Kultur / Religion
Frankreich leitet seinen Rang in Europa und der Welt auch aus den Eigenheiten seiner Kultur ab, die sich auch über die Sprache definiert (Sprachschutz- und -pflegegesetzgebung). Frankreich sieht sich selbst nicht als Grande Nation. In der Medienpolitik wird die eigene Kultur und Sprache durch Quoten für Filme und Musik gefördert. Frankreich verfolgt in der Europäischen Union, der UNESCO und der Welthandelsorganisation (WTO) mit Nachdruck seine Konzeption der Verteidigung der kulturellen Vielfalt („diversité culturelle“): Kultur sei keine Ware, die schrankenlos frei gehandelt werden kann. Der Kultursektor bildet daher eine Ausnahme vom restlichen Wirtschaftsgeschehen
Landesweite Pflege und Erhalt des reichen materiellen kulturellen Erbes wird als Aufgabe von nationalem Rang angesehen. Dieses Verständnis wird durch staatlich organisierte oder geförderte Maßnahmen, die zur Bildung eines nationalen kulturellen Bewusstseins beitragen, wirksam in die Öffentlichkeit transportiert. Im jährlichen Kulturkalender fest verankerte Tage des nationalen Erbes, der Musik oder des Kinos beispielsweise finden lebhaften Zuspruch in der Bevölkerung. Großzügig zugeschnittene kulturelle Veranstaltungen entsprechen dem Selbstverständnis Frankreichs als Kulturnation und von Paris als Kulturmetropole. Die Förderung eines kulturellen Profils der regionalen Zentren in der Provinz wird verstetigt.
Architektur
Die ältesten architektonischen Spuren in Frankreich hinterließen die Römer vor allem in Südostfrankreich, wie beispielsweise das Amphitheater von Nîmes oder die Pont du Gard. Nach dem Zerfall der römischen Herrschaft wurden zunächst keine Bauwerke errichtet, die bis heute erhalten geblieben sind. Aus dem Mittelalter sind vor allem Sakralbauten erhalten geblieben, wie das Baptisterium Saint-Jean aus der Zeit der Karolinger, Kirchen in romanischem Stil wie St-Sernin de Toulouse, Ste-Foy de Conques oder Ste-Marie-Madeleine de Vézelay sowie Kirchen in gotischem Stil wie die Kathedrale von Beauvais. Daneben wurden Festungsstädte wie Carcassonne oder Aigues-Mortes errichtet.
Als die Renaissance auch in Frankreich aufkam, interpretierten die französischen Architekten diese Kunstform auf ihre Weise und errichteten zahlreiche Schlösser im ganzen Land. Das Schloss Ancy-le-Franc blieb das einzige vollständig von Italienern durchgeführte Bauwerk. Der Absolutismus führte dazu, dass der klassizistische Barock in ganz Frankreich bestimmend wurde, um die Macht des Königs zu symbolisieren. Zu den bedeutendsten Bauwerken dieser Zeit zählen der Louvre und Schloss Versailles, diese wurden auch zu Vorbildern für Bauwerke im Ausland, etwa Schloss Sanssouci. Der technische Fortschritt ermöglichte es, Gebäude wie das Panthéon zu errichten, das für damalige Verhältnisse sehr wenig Baumaterial im Verhältnis zum umfassten Raum benötigte.
