⇐ Geschichte

Kultur / Religion ⇒

Geographie

Italien liegt auf einer von Nordwest nach Südost gerichteten Halbinsel, die in ihrer Form an einen Stiefel erinnert. Die maximale Nord-Süd-Ausdehnung beträgt etwas weniger als 1200 km. Angrenzende Staaten sind Frankreich (Länge der gemeinsamen Staatsgrenze: 488 km), die Schweiz (734,2 km), Österreich (430 km), Slowenien (232 km) sowie die Enklaven San Marino (39 km) und die Vatikanstadt (3 km). Die Landesgrenzen haben eine Gesamtlänge von etwa 2000 km. Italien besitzt mit Campione d’Italia eine von der Schweiz umgebene Exklave. Eine weitere Grenze ist die zu Kroatien (Seegrenze). Die gesamte Küstenlänge beträgt 7.600 km.

Morphologie

Der Gebirgszug des Apennins durchzieht das Land entlang der Längsachse und erreicht mit 2.912 m seine größte Höhe im Gran Sasso. Im Norden gehört ein großer Teil der Alpen zu Italien: Höchster Gipfel ist der Mont Blanc (Monte Bianco) mit 4.810 m, an der Grenze zu Frankreich. Das höchste Bergmassiv, das vollständig auf italienischem Boden steht, ist der Gran Paradiso mit 4.061 m in den Grajischen Alpen.

Entlang der Westküste ziehen sich von Norden in Richtung Süden unter anderem die Italienische Riviera in Ligurien und den Golf von Neapel in Kampanien. Die Ostküste wird von Triest bis zum Gargano im Norden Apuliens (nach anderen Darstellungen: bis zur Straße von Otranto) als die italienische Adriaküste bezeichnet.

Die Po-Ebene (ital. Pianura Padana) im Norden ist mit einer Fläche von 50.000 km² die größte Ebene Italiens.

Gewässer

Hydrografisch gehört Italien fast ausschließlich zum Mittelmeer. Einzig das Tal des Lago di Livigno und der oberste Teil des Val d’Uina entwässern über Inn und Donau ins Schwarze Meer. Dorthin entwässert ebenfalls die Drau, die im Pustertal in Südtirol entspringt, sowie die Gailitz, die das Gebiet um Tarvis durchfließt. Ferner entwässert das Tal des Lago di Lei über den Rhein in die Nordsee. Die längsten Flüsse sind der Po (652 km), die Etsch (410 km) und der Tiber (405 km), gefolgt von der Adda und dem Oglio. Zu den größten italienischen Seen zählen der Gardasee, der Lago Maggiore und der Comer See in Oberitalien sowie der Bolsenasee und der Trasimenische See in Mittelitalien.

Inseln

Zu Italien gehören die großen Mittelmeerinseln Sizilien und Sardinien sowie die Inselgruppen der Liparischen und Ägadischen Inseln nördlich sowie westlich von Sizilien. Rund um Sardinien liegen zahlreiche kleine Inseln, unter anderem Sant’Antioco, Asinara, San Pietro und die Inselgruppe La Maddalena. Die Pontinischen Inseln erstrecken sich vor der Küste Latiums. Im Tyrrhenischen Meer befinden sich zudem der Kampanische Archipel (darunter die Insel Capri) und der Toskanische Archipel (auch Elba). In der Adria liegen die Tremiti-Inseln. Die Pelagischen Inseln, zu denen auch Lampedusa gehört, und die Insel Pantelleria gehören geologisch bereits zu Afrika.

Vulkane

Neben dem 1281 Meter hohen Vesuv auf dem Festland stehen auf italienischen Inseln mehrere weitere Vulkane. Bekannt sind vor allem der 3323 Meter hohe Ätna und der 926 Meter hohe Stromboli. Italien ist das Land mit den meisten aktiven Vulkanen auf dem europäischen Kontinent.

Klima

Das Klima ist subtropisch mit teilweise sehr deutlichen Unterschieden in den verschiedenen Regionen.

