien betreibt, gibt es in der Schweiz aussergewöhnlich viele Privateisenbahngesellschaften, deren Obhut entweder bei Privaten oder bei Kantonen liegt.
Neuere Grossprojekte in der Eisenbahnlandschaft sind Bahn 2000 und die NEAT. Ersteres hat den Schwerpunkt bei der Kürzung der Reisezeiten zwischen den Zentren. Im Rahmen des NEAT wird momentan ein neuer Gotthard- wie auch Löschbergbasistunnel gebohrt. Eine weitere Rolle spielt auch die Verkehrsumlagerung (LSVA).
Durch die Gebirge bedingt, existieren in der Schweiz auch viele Berg-, Standseil- und Luftseilbahnen.
- Schienenverkehr: SBB - Bahn 2000 - Liste der Eisenbahngesellschaften - Eisenbahnstrecken - Liste der Bergbahnen - Liste der Standseilbahnen - Geschichte
- Sonstiges: Liste der Luftseilbahnen - Liste schweizerischer Schifffahrtsgesellschaften
- Verkehrsumlagerung: LSVA - NEAT - Tarif- und Verkehrsverbünde
Der Regionalverkehr der Schweiz wird von Bund und Kantonen jährlich mit 1,3 Milliarden Franken bezuschusst. Im Jahr 2006 wurde 43,2 Prozent der Kosten des Öffentlichen Verkehrs in der Schweiz durch Einnahmen gedeckt. Zusammen mit Zuschüssen des Staates wurde ein Kostendeckungsgrad von 99 Prozent erreicht.
Seit 1996 bestellen Bund und Kantone den Regionalverkehr bei den SBB und anderen Anbietern. Eine Gewinnerzielung ist den Verkehrsunternehmen dabei untersagt. Gelingt des den Verkehrsunternehmen, effizienter zu wirtschaften als bei Vergabe geplant, dürfen Überschüsse in eine Rücklage zur Deckung zukünftiger Verluste eingestellt werden. In vielen derartigen Fällen wird dabei der Zuschuss in Folgejahren reduziert. Nach einem Entscheid des Bundesrates sollen Regionalverkehrsanbieter zukünftig über ein Drittel der erwirtschafteten Gewinne frei verfügen dürfen; zwei Drittel sollen in einen speziellen Topf zur Deckung von Verlusten fliessen. Kritiker fürchten ein Eindringen finanzstarker ausländischer Verkehrskonzerne.
Luftverkehr
Die Schweiz verfügt über drei Landesflughäfen, elf Regionalflugplätze, 44 Flugfelder und fünf zivil mitbenutzte Militärflugplätze. Die grössten Flughäfen und Ausgangspunkte von Langstreckenflügen befinden sich in Kloten (Flughafen Zürich) und Cointrin (Flughafen Genf). Schweizer Fluggesellschaften sind u. a. die Swiss International Air Lines, deren Tochtergesellschaften Swiss Global Air Lines und Edelweiss Air, die Darwin Airline, die Helvetic Airways, die Belair und die SkyWork Airlines.
Kraftverkehr
Den Führerausweis für Kraftfahrzeuge kann in der Schweiz erwerben, wer das 18. Lebensjahr vollendet hat und die körperlichen und geistigen Voraussetzung zum Führen eines Fahrzeugs erfüllt. Vor dem Erhalt des Lernfahrausweises muss ein Sehtest und eine theoretische Führerprüfung absolviert werden. Der Lernfahrausweis berechtigt den Besitzer, mit einem Beifahrer Lernfahrten zu unternehmen.
Für die unterschiedlichen Fahrzeugkategorien gelten unterschiedliche Detailbestimmungen. Allen Kategorien ist gemeinsam, dass für den Erhalt des Ausweises eine praktische Führerprüfung zu absolvieren ist.