Geschichte

Herkunft des Namens „Guyana“

Der Name „Guyana“ wurde vom ursprünglichen Namen der Region Guiana abgeleitet. Die Region umfasst Guyana, Suriname, Französisch-Guayana und Teile von Venezuela und Brasilien. Laut dem Oxford English Dictionary bedeutet der Name „Land der vielen Gewässer“.

Kolonialzeit

Das heutige Guyana bestand im 17. und 18. Jahrhundert aus den durch die Niederlande gegründeten Kolonien Essequibo, Demerara und Berbice. 1763 kam es in Berbice zum Sklavenaufstand unter dem heute als Nationalheld angesehenen Cuffy.

Der Besitz dieser Gebiete wechselte bis 1815 mehrmals zwischen den Kolonialmächten Niederlande, Großbritannien und Frankreich. Nach der Niederlage von Napoléon Bonaparte wurden die drei Kolonien auf dem Wiener Kongress 1815 an das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Irland übertragen. 1831 wurde hieraus die Kolonie Britisch-Guayana gegründet.

1834 wurde die Sklaverei abgeschafft. Nach Ablauf der anschließenden Arbeitspflicht für die ehemaligen Sklaven und dem Verlust von Arbeitskräften vor allem auf den Plantagen verpflichteten die Briten ab 1838 Kontraktarbeiter aus Britisch-Indien als Ersatz.

Im Jahre 1953 intervenierten britische Truppen in Britisch-Guayana, da befürchtet wurde, die durch das Ehepaar Janet und Cheddi Jagan gegründete People’s Progressive Party (PPP) wolle in Guyana einen kommunistischen Staat einrichten.

Unabhängigkeit

Guyana erreichte die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich schließlich am 26. Mai 1966 und wurde am 23. Februar 1970 unter Premier Forbes Burnham vom People’s National Congress (PNC) zur Kooperativen Republik erklärt.

Seit den 1960er Jahren spielen ethnische Konflikte zwischen den Afro-Guyanern und den Indisch-Guyanern in Gesellschaft und Politik immer wieder eine Rolle. 1978 kam Guyana durch das Jonestown-Massaker in die Weltnachrichten. Sektenführer Jim Jones vom Peoples Temple gab nach der Ermordung eines US-amerikanischen Politikers seinen Anhängern den Auftrag zum kollektiven Selbstmord. Über 900 Menschen kamen ums Leben.

Im Jahre 1980 wurde eine neue Verfassung verabschiedet. Hierbei wurden die Macht des Premierministers eingeschränkt und das ausführende Präsidentschaftsamt eingeführt.

Freie Marktwirtschaft, Wahlen

1989 begann die Regierung Guyanas ein Wirtschaftsprogramm, das eine drastische Wende weg von staatlich kontrollierter Planwirtschaft hin zu einer freien Marktwirtschaft mit offenen Märkten beabsichtigte.

Nach den Präsidentschaftswahlen von 1992, die durch Cheddi Jagan von der PPP gewonnen wurden, kam es durch militante Anhänger der unterlegenen PNC zu heftigen Ausschreitungen in der Hauptstadt Georgetown. Nachdem Jagan 1997 gestorben war, wurde im Dezember 1997 seine Witwe Janet Jagan zur neuen Präsidentin gewählt. Im August 1999 trat sie aus gesundheitlichen Gründen ab und Bharrat Jagdeo wurde neuer Staatspräsident von Guyana. Am 2. September 2006 wurde Bharrat Jagdeo in seinem Amt als Präsident bestätigt. Nach dem erneuten Wahlerfolg der PPP im Jahre 2011 wurde ihr Kandidat Donald Ramotar am 3. Dezember 2011 neuer Präsident und Nachfolger des bisherigen Amtsinhabers Bharrat Jagdeo, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten durfte.

Die Wahlen zur Nationalversammlung am 11. Mai 2015 gewann das Oppositionsbündnis A Partnership for National Unity (APNU) und Alliance for Change (AFC) unter Führung des ehemaligen Brigadegenerals David Granger. Damit verlor die PPP nach 23 Jahren die Macht. Granger wurde am 16. Mai 2015 als Präsident vereidigt.

Source: https://de.wikipedia.org/wiki/Guyana