In der Zeit nach der Französischen Revolution herrschte der Klassizismus mit kühler, disziplinierter und eleganter Architektur; Beispiele hierfür sind der Arc de Triomphe oder die Kirche La Madeleine in Paris. 1803 wurde die Académie des Beaux-Arts gegründet, französische Architektur wurde erneut in zahlreichen Ländern imitiert, besonders in den USA, gleichzeitig wurden in Frankreich neue Baumaterialien eingeführt; es entstanden Monumente wie der Eiffelturm oder der Pariser Zentralmarkt Les Halles und man begann mit der Restaurierung von Baudenkmälern.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam zunächst der Jugendstil auf, aus dem sich in Frankreich rasch das Art déco entwickelte. In diesen Stilrichtungen sind zahlreiche Eingänge von Métrostationen in Paris sowie das Théâtre des Champs-Élysées erhalten. Der Internationale Stil, der maßgebend von Le Corbusier mitgetragen wurde, zeichnete sich durch unverzierte geometrische Formen aus, Beispiel ist die Villa Savoye. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden einige prestigeträchtige Bauten in Frankreich erstmals durch Ausländer verwirklicht, wie das Centre Pompidou oder die Pyramide im Louvre. Zu den neuesten architektonischen Errungenschaften Frankreichs gehören schließlich das Institut du monde arabe und die Bibliothèque Nationale François Mitterrand.[131]
Film
Frankreich gilt als der Geburtsort des Filmes. Im Jahre 1895 veranstalteten die Brüder Lumière in Paris die erste kommerzielle Filmvorführung. Industrielle wie Charles Pathé und Léon Gaumont investierten große Summen in die Technik und Herstellung, sodass französische Unternehmen den Weltmarkt für Filme dominierten; in Paris gab es 1907 bereits mehr als 100 Vorführungshallen, 1920 waren es in Frankreich schon mehr als 4500. Auf Pathé geht auch die bis heute übliche Praxis des Filmverleihs zurück, seit er 1907 entschied, Filme nicht mehr als Meterware zu verkaufen. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges und der damit verbundenen Flucht zahlreicher Filmschaffender in die USA sowie die Einführung der Tonfilm-Technik, die in Frankreich zunächst nicht eingeführt wurde, führten dazu, dass sich der Schwerpunkt der Filmproduktion in die Vereinigten Staaten verlagerte.
Die 1930er Jahre gelten als Goldenes Zeitalter des französischen Films. Die Weltwirtschaftskrise bedingten niedrige Budgets, junge Regisseure wie Jean Renoir, René Clair und Marcel Carné und Stars wie Jean Gabin, Pierre Brasseur und Arletty brachten sehr kreative und teils auch sehr politische Werke hervor (Poetischer Realismus). Auch nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges florierte der Film; die Vichy-Regierung gründete mit der Comité d’organisation de l’industrie cinématographique die Vorläuferorganisation des heutigen CNC. Trotz Mangelwirtschaft, Zensur und Emigration entstanden etwa 220 Filme, die sich vor allem auf die Ästhetik des gezeigten konzentrierten.
Nach 1945 setzt sich die französische Regierung das Ziel, die Filmindustrie wieder aufzubauen. Um die Dominanz des amerikanischen Films zu brechen, werden im Blum-Byrnes-Abkommen Einfuhrquoten festgelegt. Die Internationalen Filmfestspiele von Cannes werden gegründet, eine Zusammenarbeit mit Italien vereinbart und gesetzliche und finanzielle Unterstützungen beschlossen. In den 1950er Jahren wurden vor allem Literaturverfilmungen mit großem Augenmerk auf die Qualität (cinéma de papa) produziert, bis 1956 die weibliche Sexualität mit dem Auftauchen eines neuen Stars, Brigitte Bardot, filmfähig gemacht wurde.
Die Nouvelle Vague, die ab dem Ende der 1950er Jahre von einer Generation junger Regisseure wie Jean-Luc Godard, François Truffaut, Jacques Rivette, Claude Chabrol und Louis Malle getragen wurde, brachte Anti-Helden auf die Leinwand, thematisierte deren intime Gedanken, machte Filme mit hohem Tempo und offenen Enden. Neue Technik ermöglichte eine neue Ästhetik und erlaubte es Halb-Profis, mit niedrigem Budget Filme zu verwirklichen. Die Kreativität der Nouvelle Vague war international äußerst einflussreich und wurde durch die Einrichtung der Cinémas d’art et d’essai noch gefördert. Popularität erlangten auch die Protagonisten zahlreicher Filme der Nouvelle Vague, vor allem Jean-Pierre Léaud und Jean-Paul Belmondo. Das Jahr 1968 brachte auch im französischen Film eine Zäsur, die zu stark politischen Filmen und zu einer stärkeren Präsenz von Frauen im Metier führte. Gleichzeitig setzte sich das Fernsehen durch; dies brachte neue Strukturen bei der Finanzierung und Distribution von Filmen mit sich.
