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Museen

Das älteste Museum der Insel ist das 1882 gegründete Cyprus Museum, dem staatlichen Department of Antiquities unterstehen 15 Museen, für die es auch eine Tages- und Wochenkarte gibt. Andere größere Museen sind die als Ikonenmuseum bekannte Sammlung der Kirche von Zypern in der Altstadt von Nikosia, die auch weltliche Kunst umfasst. Das Kykkos-Kloster verfügt ebenfalls über ein größeres Museum. Kommunale Heimatmuseen und private Spezialmuseen sind in verschiedenen Orten zu finden.

Bühnen

1971 wurde die Theaterorganisation Zypern (Cyprus Theatre Organisation – THOC) gegründet, sie betreibt die staatlichen Bühnen und das Zypern-Theatermuseum (Cyprus Theatre Museum), fördert auch private und kommunale Bühnen. Veranstaltungen werden kategorisiert in Main Stage, New Stage, Experimental Stage und Children’s Stage. Die THOC ist Mitglied des European Theatre Convention.

Zypern hatte lange Zeit bis auf einige Hochschulen und Fachhochschulen keine Universität. Seit den 1980er Jahren entstanden Universitäten, die die zweistufige Bachelor-/Masterstruktur einführten. Die wichtigste neue Institution ist die 1989 gegründete Universität Zypern. Ab 2003 waren türkische Zyprer in der Republik Zypern von Studiengebühren befreit. Mittlerweile wurden für alle EU-Bürger die Studiengebühren aufgehoben. Die Studiengebühren betrugen zuvor 4000 Zyprische Pfund (ca. 7000 Euro). 2006 öffnete die staatliche Open University of Cyprus als erste Fernuniversität.

Bodenschätze

Bekannt wurde Zypern schon im Altertum durch seine reichhaltigen Vorkommen an Kupfer, das Metall hat seinen lateinischen Namen „Cuprum“ nach der Insel; diese Vorkommen sind heute jedoch weitestgehend erschöpft. Von Bedeutung sind die Asbestvorkommen, in den Bergen befinden sich zudem große Marmorbrüche und Pyritminen. Dort gibt es auch Gipsgestein und Salzlagerstätten. An den Stränden wird Tonerde abgebaut.

In jüngerer Zeit wurden an der Südküste Erdölvorkommen entdeckt, die auf 8 bis 10 Milliarden Barrel geschätzt werden und von einem ägyptisch-libanesischen Konsortium erkundet wurden. Mit dem Libanon, Israel und Ägypten (den Anrainern des betroffenen Gebiets) wurden Abkommen über sogenannte Ausschließliche Wirtschaftszonen geschlossen. Nach einer Ausschreibung wurde das amerikanische Unternehmen Noble Energy mit der Erschließung beauftragt. Die Türkei drohte daraufhin, in das Gebiet Kanonenboote und eigene Bohrteams zu entsenden.

Landwirtschaft

Auf Zypern werden häufig Zitrusfrüchte angebaut. Hinzu kommt die Erzeugung von Gemüse. Bei vielen Anbausorten (Obst, Gemüse und Getreide) sind zwei Ernten im Jahr durch das ausgesprochen freundliche Klima Standard. Jedoch werden die landwirtschaftlich genutzten Flächen seit dem EU-Beitritt immer kleiner (besonders in den Touristenregionen), da Briten verstärkt Land und Häuser für den Altersruhesitz kaufen. Im nördlichen Teil werden bevorzugt Geflügel und Lämmer aufgezogen. Auf der gesamten Insel gibt es außerdem noch einige größere Olivenbaumhaine.

Währung

Seit dem 1. Januar 2008 ist der Euro nationale Währung, der damit das Zypern-Pfund ablöste. In Nordzypern gilt weiterhin die Türkische Lira als gesetzliches Zahlungsmittel; der Euro wird jedoch vielfach trotzdem angenommen.

Die Bevölkerungsanzahl im von der Republik Zypern kontrollierten Süden der Insel beträgt 778.700 Einwohner, der Norden der Insel zählt nach Regierungsangaben 88.900 „legitime“ Einwohner. Diese Zahl beinhaltet die Zyperntürken, nicht jedoch die Türken, welche nach 1974 angesiedelt wurden. Die Volkszählungsergebnisse der Türkischen Republik Nordzypern beinhalten auch diese und sind somit wesentlich höher, die dortigen Behörden geben für das Gebiet eine Einwohnerzahl von ungefähr 294.906 an. Zwischen 2005 und 2006 wuchs die Bevölkerung im Süden der Insel um rund 1,6 %.

Die Republik Zypern betrachtet alle Personen, die seit dem Unabhängigkeitsjahr 1960 die zyprische Staatsbürgerschaft besitzen oder besessen haben, als ihre Staatsbürger und gewährt ihnen konsularischen Beistand, somit also allen Zyperngriechen und Zyperntürken (nicht jedoch später niedergelassenen Personen). Von den 90.000 Zyperntürken haben 63.592 (Stand 2003) einen Staatsbürgerschaftsnachweis erworben, davon besitzen 57.309 einen Personalausweis der Republik Zypern. 2659 haben sich als Pendler registrieren lassen, weitere etwa 5000 Zyperntürken arbeiten und wohnen wieder dauerhaft im Süden.

Die alteingesessene Bevölkerungsgruppe der Insel stellen die Zyperngriechen und die Maroniten dar. Während der osmanischen Herrschaft kam ein türkischer Bevölkerungsanteil hinzu - die heutigen Zyperntürken - die jedoch ethnisch den Griechen näher stehen als den nach 1974 eingewanderten türkischen Soldaten und Kolonisten; die Zyperntürken setzen sich unter anderem auch aus türkisierten Griechen sowie aus den sogenannten Linobambaki, islamisierten Levantinern katholischer Herkunft, zusammen. Hinzu kommen neben den Juden die Armenier, die zumeist im Zuge des Völkermordes an den Armeniern aus Anatolien fliehen mussten. Sie wurden von den Griechen oft zu den Türken gerechnet. Im Süden sind rund 1895 Deutsche ansässig, im Norden etwa 180.

Sprachen

Landessprachen und gleichberechtigte Amtssprachen der Republik Zypern sind Griechisch und Türkisch. Englisch ist als Erbe der Kolonialzeit weiterhin Verkehrssprache. Als Muttersprache gesprochen wird von den Menschen allerdings die zypriotische Mundart und vereinzelt auch Pontisch, jedoch erkennt der Staat nur das offizielle Neugriechisch als Standard an. Anerkannte Minderheitensprachen sind Armenisch (Westarmenisch) und das von den Maroniten gesprochene Zypriotische Arabisch.

Insgesamt sprechen auf dem von der völkerrechtlich anerkannten Republik Zypern kontrollierten Südteil der Insel 80,9 % der Einwohner Griechisch, 1,2 % Arabisch und 0,2 % Türkisch als Muttersprache. Englisch – obwohl nicht offiziell – wird inzwischen von 4,1 % der Bevölkerung als Muttersprache gesprochen und ist auch als Zweitsprache sehr verbreitet. Aufgrund von Einwanderung sprechen 2,9 % der Einwohner Rumänisch, 2,5 % Russisch, 2,2 % Bulgarisch und 1,1 % Filipino.

Religion

Laut dem CIA World Factbook bekennen sich insgesamt 78 % der Bevölkerung auf dem gesamten Territorium Zyperns zum Christentum (traditionell Orthodoxe, Maroniten und Apostolische Armenier) und 18 % zum Islam (Sunniten und Sufisten); eine alteingesessene Minderheit stellen die Juden.

Durch Einwanderung gibt es im Südteil auch über 1 % Buddhisten und Hindus, 0,6 % hängen keiner Religion an.

Christentum

Die Christen leben seit 1974 überwiegend im von der international anerkannten Republik Zypern kontrollierten Gebiet, weniger als 500 leben weiterhin im Norden. Gemäß der Volkszählung von 2011 machen auf dem von der Republik Zypern kontrollierten Gebiet die Christen 94,8 % der Bevölkerung aus, davon sind 89,1 % orthodox. Die Christen gehören überwiegend der zyprisch-orthodoxen Kirche von Zypern an, die aus dem rum-orthodoxen Patriarchat von Antiochien hervorgegangen ist und nun dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel der gesamten Ostkirche untersteht. 2,9 % sind römisch-katholisch und 2,0 % anglikanisch beziehungsweise protestantisch.

Islam

Die Muslime auf Zypern machen amtlich 1,8 % der Gesamtbevölkerung auf dem von der international anerkannten Republik Zypern kontrollierten Territorium aus und gehören der sunnitischen Richtung an. Allgemein wohnen die türkischsprachigen Muslime im Norden der Insel (wo sie rund 99 % der Bevölkerung stellen). Unter den Zyperntürken dominierte traditionell der Sufismus, im Bezirk Larnaka befindet sich das wichtige Heiligtum Hala Sultan Tekke, ein Derwischkloster, das auch von Christen aufgesucht wird.

Judentum

Juden leben seit 1571 wieder auf Zypern. Während des Zweiten Weltkrieges wies die britische Mandatsmacht diejenigen jüdischen Einwanderer in Internierungslager auf Zypern ein, die bei dem Versuch aufgegriffen worden waren, in der sogenannten Alija Bet außerhalb der britisch genehmigten Quoten das jüdische Siedlungsgebiet zu erreichen. Seit den 1990er Jahren haben sich etwa 1500 Juden permanent niedergelassen. Diese sind zur Hälfte israelische Staatsbürger und zur anderen Hälfte Briten oder Russen. Zypern ist ein beliebtes Urlaubsland für Israelis. 2005 wurde in Larnaka die erste Synagoge eröffnet.

Religiöse Kulturgüter

Der Umgang mit religiösen Kulturgütern ist nach wie vor sehr umstritten und ein häufiger Streitpunkt im Zypernkonflikt.

Aus einer Fotodokumentation, die der griechisch-zyprische Präsident Tassos Papadopoulos am 10. November 2006 Papst Benedikt XVI. in Rom vorlegte, geht hervor, dass in den letzten 30 Jahren türkischer Besatzung Nordzyperns 133 Kirchen und Klöster entweiht und in Moscheen, Hotels oder Nachtclubs umgewandelt wurden. 15.000 Ikonen wurden illegal aus christlichen Gotteshäusern entfernt und auf dem Schwarzmarkt verkauft. Im Jahr 2000 wurden Ikonen im Wert von 100 Millionen Mark sichergestellt, die der Kunsthändler Michel van Rijn über Aydin Dikman aus München bezogen hatte. Anders als die Zollämter und die involvierten Gerichte sehen die türkischen Medien den Schmuggel als Inszenierung der zyprischen Regierung.

Während in der Phase 1975–1999 die Republik Zypern insgesamt nur 294.620 Euro für die Restaurierung der 83 seitdem unter Denkmalschutz stehenden Moscheen aufwendete, verfügte das 1989 begonnene Restaurierungsprogramm 2007 über ein Jahresbudget von 347.680 Euro der insgesamt 737.837 Euro die in diesem Jahr für die Restaurierung osmanischer Kulturgüter aufgewendet wurden. Die denkmalgerechte Restaurierung der wichtigen Umm Haram Moschee in Larnaka wurde darüber hinaus auch mit UN-Geldern unterstützt.

source https://de.wikipedia.org/wiki/Republik_Zypern