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Staatsform

Malaysia ist eine konstitutionelle, parlamentarisch-demokratische Wahlmonarchie (parlamentarische Monarchie). Das repräsentative Staatsoberhaupt ist der König, der alle fünf Jahre aus den Reihen der Herrscher der neun Sultanate nach dem Rotationsprinzip ausgewählt wird. Sein offizieller Titel lautet Yang di-Pertuan Agong. Seit dem 13. Dezember 2016 ist Sultan Muhammad V. König von Malaysia. Dieses System der Wahl aus den Reihen der Bundesherrscher (beziehungsweise Bundesfürsten) ist mittlerweile nahezu einzigartig auf der Welt. Nur die Vereinigten Arabischen Emirate sind ebenfalls eine föderale Wahlmonarchie.

Der parlamentarische Regierungschef ist der malaysische Premierminister. Diesen Posten hat seit dem 3. April 2009 Najib Razak von der UMNO. Sein Kabinett umfasst 30 Minister in 24 Ministerien.[25]

Das Abgeordnetenhaus (Dewan Rakyat) besteht zurzeit aus 222 für fünf Jahre gewählten Abgeordneten. Die Länderversammlung (Dewan Negara) hat 70 Mitglieder. Die letzten Wahlen zur Volksversammlung fanden am 5. Mai 2013 statt.

Nationalfeiertag ist der 31. August (Unabhängigkeitstag 1957).

Parteien

Seit 1957 regiert das von der United Malays National Organisation (kurz UMNO, auf Malaysisch Pertubuhan Kebangsaan Melayu Bersatu) angeführte Parteienbündnis Barisan Nasional. Zunächst trug dieses Bündnis den Namen Alliance und bestand aus der malaiischen Partei UMNO, der chinesischen MCA und der indischen MIC, womit die drei größten Volksgruppen vertreten waren. Nach Rassenunruhen, die der Parlamentswahl 1969 folgten, wurde das Bündnis erweitert und umbenannt. 1974 folgte die Gründung der Barisan Nasional („Nationale Front“). In der BN sind neben den genannten zehn weitere Parteien vertreten, die vorwiegend regionale Bedeutung haben. Die Parteien der BN einigen sich oft darauf, nur einen Kandidaten zur Wahl stellen zu lassen, sodass zwischen ihnen keine Konkurrenz entsteht und die Stimmen sich auf mehrere BN-Politiker verteilen. Dadurch gelang es ihr meist, die Zweidrittelmehrheit im malaysischen Parlament zu erlangen, welche Verfassungsänderungen zulässt. Nur bei den Wahlen 1969 und 2008 erreichte sie diese Zweidrittelmehrheit nicht, konnte aber dennoch die absolute Mehrheit wahren und so die Regierung stellen. Einige BN-Mitglieder treten auf Ebene der Bundesstaaten auch als Konkurrenten auf.

Volksgruppen

Die Bevölkerung Malaysias setzt sich folgendermaßen zusammen: 50,4 % sind Malaien, 23,7 % Chinesen, 11 % indigene Völker (Orang Asli und Dayak), 7,1 % Inder und 7,8 % Sonstige.

Die Bevölkerung ist nicht gleichmäßig auf dem Staatsgebiet Malaysias verteilt, denn im Ostteil Malaysias, also den beiden auf der Insel Borneo gelegenen Bundesstaaten Sarawak und Sabah, leben nur etwa 5 Mio. Menschen (circa 20 % der Bevölkerung Malaysias), obwohl die beiden Bundesstaaten zusammen etwa 60 % der Landesfläche Malaysias ausmachen, wohingegen die restlichen 80 % der Bevölkerung (circa 22 Mio. Menschen) im kleineren Westteil des Landes leben.

Die Malaien, welche zum großen Teil dem sunnitischen Islam angehören, erheben seit der Unabhängigkeit Malaysias den politischen Führungsanspruch, sie werden durch die Regierung systematisch gefördert und im öffentlichen Dienst bevorzugt eingestellt, dies wird seit der Einführung der malaysischen neuen ökonomischen Politik in den 1960er-Jahren durch den sogenannten Bumiputra-Status gesichert.[13] Des Weiteren stellen die Überseechinesen etwa ein Viertel der Bevölkerung. Sie dominieren derzeit noch in den Städten.[13]Die Chinesen spielen eine bedeutende Rolle in Handel und Wirtschaft. Weitere sieben Prozent der Bevölkerung sind indischstämmig. Diese sind Hindus, Moslems, Sikhs, Christen oder Buddhisten. Etwa 85 % der indischstämmigen Bevölkerung Malaysias sind Tamilen, Minderheitengruppen sind die Malayalis, Punjabis und Telugus.