In den 1980er Jahren investierte die neue sozialistische Regierung stark in die Kultur; Budgets für Filmproduktionen stiegen, während gleichzeitig die amerikanische Vorherrschaft bekämpft wurde. Es kam zu aufwendigen Verfilmungen von Literaturklassikern. Parallel kam die Strömung des unpolitischen cinéma du look auf, in dem Farben, Formen und Stil die Handlung überdeckten.
Sport
Mit der Einrichtung eines Ministeriums für Jugend und Sport (1958) zu Zeiten der Präsidentschaft von Charles de Gaulle unter dem Minister Maurice Herzog nahm der Breiten- und der Spitzensport in Frankreich einen erheblichen, vom Staat gestützten Aufschwung. Anders als in vielen anderen Ländern Europas ist der Fußball in Frankreich bis heute nicht die unangefochtene Nummer eins unter den Sportarten. Besonders Rugby ist im Südwesten des Landes populärer. Das Interesse am Fußball hängt sehr stark mit der Leistung französischer Mannschaften auf internationaler Ebene zusammen. Als identitätsstiftendes Band gerade zwischen den verschiedenen sozialen und ethnischen Gruppen Frankreichs gilt die französische Fußball-Nationalmannschaft. Die Équipe Tricolore (in Frankreich meist les Tricolores genannt) trägt ihre Heimspiele meist im Stade de France in Saint Denis bei Paris aus. 1998 wurde in Frankreich die Fußball-Weltmeisterschaft ausgetragen. Im Endspiel gegen Brasilien gewann der Gastgeber das Turnier. Im Juni und Juli 2016 war Frankreich nach 1960 und 1984 zum dritten Mal Gastgeber der Fußball-Europameisterschaft.
Ähnlich populär dem Fußball ist Rugby Union. Gerade in den südlichen und südwestlichen Regionen ist Rugby tatsächlich der weitaus beliebteste Sport. Die höchste Liga ist die Top 14. Das Meisterschaftsendspiel findet jährlich im Stade de France statt. Die Nationalmannschaft, von den Fans Les Bleus genannt, was später auch auf die Fußballequipe übertragen wurde, gilt seit Jahrzehnten kontinuierlich als eines der besten Teams der Welt und ist bislang bei jeder Weltmeisterschaft mindestens ins Viertelfinale vorgedrungen. Insgesamt wurde sie dreimal Vizeweltmeister und errang einmal den dritten Platz. Wie im Fußball gilt das Stade de France in St. Denis nahe Paris als Nationalstadion. 2007 fand erstmals die Rugbyweltmeisterschaft in Frankreich statt. Dabei zählte man Les Bleus zu den Hauptfavoriten auf den Titel. Allerdings kamen sie nicht über den vierten Platz hinaus. Weltmeister wurde Südafrika.
Weitere populäre Sportarten sind der Radsport (insbesondere im Juli, während der dreiwöchigen Tour de France), Leichtathletik, Formel 1 (Großer Preis von Frankreich in Magny Cours), Pétanque (Mondial la Marseille à Pétanque), Judo, Handball, Basketball und alpiner Skisport.
Großer Beliebtheit erfreut sich in den vergangenen Jahren auch Tennissport. 1997 und 2003 konnten die Französischen Tennisdamen den Fed Cup gewinnen. Die French Open zählen als eines der vier Grand-Slam-Turniere zu den Höhepunkten der Tennissaison.
In Frankreich fanden bereits mehrmals Olympische Spiele statt: Sommerspiele 1900 und 1924 in Paris, Winterspiele in Chamonix 1924, Grenoble 1968 und Albertville 1992.
Im Motorsport ebenfalls erwähnenswert sind das legendäre 24-Stunden-Rennen von Le Mans, der MotoGP-Grand Prix von Le Mans, die ehemalige Formel-1-Rennstrecke Circuit Paul Ricard von Le Castellet nahe Avignon sowie die Grasbahn von Marmande und die Sandbahn von Morizes, wo im Rahmen der Langbahn-Weltmeisterschaft der Grand Prix von Frankreich ausgefahren wird.
