Geographie
Das Land liegt am südlichsten Rand des afrikanischen Kontinents zwischen 22 und 35 Grad südlicher Breite sowie zwischen 17 und 33 Grad östlicher Länge (ohne Berücksichtigung der Prinz-Edward-Inseln). Es hat eine Küstenlinie, die sich über mehr als 2.500 km ausdehnt und an zwei Ozeanen liegt (der Atlantische und der Indische Ozean). Südafrika hat eine Fläche von 1.219.912 km²; das entspricht ungefähr dem 3,4-fachen der Fläche Deutschlands. Das Zentralplateau, auch Highveld genannt, liegt auf einer Höhe zwischen 900 und 2000 m über dem Meeresspiegel. Der zur Küste abfallende Landgürtel mit einer Breite von 20 bis 250 km wird Great Escarpment (Groot Randkant, Große Randstufe) genannt. Weite Teile des Landes sind geomorphologisch und petrografisch von den Sedimenten des Karoo-Hauptbeckens bestimmt. Im Norden treten besonders im Bushveld-Komplex magmatische Gesteine und bei Barberton sehr alte Metamorphite (Grünsteinfazies, Serpentinite) zu Tage.
Die Drakensberge durchziehen das Land vom Nordosten bis in die Enklave Lesotho im Südosten, wo sie mit dem Thabana Ntlenyana ihren höchsten Punkt (3482 m) erreichen. Höchster Berg Südafrikas ist der Mafadi mit 3450 m. Nordwestlich von Bloemfontein erstreckt sich die Kalahari-Wüste durch Botswana bis nach Namibia hinein. Am Kap Agulhas, der Südspitze des Kontinents, treffen sich Atlantik und Indischer Ozean, westlich davon liegt das Kap der Guten Hoffnung (Cape of Good Hope oder Kaap van die Goeie Hoop).
Die meisten Flüsse Südafrikas entspringen in den Drakensbergen und fließen nach Osten in Richtung Indischer Ozean. Der mit 1860 km längste Fluss, der Oranje, entspringt auch in den Drakensbergen, fließt aber nach Westen und mündet in den Atlantischen Ozean. Die Augrabiesfälle am Oranje nahe Upington haben eine Breite von rund 150 m und sind etwa 56 m hoch. Weitere wichtige Flüsse sind der Limpopo, der als Grenzfluss zu Botswana, Simbabwe und Mosambik in Nordostrichtung nach rund 1600 km in den Indischen Ozean mündet, und der Vaal (1251 km), ein Nebenfluss des Oranje. Die Wasserstände dieser Flüsse schwanken sehr stark.
Zu Südafrika gehören die Prince-Edward-Inseln im südlichen Indischen Ozean. Seine territorialen Ansprüche in der Antarktis und auf die Walfischbucht in Namibia gab Südafrika 1994 auf.
Klima und Vegetation
Südafrika hat eine große Differenzierung an klimatisch-orographischen Großeinheiten und Vegetationszonen. Sie reichen von extremer Wüste in der Kalahari an der Grenze zu Namibia bis zu subtropischen Wäldern im Südosten und an der Grenze zu Mosambik. An der westlichen Küstenzone herrscht ein arides bis stark maritim geprägtes Klima vor. An der Südküste ist das Klima semiarid bis semihumid, was auf das Aufeinandertreffen des kalten Benguelastroms und des warmen Agulhasstroms am Kap der Guten Hoffnung zurückzuführen ist. Das Klima im Landesinneren ist voll- bis semiarid mit ausgeprägten Merkmalen von Steppenzonen, während die Ostküste durch ein semihumides und ausgesprochen maritimes Klima gekennzeichnet ist. Die Region um Kapstadt weist ein mediterranes Klima auf. Schnee im Winter gibt es nur in den höheren Gebirgen.