In den dünn besiedelten ostmalaysischen Bundesstaaten Sarawak und Sabah stellen indigene Volksgruppen, die keine ethnischen Malaien sind, die Hälfte bzw. zwei Drittel der Bevölkerung. Sie werden wie die Malaien zur ursprünglichen Bevölkerung Malaysias gezählt und gelten somit ebenfalls als Bumiputras. Diese indigenen Volksgruppen werden in Sarawak unter dem Sammelbegriff Dayak zusammengefasst und umfassen unter anderem die Iban und die Bidayuh. In Sabah leben einheimische Volksgruppen wie die Murut oder die Kadazan.

Auf der Malaiischen Halbinsel existieren ebenfalls Ureinwohner, jedoch in kleinerer Zahl, sie werden mit dem Sammelbegriff Orang Asli bezeichnet. Diese gehören zu einer großen Zahl von ethnischen Gruppen, haben aber kulturelle Gemeinsamkeiten. Sie waren bis zum 20. Jahrhundert Anhänger von animistischen Lokalreligionen. Seitdem sind viele zum Christentum oder zum Islam übergetreten. Obwohl die Orang Asli sich hinsichtlich der Kultur von den Malaien unterscheiden, haben viele die malaiische Kultur assimiliert, etwa durch Umzug in die Städte oder durch Heirat.

Nennenswerte Minderheiten stellen die Europäer, Menschen aus dem Nahen Osten, Kambodscha und Vietnam. Die Europäer sind meist Briten und einige Portugiesen, deren Vorfahren seit der Kolonialzeit dort leben. Die meisten Kambodschaner und Vietnamesen kamen als Vietnamkriegsflüchtlinge nach Malaysia.

Das Wachstum der Bevölkerung ist mit etwa 2,4 % jährlich relativ hoch, und etwa ein Drittel der Bevölkerung ist jünger als 15 Jahre. Die Urbanisierungsrate liegt bei etwa 58 %. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei etwa 72 Jahren, die Säuglingssterblichkeit bei etwa 23 pro Tausend.

Verkehr

Geschichte

Die erste Eisenbahn in Malaysia führte von Taiping nach Port Weld und wurde am 1. Juni 1885 eröffnet. 1886 folgte eine Strecke von Kuala Lumpur zum Hafen von Klang. 1903 erreichte die Bahn im Norden Butterworth gegenüber von Penang und im Süden Negri Sembilan. Ebenfalls 1903 wurde die Strecke von Singapur nach Woodlands eröffnet. 1910 war der durchgehende Eisenbahnverkehr zwischen Kuala Lumpur und Singapur möglich, allerdings verkehrte vom Festland nach Singapur noch eine Fähre. Die feste Verbindung, ein Straßen- und Eisenbahndamm, wurde erst 1923 fertiggestellt. Nachdem Großbritannien 1909 die nördlichen Sultanate von Thailand zugunsten von Malaya annektiert hatte, wurde die Bahn im Norden vorangetrieben. Der grenzüberschreitende Verkehr mit Thailand wurde 1918 in Betrieb genommen, der östliche Grenzübergang bei Sungai Kolok zum 1. November 1921.

Infrastruktur

Die Eisenbahninfrastruktur von Malaysia umfasst 1792 Streckenkilometer (Stand 2011). Davon sind 1735 km in der für Malaysia historisch üblichen Meterspur, 57 km in Normalspur von 1435 mm ausgeführt. Der überwiegende Teil des Netzes verläuft auf dem Festland und wird von der Keretapi Tanah Melayu (Malaiischen Eisenbahn) betrieben. Etwa 207 km Strecke sind elektrifiziert, die meisten davon befinden sich auf der Westseite der Halbinsel im Großraum Kuala Lumpur. Eine zweigleisige für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h ausgelegte Neubaustrecke von Kuala Lumpur nach Ipoh wurde Anfang 2008 fertiggestellt. Nördlich Ipohs entsteht zurzeit die Verlängerung bis Padang Besar in der Nähe der Grenze zu Thailand im Rahmen des Electrified double track projects (EDTP). Diese soll im November 2014 fertiggestellt sein und die Verbindung der Bundesstaaten Perak, Penang, Kedah und Perlis mit der Hauptstadt verbessern.