Musik
Die französische Musik erreichte im Barock eine erste Blüte und brachte bedeutende Komponisten wie Jean-Baptiste Lully, Marc-Antoine Charpentier (17. Jahrhundert), François Couperin, Jean-Philippe Rameau (18. Jahrhundert), Hector Berlioz, Charles Gounod und Georges Bizet hervor. Die französische klassische Musik galt jedoch als technik- und formenlastig. Den Übergang zur Moderne in gesellschaftspolitischer wie musikalischer Sicht verkörpert Debussy am besten; weiterhin sind Maurice Ravel und der ebenfalls sehr experimentell arbeitende Erik Satie in dieser Epoche bedeutend. Der Beginn der Avantgarde in der Musik wird besonders durch die Groupe des Six eingeleitet. Hauptfigur der zeitgenössischen Musik ist Pierre Boulez.
In der Rock- und Popmusik prägten etwa Daft Punk und Étienne de Crécy den French House, Gotan Project ist Vorreiter des sogenannten Electrotango und St Germain steht für eine Kombination von Jazz und House. Ein bekannter Vertreter von Ambient-Musik ist Air. Der Rap wurde in Frankreich adaptiert, erfolgreichster Vertreter des Französischen Hip-Hop ist MC Solaar.
Lokal verbreitete Musikstile sind die bretonische Musik, deren bedeutendster Künstler Alan Stivell ist, oder die korsische Musik mit Bands wie I Muvrini. Zahlreiche afrikanische und maghrebinische Künstler leben und arbeiten in Frankreich, so gibt es eine lebendige Raï-Szene und zahlreiche Veranstaltungen mit afrikanischer Musik.
Die fünf Musiker, die zwischen 1955 und 2009 die meisten Platten in Frankreich verkauften, sind Claude François, Johnny Hallyday, Sheila, Michel Sardou und Jean-Jacques Goldman.[137] Samedi soir sur la Terre von Francis Cabrel ist mit mehr als vier Millionen verkauften Exemplaren das erfolgreichste Album eines französischen Musikers in seinem Heimatland.
Medien
Die wichtigsten französischen Druckmedien sind die nationalen Tageszeitungen Le Figaro (konservativ, Auflage: 315.400 Exemplare), Le Monde (linksliberal, Druckauflage 2009–2010: 285.500 Exemplare), Libération (linksorientiert, 111.700 Exemplare), La Croix (katholisch, 95.100 Exemplare), L’Humanité (kommunistisch, 50.000 Exemplare), Les Échos und La Tribune (Wirtschaft, 120.400 bzw. 68.100 Exemplare) und L’Équipe (Sport, 310.000 Exemplare). Die wichtigsten Nachrichtenmagazine in Frankreich sind L’Obs (400.000 Exemplare), L’Express (438.700 Exemplare), Le Point (407.700 Exemplare) und Marianne. Die größte Regionalzeitung ist die Ouest-France mit einer Druckauflage von 758.500 Exemplaren. Bedeutend ist auch das jeweils mittwochs erscheinende Investigations- und Satireblatt Le Canard enchaîné mit einer Auflage von 550.000 Exemplaren.
Die einzige komplett deutschsprachige Zeitung ist die „Riviera-Côte d’Azur-Zeitung“ in Nizza, die sich vornehmlich an Touristen richtet. Im Elsass und in Lothringen mussten alle deutschsprachigen Tages- und Wochenzeitungen aufgeben, da sie in der Vergangenheit durch viele staatliche Restriktionen Leser verloren hatten. Noch bis 1984 war in Ostfrankreich die Herausgabe von Publikationen mit deutschem Titel oder komplett deutschem Inhalt bei Strafe verboten. Es ist allerdings in jüngster Zeit eine leichte Renaissance der muttersprachlichen Presse im Elsass zu beobachten. Die wichtigste gedruckte Informationsquelle für die deutschsprachigen Elsässer ist derzeit die tägliche mehrseitige deutschsprachige Beilage der Zeitungen L’Alsace (Mülhausen) und Dernières Nouvelles d’Alsace (Straßburg).
Wie in vielen anderen europäischen Ländern besteht auch in Frankreich eine Co-Existenz von öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsendern. Zur 1992 gegründeten öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt France Télévisions gehören die Sender France 2, France 3, France 4, France 5 und France Ô.