Norditalien wird von den Alpen und dem toskanisch-emilianischen Apennin umsäumt, wodurch der Einfluss des Mittelmeeres auf das Klima eingeschränkt ist. Die Winter sind kühl, in den Städten der Po-Ebene kommt es mitunter zu leichtem Frost, gelegentlich kann auch Schnee fallen, der über Nacht oder einige wenige Tage liegen bleiben kann; in den Monaten November bis Januar gibt es in der Ebene häufig langanhaltende Perioden mit dichtem Nebel. Die Sommer sind lang und heiß, die Luftfeuchtigkeit ist hoch.

Mittelitalien hat durch den Einfluss des Mittelmeeres mildere Winter und trockene, warme bis heiße Sommer. Etwa südlich des 45. Breitengrades sind verbreitet auch wilde Pinienbestände vorzufinden. Diese typische mediterrane Baumart verträgt kaum Temperaturen unter 0 °C und fängt sofort an, von unten her abzusterben, was davon zeugt, dass in diesen Gebieten so gut wie keine Fröste auftreten.

Süditalien und die italienischen Inseln haben ein nahezu ganzjährig warmes, mediterranes Klima. Der Herbst kommt spät, die Winter sind feucht und mild mit Tagestemperaturen von 10 bis 15 °C und der Frühling setzt bereits zeitig ein (Mandelblüte ab Ende Januar). Im Sommer kann es sehr heiß werden, oftmals werden Temperaturen von über 40 °C erreicht. Aufgrund von geringen Niederschlagsmengen in den Sommermonaten sind Dürreperioden ein häufiges Problem in dieser Region.

In den Alpen und im Apennin herrscht aufgrund der Höhenlagen ein meist kaltes Gebirgsklima, die Sommer dort sind überwiegend mild.

Die mittlere jährliche Sonnenscheindauer beträgt im Norden rund 1250 Stunden, in der Mitte etwa 1700 Stunden (Rom≈1680 Std.) und steigt bis auf über 2000 Stunden ganz im Süden und auf Sizilien.

Auf der Pala di San Martino im Trentino wurde im Dezember 2010 mit -48,3 °C ein neuer italienischer Kälterekord gemessen. Die Höchsttemperatur von 48,5 °C wurde am 10. August 1999 an der Wetterstation Catenanuova in der Provinz Enna auf Sizilien festgestellt. Dies ist zugleich die höchste bisher in Europa registrierte Temperatur.

Geologie

Aufgrund der geologischen Verhältnisse kommt es immer wieder zu Erdbeben. Das heftigste Beben des 20. Jahrhunderts mit einer Stärke von 7,2 auf der Richterskala ereignete sich im Jahr 1908 in Messina und Reggio Calabria. Es starben rund 120.000 Menschen. 1915 forderte ein Erdbeben bei Avezzano in den Abruzzen 30.000 Menschenleben. Die süditalienische Region Irpinia wurde 1980 von mehreren starken Beben getroffen, deren Ausläufer von Portici bei Neapel bis nach Potenza in der Basilikata reichten; dabei starben 3000 Menschen. Am 31. Oktober 2002 kam es zu einem starken Beben in San Giuliano di Puglia (Region Molise): 30 Menschen, davon 27 Kinder, wurden in den Trümmern eines eingestürzten Schulgebäudes verschüttet. Das Erdbeben von Friaul 1976 forderte 965 Menschenleben. Am 6. April 2009 ereignete sich in L’Aquila ein schweres Erdbeben mit einer Stärke von 5,9 auf der Richterskala, das 298 Opfer forderte, im August 2016 folgte im Gebiet von Amatrice ein ähnlich folgenreiches Beben.

Naturparks

2014 gab es in Italien 24 Nationalparks mit einer Gesamtfläche von rund 15.000 km². Der Nationalpark Gran Paradiso wurde als erster im Jahr 1922 eingerichtet. Größter Naturpark ist der Nationalpark Pollino, der sich über 1900 km² in den Regionen Kalabrien und Basilikata erstreckt. Darüber hinaus sind 134 Regionalparks eingerichtet worden, mit einer Fläche von 13.000 km². 2009 listete das Umweltministerium 871 aree naturali protette auf.

Quelle : https://de.wikipedia.org/wiki/Italy