Durch seine Größe und mehrere andere Faktoren (Meeresströme, Höhenlage) bedingt, variiert das Klima zwischen den verschiedenen Teilen des Landes. Grundlegend für die Klimaverteilung sind dabei mehrere Faktoren: An der Ostküste fließt der aus dem Indischen Ozean kommende warme Agulhasstrom, der warme und wasserreiche Luft aufsteigen lässt. Diese Wolken entstehen durch komplexe Konvektionsströmungen zwischen Hoch- und Tiefdruckgebieten und regnen sich im Bereich der Ostküste Südafrikas aus. In Richtung des Landesinnern nehmen die Niederschlagsmengen jedoch schnell ab. An der Westküste hingegen fließt der kalte, aus antarktischen Gewässern gespeiste Benguelastrom. Zusammen mit den wechselnden Luftdruckverhältnissen führt er an der Westküste zur Wüstenbildung, da den Küstengebieten die Feuchtigkeit entzogen wird.
Die Lage Südafrikas auf der Südhalbkugel führt dazu, dass die Jahreszeiten denen auf der Nordhalbkugel entgegengesetzt sind. Im Winter, zwischen Juni und August, kann in den Drakensbergen, auf dem Highveld und in Johannesburg (1753 m) und Umgebung Schnee liegen, nachts gehen die Temperaturen stark zurück. Tagsüber steigen die Temperaturen auf etwa 23 °C, im Sommer auf 30 °C. Im Boland, der Region um Kapstadt (15 m), herrscht im Winter kühles Klima mit Nieselregen. Von November bis März ist es dort warm bis heiß und trocken. In den Küstengebieten KwaZulu-Natals, unter anderem in Durban (5 m) und entlang der Ostküste, ist die Luftfeuchtigkeit hoch, meist weht jedoch ein kühlender Wind vom Meer. Die Temperaturen liegen hier ganzjährig etwa zwischen 25 und 35 °C.
Das Plateau im Osten des Landes ist durch warme, aber selten unangenehm hohe Temperaturen gekennzeichnet. In der Karoo-Halbwüste und dem Namaqualand kommt es dagegen zu extrem hohen Temperaturen. Hier liegen die jährlichen Niederschlagsmengen unter 200 mm. Die wenigen Winterregenfälle treten sehr unregelmäßig auf.
Am Westkap weht eine ständige, frische Brise. Die Sommer sind warm und selbst die Winter mild. Die Südküste ist durch ein gemäßigtes Klima charakterisiert. Es überwiegt eine Trockenvegetation mit ausgedehnten Savannengebieten, die im Westen in die Kalahariwüste und das Namaqualand sowie im Südwesten in die Karoo übergehen. Geschlossene Waldbestände finden sich nur im regenstarken Osten und Südosten. Es sind nur kleinere zusammenhängende Flächen vorhanden, die sich entlang der Großen Randstufen erstrecken, beispielsweise in den Amathole-Bergen und den Drakensbergen Natals sowie im Küstenbereich des Ostkaps in der Umgebung von Knysna. Die Sommerregen können in sich katastrophal auswirkenden Mengen niedergehen, wobei es zu erheblichen Bodenerosionen kommt.
Flora und Fauna
Südafrika beheimatet mehr als 20.000 verschiedene Pflanzen. In der Fynbos-Region, einem Landstrich in der Provinz Westkap, findet man mehr als 9000 Arten, die das Gebiet zu einem der ökologisch vielfältigsten Flecken der Erde machen. Viele Arten sind endemisch, also nur in der Kapregion beheimatet. Aus diesem Grund wird diese Region von Botanikern unter dem Namen Capensis als eines der sechs Pflanzenreiche der Erde angesehen. Sie ist mit Abstand das kleinste dieser Pflanzenreiche.
Die Mehrzahl der Pflanzen in Südafrika sind immergrüne Hartlaubgewächse mit feinen, nadelförmigen Blättern. Weitere typische Pflanzen sind die Zuckerbüsche (Gattung Protea), die zu den Blütenpflanzen gehören und von denen es etwa 130 verschiedene Arten im Land gibt.