Weiterhin gibt es mit TV5 Monde und ARTE zwei weitere Sender, an denen France Télévisions beteiligt ist. TV5 Monde ist ein französischsprachiges Gemeinschaftsprogramm der Staaten Frankreich, Belgien, dem französischsprachigen Teil Kanadas und der Schweiz. ARTE ist ein deutsch-französischer Sender, der von ARTE France zusammen mit den deutschen Rundfunkanstalten ARD und ZDF betrieben wird. France Télévisions ist darüber hinaus an dem Nachrichtensender Euronews beteiligt.
Der größte Fernsehsender Frankreichs ist der Privatsender TF1, der bis 1987 noch öffentlich-rechtlich war. TF1 ist außerdem alleiniger Gesellschafter des Sportsenders Eurosport. Seit Dezember 2006 sendet der von TF1 und France Télévisions produzierte französische Nachrichtensender France 24.
Dem öffentlich-rechtlichen Radio France steht eine Vielzahl kommerzieller Anbieter gegenüber. Sowohl Radio France als auch die Kommerziellen bieten überregionale und regionale bzw. lokale Dienste an.
Der Nutzung von sozialen Medien kommt eine immer bedeutendere Rolle zu. Die Bruttoreichweite sozialer Netzwerke betrug per Januar 2011 24,8 Millionen Personen.
Die Bibliotheken sind weitgehend Mediatheken und konnten in den vergangenen 15 Jahren ihre Benutzerzahl verdoppeln (2005: 21 Millionen; 1989: 10,5). Mehr als 40 Prozent der Franzosen über 15 Jahren sind eingeschriebene Bibliotheksgänger und leihen zu 90 Prozent Bücher aus. Im Angebot sind meist auch CDs und DVDs und Internetnutzung.
Religionen
Frankreich ist offiziell ein laizistischer Staat, das heißt, Staat und Religionsgemeinschaften sind vollkommen voneinander getrennt. Da von staatlicher Seite keine Daten über die Religionszugehörigkeit der Einwohner erhoben werden, beruhen alle Angaben über die konfessionelle Zusammensetzung der Bevölkerung auf Schätzungen oder den Angaben der Religionsgemeinschaften selbst und weichen deshalb oft erheblich voneinander ab, weshalb auch die folgenden Zahlen mit Vorsicht zu behandeln sind. In einer Umfrage von Le Monde des religions bezeichneten sich 51 Prozent der Franzosen als katholisch, 31 Prozent erklärten, keiner Religion anzugehören, und etwa 9 Prozent gaben an, Muslime zu sein. Drei Prozent bezeichneten sich als Protestanten. Fast alle protestantischen Kirchen in Frankreich, von denen die Vereinigte Protestantische Kirche Frankreichs die mitgliederstärkste ist, arbeiten im Französischen Evangelischen Kirchenbund zusammen. Ein Prozent bezeichneten sich als Juden. Dies entspricht auf die Bevölkerungszahl hochgerechnet 32 Millionen Katholiken, 5,7 Millionen Muslimen, 1,9 Millionen Protestanten und 600.000 Juden sowie 20 Millionen Nichtreligiösen. Sechs Prozent machten andere oder keine Angaben. Unter den Katholiken ist laut Umfragen nur ein geringer Teil tatsächlich gläubig und praktizierend, allerdings sind umgekehrt auch Strömungen des katholischen Traditionalismus in Frankreich stark vertreten. Außerdem leben in Frankreich, bedingt durch Zuwanderung aus Osteuropa und dem Nahen Osten, etwa 1 Million Orthodoxe und orientalisch-orthodoxe Kirchen, etwa 600.000 Buddhisten sowie eine größere Zahl an Hindus.
Gemäß aktuellen Umfragen glauben 58 Prozent der Franzosen an einen Gott (andere Umfragen beziffern diesen Anteil noch weitaus niedriger); der Anteil der jungen Menschen, die an ein Leben nach dem Tod glauben, ist aber seit 1981 von 31 Prozent auf 42 Prozent gestiegen. Nach einer Studie des PewResearch Center bezeichnet sich nur eine Minderheit von 27 Prozent der Franzosen als „religiös“ und 10 Prozent als „sehr religiös“. Beides sind im weltweiten Vergleich sehr niedrige Werte.
Quelle : https://de.wikipedia.org/wiki/Frankreich#Religionen