Im grenzüberschreitenden Verkehr gibt es zwei Strecken nach Thailand, die dort an die thailändische Südbahn anschließen. Im Süden besteht die grenzüberschreitende Verbindung nach Singapur. Die Züge verkehren allerdings seit Juli 2011 nur noch bis Woodlands Train Checkpoint (WTCP) und fahren den historischen Hauptbahnhof nicht mehr an.

Darüber hinaus gibt es die Keretapi Negeri Sabah, die Staatsbahn des Bundesstaates Sabah, die eine 134 km lange Strecke in der Spurweite 1000 mm auf Borneo betreibt.

In Kuala Lumpur verkehren mit Kuala Lumpur Star Light Rail Transit, Kuala Lumpur Putra Light Rail Transit, KLIA-Ekspres und KLIA-CRS und Kuala Lumpur Monorail mehrere schienengebundene Nahverkehrsangebote.

Betrieb

Preislich ist die Eisenbahn in Malaysia ein sehr günstiges Transportmittel. So kostet die Fahrkarte von Kuala Lumpur nach Woodlands Train Checkpoint im Schlafwagenabteil 1. Klasse mit Doppelbett, eigenem Bad und Frühstück etwa 35 EUR (Stand: 2014), im Sitzwagen entsprechend weniger.

Straße

Aufgrund der britischen Kolonialvergangenheit herrscht Linksverkehr. Malaysia verfügt über etwa 125.800 km befestigte Straße (Stand 2011), davon etwa 1.630 km Autobahn. So verbindet der North-South Expressway etwa den Nordzipfel von Malaysia an der Grenze zu Thailand mit Johor Bahru an der Grenze zu Singapur im Süden. Die Autobahnen sind größtenteils mautpflichtig, die Gebühr wird dabei direkt an Ort und Stelle an Mautstationen kassiert.

Während in den Ballungszentren die Straßen vorbildlich ausgebaut sind, findet man abseits der dicht besiedelten Gebiete, speziell in Ostmalaysia oder an der Ostküste der malaiischen Halbinsel, zahlreiche Straßen ohne Asphalt. Aufgrund der schlecht ausgebauten Straßen in abgelegenen Gegenden Ostmalaysias sind dort Wasserwege und Schiffsverbindungen besonders von Bedeutung.

Ende 2011 waren in Malaysia über 21,4 Millionen Kraftfahrzeuge registriert, davon knapp zehn Millionen Motorräder. Der Staat subventioniert den Verkauf von Benzin, Diesel und Flüssiggas und legt einen verbindlichen Verkaufspreis fest. Der Benzinpreis für RON 95 liegt seit 1. Oktober 2014 bei RM 2,30 pro Liter umgerechnet EUR 0,56 (Kurs: 2. Nov 2014).

Wasserwege

Wichtige Seehäfen befinden sich in den Städten Tanjong Kidurong, Kota Kinabalu, Kuching, Pasir Gudang, Penang, Port Klang, Sandakan und Tawau. Daneben verfügt das Land über etwa 7.200 km schiffbarer Wasserwege, wobei sich davon 4.000 km in Ostmalaysia befinden.

Luftfahrt

Malaysia hat, nicht zuletzt wegen seiner Geographie, ein sehr dichtes Netz von Inlandsflugverbindungen. Die nationale Fluglinie des Landes heißt Malaysia Airlines, daneben ist mit Air Asia die erste Billigfluglinie Südostasiens in Kuala Lumpur beheimatet. Malaysia Airlines bedient zahlreiche Flughäfen innerhalb Malaysias und Südostasiens, bietet aber auch Langstreckenflüge in Richtung Europa und Nordamerika an. Der größte und wichtigste Flughafen des Landes ist der Kuala Lumpur International Airport, er wurde im Jahre 1998 eröffnet.

Quelle : https://de.wikipedia.org/wiki/Malaysia