Während es in Südafrika eine große Vielzahl an Blütenpflanzen gibt, sind Wälder sehr selten zu finden. Nur etwa ein Prozent der Gesamtfläche ist Waldgebiet, das sich fast ausschließlich in der humiden Küstenebene entlang des Indischen Ozeans in KwaZulu-Natal befindet. Heute bestehen die Wälder überwiegend aus importierten Baumarten, wie zum Beispiel Eukalyptus und Kiefer. Der ursprünglich vorhandene Wald, der von den europäischen Siedlern bei ihrer Ankunft vorgefunden wurde, wurde weitgehend abgeholzt; gleichzeitig wurde rund um Johannesburg ein Grüngürtel aus eingeführten Baumarten gepflanzt. Reste der endemischen Waldbestände davon befinden sich beispielsweise im Auckland Nature Reserve bei Hogsback. Eine Reihe der eingeführten Baumarten hat sich in Südafrika als problematisch erwiesen. Sie verändern den Wasserhaushalt negativ, führen zu intensiveren Buschbränden und mehr Bodenerosion und verdrängen einheimische Arten. Mit Programmen wie Working for Water werden daher bestimmte Arten gezielt entfernt.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurden südafrikanische Hartholzbäume wie die Breitblättrige Steineibe, der Stinkwood (Ocotea bullata) und der Black Ironwood (Olea laurifolia) von der Regierung unter Naturschutz gestellt. Damit soll auch der Fortbestand des Kappapageis gesichert werden. Diese Langflügelpapageienart gilt als der seltenste afrikanische Großpapagei und kommt nur noch in den stark fragmentierten Steineibenwäldern Südafrikas vor.
Im sehr heißen und trockenen Namaqualand nahe der Westküste gibt es verschiedene Arten von wasserspeichernden Sukkulenten wie Aloe und Euphorbia. Die vorherrschende Vegetation im Landesinneren ist das Grasland, das besonders auf dem Highveld zu finden ist. Hier dominieren verschiedene Gräser, niedrige Sträucher und Akazien. Die Vegetation wird in Richtung Nordwesten spärlicher, was an den geringen Niederschlagsmengen liegt. Die Gras- und Dornsavanne östlich der Kalahari-Wüste wandelt sich im Verlauf nach Nordosten hin zu einer Feuchtsavanne mit dichterem Bewuchs. In der Gegend um das nördliche Ende des Kruger-Nationalparks gibt es besonders viele Affenbrotbäume.
Die artenreiche Tierwelt kann in Hunderten kleiner Wildschutzgebieten und den großen Nationalparks beobachtet werden, von denen der Kruger-Nationalpark der größte ist. In Südafrika sind mehr als 300 Säugetierarten, mehr als 500 Vogelarten, mehr als 100 Reptilienarten sowie zahlreiche Insektenspezies zu Hause. Das Land ist Heimat sehr vieler Großtierarten, darunter die afrikanischen „Big Five“, die unter Jägern einst am meisten gefürchteten fünf Großwildarten: Löwe, Leopard, Büffel, Elefant und Nashorn. Dabei sind die Nashörner durch Breitmaulnashorn und Spitzmaulnashorn vertreten. Vor allem die Savannen im Norden werden von zahlreichen Antilopenarten wie Impala, Kudu, Nyala, Streifengnu oder Wasserbock besiedelt. Darüber hinaus kommen hier zahlreiche weitere Großtierarten vor, wie Giraffen, Flusspferde, Buschschweine, Warzenschweine, Steppenzebras, Geparde, Hyänen und Wildhunde. Neben dem Krüger-Nationalpark zählen der Hluhluwe-Umfolozi-Park und der Addo-Nationalpark zu den bekanntesten Nationalparks. In den Steppengebieten des Südens, der sogenannten Karoo, kommen einige Arten vor, die in den Savannengebieten des Nordens fehlen. Dazu zählen Weißschwanzgnus, Blessböcke und Bergzebras. Einst gab es hier auch das ausgestorbene Quagga und den Blaubock. Die verbliebene typische Kapfauna findet man heute etwa im Bergzebra-Nationalpark. In den Halbwüstengebieten der Kalahari, die im Nordosten nach Südafrika hineinreicht, sind Spießböcke und Springböcke charakteristisch. Sie werden zusammen mit anderen Arten, wie Löwen und Geparden, etwa im Kalahari-Gemsbok-Nationalpark geschützt. Unter den Vögeln Südafrikas sind Strauße, Flamingos und zahlreiche Greifvögel zu nennen. Des Weiteren leben etwa 170.000 Brillenpinguine an den Küsten sowie auf den Inseln und stehen unter strengem Naturschutz.
Source: https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCdafrika